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Spiel mit dem Mörder

Spiel mit dem Mörder

Titel: Spiel mit dem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Freude zu machen, aß sie ihre Suppe bis auf den letzten Tropfen auf. Sie hatte inzwischen wieder einen halbwegs klaren Kopf, und so schlüpfte sie nach dem Essen rasch in ihre Kleidung und legte ihr Waffenhalfter an. »Ich muss noch ins Krankenhaus und schauen, was ich aus Stiles herausbekommen kann.«
    »Warum? Du weißt doch schon Bescheid.« Als sie ihn verwundert betrachtete, erklärte er ihr schulterzuckend: »Ich kenne dich, Lieutenant. Du hast, während du gegessen hast, gründlich über alles nachgedacht und auch die letzten Puzzleteile ordentlich an ihren Platz gelegt. Jetzt geht es lediglich darum, die Sache zu beenden.«
    »Bisher sind noch nicht alle Lücken ausgefüllt. Ich will ein paar offene Fragen klären, und dann muss ich etwas mit Whitney besprechen, bei dem es auch um dich geht.«
    »Und was könnte das sein?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wenn er die Sache nicht genehmigt, ist es egal. Ich kann dich doch bestimmt irgendwo erreichen, oder? Falls ich mit dir reden muss, bevor ich wieder hier bin.«
    »Ich stehe dir jederzeit zur Verfügung. Ich dachte, ich backe, bis du dich meldest, vielleicht ein paar Plätzchen.«
    Leise schnaubend schnappte sie sich ihre Jacke. »Tu das, Schätzchen.« Sie wandte sich ihm zu, um ihn zu küssen, und kreischte auf, als er ihr Ohrläppchen erwischte und unsanft daran zog. »He!«
    »Überarbeite dich nicht, Liebling.«
    »Mann.« Schmollend rieb sie sich das Ohr. »Wenn ich das jedes Mal mit dir machen würde, wenn du mich als deine Ehefrau bezeichnest, hättest du keine Ohren mehr.«
    An der Tür blieb sie noch einmal stehen, drehte sich zu ihm herum, erklärte: »Aber du bist wunderhübsch, wenn du wütend bist« und floh eiligst in den Korridor hinaus.
    Mit wegen der Kälte hochgezogenen Schultern und leuchtend roter Nase stand Peabody vor der Eingangstür des Hospitals.
    »Warum zum Teufel haben Sie nicht drinnen auf mich gewartet?«, fragte Eve. »Es ist doch eisig kalt.«
    »Ich wollte vorher kurz mit Ihnen sprechen. Haben Sie eine Minute Zeit?«
    Eve studierte Peabodys ernstes Gesicht. Es ging um etwas Persönliches , überlegte sie, nicht um ihren Fall. Na ja, sie hatte eine Entschuldigung verdient. »Okay. Lassen Sie uns ein bisschen gehen, damit unser Blut nicht einfriert.« Während laute Sirenen davon kündeten, dass ein weiterer unglücklicher Bewohner ihrer Stadt die Leistungen des Krankenhauses würde in Anspruch nehmen müssen, marschierten sie los.
    »Wegen vorhin …«, fing ihre Assistentin an.
    »Hören Sie, ich war völlig daneben und habe meine schlechte Laune an Ihnen ausgelassen, weil sonst niemand anderes in der Nähe war. Das tut mir Leid.«
    »Nein, das habe ich nicht sagen wollen. Inzwischen habe ich begriffen, weshalb Sie so vorgegangen sind. Hat etwas gedauert«, fügte sie hinzu. »Sie haben es ihr eiskalt ins Gesicht gesagt, weil Sie sehen mussten, wie sie darauf reagiert. Wenn sie gewusst hätte, dass Draco ihr Vater gewesen ist, tja, dann hätte sie ein eindeutiges Tatmotiv gehabt. Egal, ob sie es bereits gewusst hätte, bevor die beiden … na, Sie wissen schon … oder aber auch erst nachher, hätte das bestimmt etwas bei ihr ausgelöst.«
    Eve sah dem Krankenwagen, der an ihnen vorbeisauste, hinterher. »Sie hat es nicht gewusst.«
    »Ich glaube auch nicht, dass sie es gewusst hat. Wenn Sie es ihr schonend beigebracht hätten, hätte sie dadurch Zeit bekommen, um sich zu überlegen, wie sie darauf reagieren, was sie dazu sagen soll. Das hätte mir sofort klar sein müssen, aber ich habe eine ganze Stunde für diese Erkenntnis gebraucht.«
    »Ich hätte Sie einweihen sollen, bevor wir bei ihr eingelaufen sind.« Kopfschüttelnd machte Eve kehrt und lief zur Eingangstür zurück. »Aber ich wusste selbst noch nicht, welches die beste Vorgehensweise war.«
    »Das war nicht leicht. Ich glaube nicht, dass ich den Mut besessen hätte, ohne jede Umschweife darüber zu sprechen.«
    »Das hatte nichts mit Mut zu tun.«
    »O doch, das hatte es.« Peabody blieb stehen und wartete, bis Eve sie ansah. »Wenn Sie keine Gefühle hätten, wäre es nicht schwer für Sie gewesen. Mut kann auch dasselbe wie Gemeinheit oder fehlendes Mitgefühl mit anderen sein. Aber Sie sind jemand, der jede Menge Mitgefühl mit anderen besitzt. Es ist Ihnen schwer gefallen, aber Sie haben es trotzdem getan. Eine bessere Polizistin als ich hätte das sofort kapiert.«
    »Ich habe Ihnen gar nicht erst die Chance gegeben, darüber nachzudenken, weil ich Ihnen

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