Spiel mit dem Tod
streckte die Hände aus. „Irgendjemand ist von dem Spiel besessen.“
„Oder von dir“, konterte Kay. „Wegen des Spiels.“
„Aber warum? Das ergibt keinen Sinn“, sagte er.
„Besessenheit hat nichts mit Logik zu tun.“
Mrs. Maitlin erschien an der Küchentür. „Entschuldigen Sie, Mr. Noble, diese beiden Detectives von neulich sind hier. Sie sagen, Sie müssten mit Ihnen sprechen.“
„Bring sie rein, Valerie.“
Er sah Stacy fragend an. Sie glaubte, Angst in seinem Blick zu erkennen und schüttelte den Kopf. „Soweit ich weiß, ist niemand tot.“
Die Polizisten erschienen und grüßten kurz.
„Wir haben den Künstler gefunden, von dem die Karten sind“, begann Spencer. „Ein Mann von hier, er heißt Walter Pogolapoulos, kurz Pogo. Kennen Sie ihn?“
„Nein.“
Tony zeigte ihnen ein Bild. „Haben Sie ihn mal gesehen? Irgendwo hier in der Nachbarschaft? Im Einkaufszentrum, im Park oder irgendwo?“
„Nein“, sagte Leo frustriert. „Kay, du?“
Sie starrte auf das Foto. „Nein.“
„Sind Sie sicher?“
„Ja. Ist das derjenige, der … die Frau getötet hat?“
„Das wissen wir nicht“, erwiderte Tony und steckte das Foto wieder in die Tasche. „Es könnte sein. Möglich ist aber auch, dass er nur beauftragt wurde, die Zeichnungen anzufertigen.“
„Wir konnten ihn noch nicht befragen“, sagte Spencer. „Aber das werden wir bald tun.“
Leo sah sie verständnislos an. „Wenn Sie ihn identifiziert haben, warum ist er dann noch nicht befragt …“
„Er hat davon Wind bekommen und ist untergetaucht.“
„Aber machen Sie sich keine Sorgen“, fügte Tony hinzu. „Wir werden ihn kriegen.“
Die Nobles sahen nicht über zeugt aus. Stacy konnte es ihnen nicht verdenken.
„Haben Sie noch eine Karte bekommen?“ erkundigte sich Spencer.
„Nein.“ Leo runzelte die Stirn. „Meinen Sie, wir hätten eine bekommen sollen?“
Spencer schwieg. Stacy wusste, dass er überlegte, welche Informationen er ihnen geben konnte.
„Wir haben Skizzen für die Karten gefunden, die Sie bekommen haben, ebenso andere in der Art, in den unterschiedlichsten Stadien der Fertigstellung.“
„Andere?“ wiederholte Leo.
Stacy mischte sich ein, obwohl sie wusste, dass Spencer das nicht gut finden würde. „Eine der Karten zeigte die Grinsekatze, mit blutigem Kopf, der über ihrem Körper schwebt.“
„O Gott.“ Kay schlug die Hände zusammen.
„Wenn der Allen-Mord ein Muster darstellt, stehen die Chancen gut, dass ich die Grinsekatze bin.“
Spencer sah sie verärgert an. „Außer der Grinsekatze“, fuhr er fort, „fanden wir Karten, die den Tod der Pik-Fünf und Pik-Sieben zeigten, den Märzhasen, die Herz-Königin und Alice.“
„Alice“, wiederholte Kay schwach. „Sie meinen doch nicht, das soll unsere …“
„Natürlich ist es nicht unsere Alice“, unterbrach sie Leo schroff. „Wie kannst du auf so einen Gedanken kommen, Kay!“
Spencer und Tony wechselten einen Blick. „Ist das so unwahrscheinlich, Mr. Noble?“
Leo blickte ihn grimmig an. „Sagen wir einfach mal, ich weigere mich, an diese Möglichkeit zu denken. Ich habe keine Ahnung, was das alles soll.“
Kay wandte sich verärgert an ihren Exmann. „Wie kannst du so naiv sein? Es könnte sehr wohl unsere Alice gemeint sein. Soweit wir wissen, könnte ich auch die Herz-Dame darstellen!“
Alle schwiegen.
„Das gefällt mir überhaupt nicht“, sagte Kay schließlich in die Stille. „Vielleicht sollte ich lieber mit Alice irgendwohin fahren. Ferien machen, eine Reise von Mutter und Toch…“
„Ich fahre nirgendwohin.“
Alle wandten sich um. Alice stand an der Tür, stocksteif und mit geballten Fäusten. „Und das meine ich so. Ich fahre nicht weg.“
Leo ging mit ausgestreckten Händen auf sie zu. „Alice, meine Kleine, jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, um das zu diskutieren. Geh in dein Zimmer und …“
„Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt! Ich bin kein Baby, Dad. Wann werdet ihr das begreifen?“
„Geh in dein Zimmer!“
Sie blieb standhaft. „Nein.“
Leo sah sie verblüfft an, als könne er nicht glauben, was er hörte.
„Ich weiß, dass irgendwas los ist.“ Sie wandte sich an Stacy. „Sie sind keine technische Beraterin. Sie interessieren sich für Dads Spiel White Rabbit. „Und Sie beide …“ Sie zeigte auf Malone und Sciame. „… sind Cops. Sie waren neulich nachts hier und jetzt wieder. Warum?“
Kay und Leo wechselten einen Blick. Kay nickte, und Leo wandte
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