Spiel mit der Liebe
sie ist dabei nur nicht erwischt worden.«
Ariel lachte. »Und jetzt ist Glynis sicher verheiratet und ist auch bereits schwanger, während du entschlossen bist, dich nicht zu binden. Was hatte dein Vater denn diesmal zu sagen?«
Kitt seufzte, als sie wieder daran dachte. »Er sagt, wenn ich in zwei Monaten keinen Ehemann gewählt habe, wird er mich in ein Kloster schicken. Ein Kloster - kannst du dir das vorstellen? Meine Stiefmutter war auch dabei, und sie hat vor Zufriedenheit gestrahlt. Ich dachte, mir würde übel werden. Ich musste weg, Ariel. Ich habe versuchte, seinen Befehlen zu gehorchen, aber ich konnte ganz einfach keinen Tag länger in dem Zimmer bleiben.«
Ariel trat zu ihr an das Fenster. »Du kannst nicht immer vor deinen Schwierigkeiten davonlaufen, musst du wissen. Manchmal musst du bleiben und dich ihnen stellen.«
»Ich weiß. Aber das ist leichter gesagt als getan.« Kitt wandte sich zu ihrer Freundin. »Du glaubst doch nicht, dass er mich wirklich wegschicken wird, oder? Ich werde nicht gehen, musst du wissen. Ganz gleich, was er tut. Ich werde mich nicht zu einer Gefangenen machen lassen.«
»Ich werde mit Justin sprechen. Wir werden uns etwas einfallen lassen. Vielleicht kannst du ja eine Weile hier bleiben und deinem Vater Zeit lassen, sich ein wenig zu beruhigen. Hat er überhaupt eine Ahnung, wo du bist?«
Kitt schüttelte den Kopf. »Ich bin schon vor der Morgendämmerung verschwunden und bin mit der Postkutsche gereist. Er wird schrecklich wütend sein, wenn er herausfindet, dass ich verschwunden bin.«
»Er wird sich Sorgen machen, Kitt. Ich denke, du solltest ihm mitteilen, dass du in Sicherheit bist.«
Kitt sah aus dem Fenster. »Ich denke, das sollte ich tun.«
»Und da ist noch etwas.«
Kitt wandte sich zu ihr um. »Was denn?«
»Clayton Harcourt ist hier. Er und Justin hatten heute Nachmittag eine geschäftliche Besprechung. Er wird erst morgen nach London zurückfahren.«
Kitt stöhnte auf. »Vielleicht könnte ich ihm ganz einfach aus dem Weg gehen. Du kannst mir ja ein Tablett mit Essen in mein Zimmer schicken lassen, und er wird nicht einmal wissen, dass ich überhaupt hier bin.«
Ariel lachte. »Magst du ihn wirklich so wenig?«
Kitt stieß ein unwilliges Geräusch aus. »Du glaubst gar nicht, wie unverschämt dieser Kerl ist, Ariel. Ich habe ihn in der Oper gesehen, an dem Abend, als du die Stadt verlassen hast, und rate einmal, was er gesagt hat.«
»Ich bin sicher, ich kann es mir nicht vorstellen.«
»Er hat vorgeschlagen, wenn ich wirklich einen Skandal heraufbeschwören wollte, dann sollte ich dafür sorgen, dass ich meine Begleiter loswerde, und mit ihm den Ball verlassen. Er sagte, er würde mir liebend gern zu Diensten sein, was auch immer ich von ihm verlangen würde.«
»Und was hast du geantwortet?«
»Ich habe ihm gesagt, er solle sich zum Teufel scheren.«
Ariel krümmte sich vor Lachen. »Oh, du liebe Güte.«
»Wenigstens war er zum ersten Mal in seinem Leben sprachlos.« Sie warf den Kopf zurück, und ihre Augen blitzten schelmisch auf. »Wenn ich jetzt darüber nachdenke, kann ich mir gar nicht vorstellen, dass er mich heute Abend wieder belästigen würde.«
»Nein, das glaube ich auch nicht.« Ariel unterdrückte ein Lächeln. »Einige andere Geschäftsfreunde von Justin sind heute Abend auch eingeladen. Wenn es uns gelingt, dir etwas zum Anziehen zu beschaffen, dann kannst du gern mit uns zusammen essen.«
Kitts Laune besserte sich. »Ich habe einige Sachen mitgebracht. Ich habe meine Reisetasche aus dem Fenster geworfen, ehe ich hinausgeklettert bin. Ich nehme an, für einen einzigen Abend könnte ich Clayton Harcourt ertragen.«
Ariel hoffte es. Clay war ein sehr guter Freund, und sie wollte, dass die beiden sich mochten. Es war eine Schande, dass sie sich ständig stritten.
Sie warf Kitt einen schnellen Blick zu und erinnerte sich an das letzte Mal, als die beiden sich getroffen hatten. Clays Blicke hatten viel zu oft auf Kassandras üppigen Brüsten geruht. Kitt hatte immer wieder versucht, ihn zu ignorieren, doch immer wieder war ihr Blick in seine Richtung gegangen. Clay war ein gut aussehender, lebhafter und äußerst attraktiver Mann. Er war viel tiefsinniger und lebte wesentlich zurückgezogener, als die meisten Leute wussten. Und er war einsam, genau wie Kitt, obwohl keiner von beiden das zugeben würde.
Der Gedanke an die Zeit, als die beiden zum letzten Mal in Greville Hall gewesen waren, kam ihr. Funken waren geflogen,
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