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Spiel mit der Liebe

Titel: Spiel mit der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Befehle ihres Vaters machen die ganze Sache nur noch schlimmer.«
    Clay runzelte die Stirn. »Ich habe gehört, dass er befohlen hat, dass sie zwei Wochen in ihrem Zimmer eingesperrt wurde.«
    »Noch schlimmer. Er hat ihr gesagt, dass sie sich in den nächsten beiden Monaten einen Ehemann suchen muss, sonst würde er sie in das Kloster von St. Mary’s schicken. Er kontrolliert ihr Einkommen noch für weitere vier Jahre. Er hat die Macht, dass seine Befehle befolgt werden.«
    »Sie wird kein Problem haben, einen Mann zu finden, der sie heiraten wird. Mit der Mitgift, die sie bekommt, hat sie eine ganze Armee von verarmten Adligen, unter denen sie sich einen auswählen kann.«
    »Ja, und keiner von ihnen macht sich wirklich etwas aus ihr. Ich kann mir nicht helfen, aber das Mädchen tut mir Leid.«
    Eigenartigerweise fühlte Clay genauso, auch wenn ihn die ganze Sache ja eigentlich gar nichts anging. Er sollte froh sein, wenn sie verheiratet war. Wenn sie erst einen Ehemann hatte, würde sich ihre Stellung in der Gesellschaft verändern. Und sie würde auch endlich die Freiheit besitzen, sich einen Geliebten zu nehmen. Vielleicht fände sich dann für ihn endlich eine Möglichkeit, sie in sein Bett zu locken.
    Aber bis dahin würden noch Jahre vergehen. Jahre, in denen die Ehe mit einem Mann, der von ihr nichts wollte als ihr Geld, ihr feuriges Temperament sicher zerstört hätte.
    Der Gedanke hinterließ einen bitteren Geschmack in seinem Mund.

5
    Kitt zog den zweiten Reitstiefel aus, warf ihn in die Ecke zu dem anderen und ließ sich auf das Himmelbett fallen. Harcourt war hier. Eine heiße Röte stieg in ihr Gesicht, als sie daran dachte, wie sie im Flur zusammengestoßen waren. Er war ein großer Mann und hart wie Stein.
    Sie fühlte noch immer den Druck seiner Hände auf ihren Armen, erinnerte sich daran, wie ihre Brüste sich gegen seinen Oberkörper gedrängt hatten. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund prickelten ihre Brustspitzen noch immer.
    Sie starrte auf die geborgte Jacke, das langärmelige Hemd und die Hose. Obwohl sie diese Kleidung schon oft getragen hatte, hatte sie sich in der Kleidung eines Gentleman bisher immer sicher gefühlt. Als junger Mann verkleidet, bemerkten die Menschen ihre Anwesenheit kaum. Für wenige kostbare Stunden war sie einfach nur ein Mitglied der männlichen Elite, mit allen Freiheiten, die das mit sich brachte.
    In diesen wenigen herrlichen Stunden hatte sie Dinge gesehen, Dinge entdeckt, die einer jungen, unverheirateten Frau verboten waren. Zunächst einmal war da der Boxkampf gewesen, zu dem sie sich zusammen mit Glynis Marston geschlichen hatte, und dann die Zeiten, als sie einfach nur über die Straßen der Stadt geschlendert war, ein Bierhaus besucht und in die Fenster der berüchtigten Spielhallen geblickt hatte, obwohl sie nicht den
    Mut gehabt hatte, hineinzugehen. Als Mann gekleidet hatte sie die Seite des Lebens gesehen, die ihr als Frau verboten wurde.
    Aber Harcourt hatte behauptet, er hätte gewusst, dass sie eine Frau war. Er hatte sie schon einmal erkannt. Er glaubte, dass es für sie nicht sicher war, selbst nicht in ihrer Verkleidung, und das machte ihr Sorgen.
    Seine schwarze Seele sei verdammt, der Mann besaß das Talent, alles zu verderben, obwohl, wie sie brummend zugeben musste, er in diesem Fall vielleicht sogar Recht hatte.
    Kitt seufzte und griff nach dem Buch, dass sie sich auf dem Weg nach oben aus der Bibliothek geholt hatte, es war Pilgrims Progress von Bunyan. Clay Harcourt war ein Stachel in ihrem Fleisch, ein Sandkorn, das sie wund rieb. Er erschien immer dann, wenn sie es am wenigsten erwartete, und sie musste an ihn denken, obwohl es das Letzte war, was sie tun wollte.
    Er hatte sie mit ehrlicher Betroffenheit angesehen und in ihr die Frage geweckt, ob er wirklich anders war als andere Männer.
    Dabei wusste sie doch genau, dass er das nicht war.
    Er ist ein Mann, nicht wahr? Du weißt, was er von dir will. Es lag im Blick seiner Augen, wann immer er sie ansah. Er machte sich nicht die geringste Mühe, es zu verbergen. Dennoch, auch wenn sie noch so sehr zu widerstehen versuchte, sie fühlte sich von ihm angezogen, auf eine Art, die sie nicht erklären konnte.
    Der Gedanke weckte unerwünschte Erinnerungen an einen anderen Mann, von dem sie sich angezogen gefühlt hatte, weit entfernte Erinnerungen an ein unschuldiges junges Mädchen, das so dumm gewesen war, an die Liebe und ein glückliches Ende zu glauben. Es waren schmerzliche

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