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Spielregeln im Job durchschauen

Spielregeln im Job durchschauen

Titel: Spielregeln im Job durchschauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabel Nitzsche
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Trotzdem gilt: Wenn Sie sich selbst in einem Modell der Luxusklasse einfach nur peinlich und lächerlich finden und daran auch alle strategischen Überlegungen nichts ändern, lassen Sie’s. Mit Statussymbolen können Sie nur überzeugen, wenn Sie auch dazu stehen. Es geht hier nicht darum, sich zu verbiegen, sondern wie in einem Schachspiel zu schauen, welche Symbole Sie im Statusspiel intelligent einsetzen wollen.
    Unterschätzen Sie dabei nicht die Bedeutung, das eigene Revier zu markieren. Viele Frauen haben als Führungskräfte kein Problem, die Einrichtung der Vorgänger zu übernehmen, schließlich schont das die Ressourcen des Unternehmens. Was Sie damit allerdings vergeben, ist ein deutliches Zeichen, dass Sie jetzt diese Position innehaben und anders und auch nicht austauschbar mit Ihrem Vorgänger sind.
    Simone Schaller wurde Führungskraft in der Elektroindustrie, saß aber weiter mit ihren drei Mitarbeitern in einem Zimmer. Die Gespräche mit der Konzernzentrale klappten gut, ein Erfolg reihte sich an den nächsten. Nur mit der Führung der Mitarbeiter war es schwierig. Wollte sie ein Gespräch führen, weil ihre Erwartungen nicht erfüllt wurden – was ihr sowieso schwer genug fiel –, musste sie mit dem Mitarbeiter immer in einen eigenen Besprechungsraum gehen. Inzwischen hat sie ein eigenes Zimmer, in dem sie diese Einzelgespräche führen kann. Dass sie die Chefin ist, ist jetzt für alle Beteiligten klarer: »Anders als vorher sehen mich die Mitarbeiter jetzt tatsächlich als Chefin an.«
    Manuela Wild, die den hauswirtschaftlichen Bereich einer Klinik leitet, fand es zunächst nicht so wichtig, das Zimmer ihrer Vorgängerin zu renovieren. Die Aktenschränke fand sie zwar scheußlich, aber anderes hatte für sie höhere Priorität. Die Aufgabe war neu, an allen Ecken und Enden warteten komplizierte Probleme auf die Lösung. Im Coaching zeigte sich dann allerdings, dass sie sich für zu vieles selbst verantwortlich fühlte und offensichtlich auch die Mitarbeiterinnen sie nicht immer klar in ihrer Führungsrolle akzeptierten. Manuela Wild entwickelte Vorstellungen, wie ihr Zimmer eingerichtet und mit welcher Farbe es gestrichen werden sollte – und berichtete dann später strahlend davon, wie gut alles geworden sei. Parallel hatte sie daran gearbeitet, was sie inhaltlich in ihrer Abteilung ändern wollte, nachdem sie anfangs vollends damit beschäftigt war, nur alles am Laufen zu halten. Nun spielte sich alles ein und das renovierte Zimmer wurde zum einen Symbol für sie selbst, wofür sie steht. Zum anderen wurde auch für die Mitarbeiterinnen deutlich, dass es eine neue Leitung mit neuen Ideen gibt. Es geht also auch um die Frage: »Was bin ich mir und dem Unternehmen wert?«
    Die Kleidungsregeln sind je nach Branche unterschiedlich, doch in den obersten Etagen finden sich fast immer Männer in Anzügen. Auch als Frau sollte Ihre Kleidung demonstrieren, dass Sie es sich wert sind. Lieber zunächst einen Tick zu konservativ und elegant. Lässiger werden können Sie später immer noch, wenn Sie Ihre Position etabliert haben. Vermännlichung ist nicht gefragt, ziehen Sie sich so an, wie es zu Ihnen und Ihrem Stil passt. Investieren Sie in Ihre Kleidung, sodass Sie sich zu jedem Anlass gut angezogen fühlen. Das stärkt Ihre Ausstrahlung.
    Katja Mohrhusen, Abteilungsleiterin bei einem Telekommunikationsunternehmen, ist davon überzeugt: »Sich gut stylen und sich vernünftig anziehen, ist außerordentlich wichtig.« Sie trägt bewusst immer Businesslook. »Aber nicht nur graue Hosenanzüge, auch mal etwas Buntes und Röcke – dann aber immer knielang, nie Miniröcke.« Bei wichtigen Terminen ist sie immer besonders gut angezogen. Auch am Casual Friday, bei dem üblicherweise alle etwas legerer ins Büro kommen, achtet sie darauf, dass sie, wenn eventuell doch Besprechungen zustande kommen könnten, lieber keine Jeans trägt. Bei beruflichen Abendessen zieht sie sich absichtlich immer einen Tick eleganter an.
    »Status ist frei verfügbar. Man kann ihn sich einfach nehmen. Er funktioniert allerdings nur, wenn er von anderen auch anerkannt wird«, sagt Tom Schmitt. Stehen Sie also selbstbewusst dazu, dass Sie eine Frau sind, Sie werden so oder so gemustert. Psychologische Studien zum Thema »Aussehen« haben übrigens ergeben, dass für beruflichen Erfolg weder Schönheit noch Modelmaße nötig sind. Wichtig ist, dass Sie gut als Frau oder Mann erkennbar sind. Komplimente sind okay und in anderen

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