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Spitfire: Kühler Tod

Spitfire: Kühler Tod

Titel: Spitfire: Kühler Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Sandoval
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Wahrheit mal gut passt. »Ich wollte Sie anmachen und versuchen, Ihnen Informationen zu entlocken.«
    Der Anflug eines Lächelns huscht über sein Gesicht. Humor ist ein unglaublicher Eisbrecher. »Wenn Sie irgendwelche Informationen für mich haben, machen Sie bitte einen Termin in meinem Büro aus.« Er wendet sich zum Gehen.
    »Warten Sie!« Ein Adrenalinstoß weckt die Erinnerung. »Da war Keuchen … zwei Personen … eine davon hat gekeucht … die andere hat etwas gesagt.«
    Das weckt seine Aufmerksamkeit. Er dreht sich wieder zu mir um. Mir ist bewusst, dass er mich anschaut, aber ich sehe ihn nicht, mein Blick ist in die Vergangenheit gerichtet. Da ist es – etwas nimmt in den Schatten Gestalt an. Fast kann ich es schon erkennen.
    »Ms Reyes?«
    »Eine männliche Stimme …«, murmle ich. »Er nuschelt etwas, immer wieder. Ich dachte, das wäre Justin gewesen … und ich habe aufgelegt.« Dieses Wissen macht mich krank.
    Deaver kommt ein paar Schritte auf mich zu. »Was genau hat er gesagt?«
    »Er sagte …« Und als wäre ich plötzlich wachgerüttelt worden, höre ich die Worte laut und klar in meinem Kopf. »Komm schon.«

    Als ich in den Jeep steige, starrt Sam mich an. »Du hast wirklich gehört, dass der Mörder das gesagt hat?«, fragt sie und lässt den Motor an.
    Ich nicke, plötzlich erschöpft.
    »Was soll das denn bedeuten: ›Komm schon?‹«
    Ich schüttle den Kopf. »Keine Ahnung.«
    Anstatt loszufahren, beginnt Sam zu kichern. »Blowjobs?«
    Meine Wangen werden heiß. Ich wusste, dass sie das erwähnen würde. Ich gehe in die Defensive. »Ja, im Gegensatz zu dir habe ich den blowjobfreien Arbeitsvertrag unterschrieben.«
    Sam legt den Gang ein. »Kann’s kaum erwarten, das zu twittern.«

KAPITEL 23
    Donnerstag, 11. August
    Gestern Abend musste ich feststellen, dass »Stiffy«, der Typ, dessen Wi-Fi ich sozusagen stehle, entweder seine Rechnungen nicht bezahlt, das Internet abgemeldet hat oder weggezogen ist. Daraufhin habe ich versucht, mich in andere Netzwerke in Reichweite einzuklinken, aber die waren allesamt passwortgeschützt. Eigentlich wollte ich daraufhin den nächsten Hotspot ansteuern, aber dann fiel mir Nickels Warnung wieder ein und ich beschloss, lieber nicht nachts im Dunkeln umherzuwandern.
    Sobald ich am Donnerstag bei der Arbeit ankomme, gebe ich
komm schon
bei Google ein und lande zehn Millionen Treffer. Ich lasse mich in meinen Bürostuhl sinken und stöhne auf. Das ist ja, als wollte man eine Spritze in einem öffentlichen Park finden. Man weiß genau, dass sie irgendwo ist, aber man muss eben erst einige Sandkästen durchsieben.
    Ich lasse meine Knöchel knacken und gehe die Liste auf meinem Bildschirm durch, dann klicke ich auf Suchoptionen. Zuerst eliminiere ich alle Ergebnisse, die mit irgendwelchen Songtexten zu tun haben, und drücke auf Return.
    In 0,25 Sekunden wurden meine Ergebnisse auf 4,76 Millionen Treffer dezimiert. Das ist nicht mal mehr die Hälfte. Wenn ich indem Tempo weitermache, habe ich in zwei Minuten meine Antwort. Während ich die verbleibenden Treffer durchgehe, betritt Scott mein Büro. »Genau die Frau, die ich sehen wollte«, ruft er.
    Ich schließe das Browserfenster. »Genau der Mann, den ich sehen wollte«, sage ich aus Reflex und bereue es sofort, als er stehen bleibt und einen Schritt rückwärtsgeht.
    »Wirklich? Warum?«, hakt er mit funkelnden Augen nach.
    Ich zermarterte mir das Hirn nach einer Antwort. »Warum was?« Ich schinde Zeit.
    »Warum bin ich genau der Mann, den Sie sehen wollten?«, raunt er verführerisch.
    »Äh …«, stammle ich, als sich Scott gegen meinen Schreibtisch lehnt und wartet. Sein Hosenschlitz ist meinem Gesicht viel, viel zu nahe.
    »Ich …« ¡Ay, ay, ay! Ich hypnotisiere das Telefon, als wollte ich es zum Läuten zwingen, dann sehe ich zu den Deckenbalken hoch und hoffe auf ein Erdbeben. »I-ich habe einen Tisch für unsere Verabredung morgen reserviert«, stottere ich und könnte mir für das Wort Verabredung in den Hintern beißen.
    Scott lächelt verschwörerisch. Er beugt sich zu mir. »Wohin soll’s denn gehen?«, fragt er.
    Nach einer kurzen Ewigkeit sprudele ich schließlich »In die
Stinkende Rose
« hervor. Das ist ein Restaurant, in dem einfach alles mit Knoblauch bestrichen wird. Natürlich habe ich da noch gar nicht reserviert, aber ich bekomme bestimmt einen Tisch.
    »Merkwürdiger Name«, konstatiert Scott.
    »Ach, Sie kennen ja diese Italiener«, gebe ich leichthin

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