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Spitfire: Kühler Tod

Spitfire: Kühler Tod

Titel: Spitfire: Kühler Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Sandoval
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beißen?«
    Angewidert wendet sich Nickels ab, als würde ich ihm Affenfleisch anbieten. »Nein.«
    Als wir bei meiner Wohnung ankommen, habe ich den Cheeseburger bereits verschlungen und einen fettigen Taco nachgeschoben. Nickels parkt verbotenerweise direkt vor der Haustür und wendet sich mir zu. »Tomi, pack alles zusammen, was du für die nächsten Tage brauchst. Du wohnst ab jetzt bei mir«, sagt er in einem Ton, der keinen Widerspruch duldet.
    Ich sehe Nickels an, als hätte ich ihn noch nie gesehen. Sein kräftiger Kiefer zeichnet sich noch ausgeprägter ab und unter dem Jackett lugt ein Waffenholster hervor. Als er sich bewegt, höre ich Handschellen an seinem Gürtel klicken.
    Ich wüsste nicht, was mich noch mehr anmachen könnte. »Okay«, flüstere ich.
    Ich krame meine Wohnungsschlüssel heraus und versuche mich daran zu erinnern, in welchem Stadium der Unordnung sich meine Wohnung befindet. Gar nicht gut, aber da ist nun mal nichts zu machen. Ich schließe auf und lächle dabei zu Nickels hoch.
    Als die Tür aufschwingt, erkenne ich, dass meine Wohnung durchwühlt wurde: All meine Besitztümer liegen auf dem Boden verteilt! Einen irren Moment lang denke ich:
Oh gut, da erkennt man mein eigenes Chaos nicht mehr.
    »Warte draußen«, raunt Nickels und zieht seine Pistole.
    Aber was, wenn der Killer einer meiner Nachbarn ist oder wenn er sich noch im Treppenhaus versteckt? Ich folge Nickels in die Wohnung. Als er mich sieht, drückt er mich gegen die Wand hinter der Eingangstür. »Rühr dich nicht vom Fleck!«, befiehlt er und dieses Mal gehorche ich. Nickels durchsucht meine Wohnung, was genau acht Sekunden dauert, dann holt er mich.
    In den folgenden Augenblicken fällt es mir schwer, das, was ich sehe, auch aufzunehmen. Ich fühle mich, als wäre der Hurrikane Katrina über mich hinweggerast. Mein Aquarium liegt auf der Seite und eine Tsunamiwelle hat meinen Teppich und die darauf liegenden Kleiderhaufen durchtränkt.
    »Wurde etwas gestohlen?«, fragt Nickels.
    Wie betäubt sehe ich ihn an. »Meine Fische sind nicht da.«
    In der Küche finden wir den gesamten Inhalt meines Kühlschranks inklusive der Ablagen auf dem Boden. Wir halten inne und betrachten dieses Bild. Langsam bricht die aufsteigende Panik durch den Schock, als mir klar wird, dass ich hier auf den Schauplatz des geplanten Mordes an mir blicke!

KAPITEL 29
    Mittwoch, 17. August.
    Ich trage ein weißes Tanktop, abgeschnittene Jeans und einen Ledergürtel. Dieses Bikerhäschen-Outfit setzt sich in den zahllosen ablösbaren Tattoos auf meiner Haut fort.
    Ich habe mir frischen Salat, gebratenes Rinderfilet mit Meerrettichcreme, Kartoffelgratin mit Sour Cream und gegrilltes Gemüse der Saison liefern lassen. Jetzt fülle ich alles in mein eigenes Kochgeschirr, was zwar irgendwie unehrlich ist, aber immerhin habe ich nie behauptet, ich würde selbst kochen.
    Ich kippe den Salat in eine Holzschüssel und öffne den Kühlschrank. Bevor ich begreife, wie mir geschieht, werde ich fast in den Rachen meines Kühlschranks gesaugt, der sich plötzlich in einen gierigen Schlund verwandelt hat. Er atmet mich ein wie den Rauch einer Zigarette.
    Ich lasse die Salatschüssel fallen und klammere mich am Kühlschrankrand fest, während ich zusehe, wie das junge Blattgemüse und die Cocktailtomätchen in dem grauen Rachen verschwinden. Ich hoffe auf ein Ausatmen, aber der Sog lässt nicht nach.
    Ich werde schwächer. Meine linke Hand rutscht vom Rand. Jetzt bin ich schon ganz im Kühlschrank verschwunden und klammere mich nur noch mit einer Hand fest. Ich starre in die schwarzeTiefe und versuche zu schreien. Meine Finger rutschen langsam ab. Wieder versuche ich zu schreien. Ich halte mich nur noch mit den Fingerspitzen fest und jetzt kann ich nicht mehr.
    Ich fahre hoch und sitze kerzengerade im Bett. Meine Panik steigert sich noch, als ich mich in einer fremden Umgebung wiederfinde. Das Bett befindet sich auf einer Empore, die Einrichtung ist strenger japanischer Militärstil. Ich bin in Nickels Loft und es war nur ein Albtraum.
    Das Telefon klingelt und ich brauche noch weitere zwei Sekunden, bis mir endlich alles wieder einfällt. Den gestrigen Nachmittag haben wir im Eingangsbereich meines Wohnhauses zugebracht, während ein Spurensicherungsteam meine Wohnung durchkämmte.
    Ein Dutzend verschiedene Leute, deren Namen ich nicht verstand, fragten mich wieder und wieder dasselbe. Als es dunkel zu werden begann, befragte mich schließlich auch Ben Deaver,

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