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Spitfire: Kühler Tod

Spitfire: Kühler Tod

Titel: Spitfire: Kühler Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Sandoval
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holen. Wäre das in Ordnung?«
    »Ich begleite Sie, Ms Reyes«, ruft Agent Renner, obwohl ich mit ihm gar nicht gesprochen habe.
    »Du machst doch schon Überstunden«, gibt Agent Mallory zurück.
    Wenn Agent Mallory hier bei Papa bleibt und Agent Renner mich zum Einkaufen begleitet, wäre das nur sinnvoll. »Einverstanden«, sage ich.
    Agent Mallory hebt die Hand. »Ich habe heute Morgen mit Agent Turino gesprochen. Er wird gleich hier sein.«
    Yay!
Ich bemühe mich gar nicht erst, meine Freude zu verbergen. Falls meine Reaktion Agent Renner enttäuscht, merke ich jedenfalls nichts davon. »Danke für das Angebot«, rufe ich zurück und renne die Treppe hinauf, um mich so umwerfend wie möglich zu machen.

    Ich dusche und verwende dabei all diese wahnsinnig teuren Pflegeprodukte, die ich mir für besondere Gelegenheiten aufspare. Dann creme ich mich großzügig mit einer Lotion ein, die nach frisch gewaschener Haut mit einem Hauch von Hyazinthe duftet. Ich schlüpfe in ein safrangelbes Sommerkleid und flache Sandalen.
    Dann trage ich farblich zum Kleid abgestimmtes Make-up auf und föhne meine Haare fluffig, wie bei den Victoria-Secret-Models. Schließlich schmücke ich mich mit Ohr-, Finger- und Zehenringen und werfe zu guter Letzt einen Blick in meinen Ganzkörperspiegel. »Nicht übel.«
    Im Wohnzimmer sitzen Papa und Agent Mallory noch immer auf ihren Plätzen, aber Agent Renner hat sich in Agent Nickels verwandelt! Wäre es nicht einfach großartig, wenn immer dann, wenn man wunderschön einen Raum betritt, plötzlich die Menschen darin säßen, die man vorher vermisst hat?
    Als er mich sieht, steht Nickels auf. »Tomi«, begrüßt er mich und sein Blick wandert an mir auf und ab, als wäre ich ein auf Hochglanz poliertes Bugatti Royale Kellner Coupé. Genau, wie ich es gehofft hatte.
    Da Nickels Kollege auch im Zimmer ist, sage ich artig: »Hallo … Nicholas.« Es ist das erste Mal, dass ich ihn bei seinem richtigen Namen nenne. Ich reiche ihm die Hand und er schüttelt sie, dannzieht er mich an sich und küsst mich auf die Wange. Als ich wieder zurücktrete, strahle ich übers ganze Gesicht.
    »Okay, tschüss«, rufe ich, nehme Nickels an der Hand und ziehe ihn aus dem Haus.

    Im Supermarkt fülle ich den Einkaufswagen mit Lebensmitteln, halte dann jedoch inne. »Wir wollten am Sonntag wieder unsere Familienbrunchsache machen. Soll ich meinen Brüdern vielleicht lieber absagen?« Allein der Gedanke, dass irgendjemandem aus meiner Familie, sogar Iggy, etwas zustoßen könnte, lässt mir das Blut in den Adern gefrieren.
    »Das wäre wahrscheinlich besser«, stimmt Nickels zu.
    »Okay.«
    Nickels legt den Arm um mich. »Es ist nur vorübergehend, Tomi. Wir kriegen ihn.« Der tiefe, liebevolle Klang seiner Stimme bewahrt mich davor, in Trübsal und Angst zu versinken.
    An der Kasse treffe ich ein paar alte Bekannte aus der Highschool, die ich seit Jahren meide. Ich stelle ihnen Nickels vor und erkläre, dass er ein FBI-Agent ist, der mich vor einem Psycho-Killer beschützt. Ich nehme nicht an, dass sie mir geglaubt haben.

    Nachdem wir auch Papas Medikamente abgeholt haben und ins Freie treten, streichelt die Sonne mein Gesicht. Trotz meiner Angst, der Mörder könnte nichts Besseres zu tun haben, als mich zu verfolgen, mache ich einen Vorschlag: »Komm, wir gehen zum Strand.«
    »Da haben wir keinerlei Deckung«, widerspricht Nickels.
    »Hast du Angst vor Sonnenbrand?«
    Der Strand liegt gleich gegenüber vom Shopping-Center. Ich gehe einfach los. Nickels holt mich ein und wir gehen schweigend nebeneinander her, bis wir die ersten Sanddünen erreichen. Eingedankenverlorenes Lächeln hat sich auf Nickels Gesicht gelegt. »Weißt du noch, wie wir hier mal illegale Feuerwerkskörper in die Luft gejagt haben? Und wie uns dann die Polizei hinterhergerannt ist?«
    Ich deute auf den Ort des Verbrechens. »Das war genau da drüben. Wir haben uns bei der Bowlingbahn versteckt, bis die Luft wieder rein war.«
    »Wie alt waren wir da? Neun? Und wer hatte eigentlich die Idee, etwas so Gefährliches anzustellen?«
    »Acht, und das warst du«, erkläre ich, obwohl es meine Idee gewesen war.
    Als wir das Wasser erreichen, sieht mich Nickels an. »Weißt du, was ich auch nie vergessen habe? Deine Wimpern … die waren so lang, dass sie in der Sonne einen Schatten auf deine Wangen geworfen haben. So wie jetzt.«
    Es kribbelt in meinem Bauch und ich sage schnell: »Ich erinnere mich noch an deinen Wurstatem und an die weiße

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