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Spitze sein, wenn's drauf ankommt

Spitze sein, wenn's drauf ankommt

Titel: Spitze sein, wenn's drauf ankommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Herzog
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es zu tun und beim letzten Mal so gut wie keiner mehr? Was meinst du? – Weil jeder die Situation für sich relativiert hat -also bewertet hat.
Auf dem Boden stehend sagst du dir: „Na klar laufe ich darüber. Was soll da schon passieren?“
Bei 1 m Höhe beginnst du nachzudenken: „Ja, bei 1m Höhe könnte ich mir schon den Fuß verdrehen, wenn ich herunterfalle.“
Auf 3 m Höhe geht das Denken richtig los: „Puh, wenn ich da herunterfalle, kann ich mir den Arm oder das Bein brechen. Das ist mir zu gefährlich.“
Auf 5 und 7m Höhe bist du nur noch bereit zu balancieren, wenn du in deinem Leben bereits positive Erfahrungen in der Höhe gemacht hast. Vielleicht kletterst du in deiner Freizeit. Auf jeden Fall kennst du dich mit größeren Höhen aus und hast dort bereits positive Erfahrungen gesammelt.
    Das ist die sogenannte Relativierungstechnik. Die Aufgabe an sich ist in jeder Höhe die gleiche. Auf dem Boden über ein Brett von 27 cm Breite zu laufen, das schafft jeder ganz locker. Wenn es darum geht, auf 5m oder 7m Höhe zu laufen und das ungesichert, laufen die wenigsten überhaupt los. In diesem Fall hat sich nur deine Einstellung dazu gewandelt – dein Denken hat sich von Mal zu Mal relativiert. Auf diese Weise kannst du deine Angst auf Grund eigener Erfahrungen hoch und runter relativieren.
    Auch mit dem Vorbild anderer Menschen lässt sich Angst relativieren, nach dem Motto: „Wenn der … das geschafft hat, schaffe ich das auch.“ Du kennst Situationen wie die folgenden: „Wenn mein Bruder es geschafft hat, an dieser Schule seinen Abschluss zu machen, dann schaffe ich das auch.“ „Wenn mein Kollege es geschafft hat, 6 kg abzunehmen, dann packe ich das auch.“ „Wenn mein Nachbar nach einem Jahr Arbeitslosigkeit wieder einen gutenJob bekommen hat, dann schaffe ich das auch.“ „Wenn mein Teamkollege diesen Leistungssprung in so kurzer Zeit geschafft hat, dann schaffe ich das auch.“
    Die Relativierung mit bekannten Persönlichkeiten wirkt ebenfalls oft positiv: Denke an Prominente aus Wirtschaft, Sport, Medien, die ihre Ängste überwunden haben! Mache dir bewusst, dass auch andere Menschen mit Ängsten zu kämpfen haben. Fußballer, Schauspieler und Sänger kennen zittrige Knie und das mulmige Gefühl in der Magengegend häufig nur zu gut. Und: Auch Stars machen Fehler! „Der Schweini“ (Bastian Schweinsteiger) hatte es als junger Spieler auch schwer. Selbst heute erlebt er noch Phasen, in denen es schlecht läuft, er scharf kritisiert wird und viele ihn und seine Spielweise in Frage stellen. Er trainiert deshalb noch härter und wird besser und besser. Das schaffst du auch. Das ist Relativierung im positiven Sinne!
    Vergangene Erfolge bieten uns jederzeit die Möglichkeit, uns mit uns selbst zu relativieren: „Als ich damals neu auf die weiterführende Schule kam, fand ich sofort neue und gute Freunde. Dann finde ich auch jetzt im Studium schnell neue Freunde.“ „Im letzten Schuljahr waren die Schüler der achten Klasse anfangs noch undisziplinierter als die zehnte Klasse, die ich aktuell unterrichte. Drei Wochen später haben wir uns super verstanden. Das klappt dieses Jahr auch.“ „Damals dachte ich, kurz nachdem ich mir dieses große Ziel gesetzt hatte, das packst du niemals. Und am Ende habe ich es geschafft. Dann erreiche ich dieses Ziel auch, garantiert!“ „Letzte Saison standen wir vier Spieltage vor Saisonschluss auch auf einem Abstiegsplatz. Da haben wir als Team zusammengehalten, hart gearbeitet, gekämpft und am Ende die Liga gehalten. Das schaffen wir dieses Jahr auch.“ In diesen Beispielen erfolgt eine Relativierung mit dir selbst, mit deinen eigenen positiven Erfahrungen. Diese nutzt du, um dir Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein für deine zukünftigen Herausforderungen zu schaffen, vor denen du aktuell noch „Angst“ hast.
    Die Relativierung mit dir selbst ist noch erfolgsversprechender, als wenn du dich mit anderen vergleichst. Da du vergangene Erfolge als Basis nimmst, weißt du, dass du bereits ähnliche Situationen gemeistert hast. Eigene Erfahrungen sind noch um ein Vielfaches wertvoller als Erfahrungen anderer Personen, die du als „Modell“ nutzt, um dich zu bestärken.
    Sportler: Jennifer Oeser, Vizeweltmeisterin im Sieben-Kampf 2009 in Berlin, relativiert mit früheren Erfolgen: „Ich schotte mich bestmöglich ab, stelle mir vor, was ich zu machen habe. Ich stelle mir vor, wie ich es gemacht habe, wo es gut geklappt hat und sage mir: ‚Du

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