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Splitterndes Glas - Kriminalroman

Splitterndes Glas - Kriminalroman

Titel: Splitterndes Glas - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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Sprache zu benutzen, die zwar eine Reihe von Charakteristika mit dem normalen Alltagsenglisch teilte, aber ansonsten so fremd wie Serbokroatisch oder Farsi war?
    Er war kaum zehn Minuten in seinem Büro, als Helen den Kopf durch die Tür steckte. Sie lächelte.
    »Was ist los?«
    »Du erinnerst dich doch an das Sperma auf dem Handtuch?«, sagte Helen.
    »Genialer Einstieg in ein Gespräch.«
    »Aber du erinnerst dich?«
    »Aus Stephen Bryans Wäschekorb, ja.«
    |141| »Wir haben angenommen, es gehöre jemandem, dem er zufällig begegnet war, hatten aber keinen Beweis.«
    »Etwas ist passiert und wir sehen es ganz anders?«
    »Im Gegenteil. Sieht so aus, als könnte Nick Moyles mit dem Ergebnis aufwarten.«
    »Sprich weiter.«
    Helen hockte sich auf Wills Schreibtischkante. »Moyles war in einer Bar und hörte sich um, da kommt ein Typ auf ihn zu und meint, er habe etwas zu sagen. Wollte sich zuerst bedeckt halten, um nicht in die Sache verwickelt zu werden, aber dann sah er einen Aufruf im Fernsehen. Ich vermute ja, er glaubte, dass wir ihn früher oder später kriegen würden, und hielt es für besser, sich aus eigenem Antrieb zu melden.«
    »Hat Nick ihn hergebracht?«
    »Er ist unten und steht zu unserer Verfügung.«
    »Name?«
    »Johnson. Russell Johnson.«
    »Was für ein Typ ist er?«
    Helen zuckte die Achseln. »Nett, ruhig, höflich. Ein bisschen ernst. Sieht gut aus, wenn man dieses etwas Vergeistigte mag.« Sie schwang ihre Beine vom Schreibtisch. »Nick zufolge ist er ein Exstudent, aber keiner von Bryan. Sie haben sich bei so einem wohltätigen Überfall auf dem Old Market Square kennengelernt. ›Entschuldigen Sie, aber haben Sie vielleicht fünf Minuten Zeit, um über die Hungersnot in Westafrika zu sprechen?‹ Du weißt, was ich meine.«
    Das wusste Will. Wenn ihn etwas davon abhalten konnte, eine Spende zu geben, so war es das: ein halbes Dutzend kerngesund wirkender Prachtexemplare, die ihm mit Geschichten von Elend und Leid auflauerten, wenn er ganz schnell zu Pret À Manger wollte, bevor der Zimtplunder ausging.
    |142| »Jedenfalls«, sagte Helen, »hatte Bryan das offenbar. Fünf Minuten für Johnson übrig. Und mehr. Es endete damit, dass Johnson die Nacht bei ihm verbrachte und Bryan ihn am nächsten Morgen mit einem englischen Frühstück im Magen und einem Dauerüberweisungsauftrag für die Hungerhilfe auf den Weg schickte.«
    »Wann genau war das?«
    »Fünf Tage vor dem Mord.«
    Will pfiff, als er seinen Schreibtisch umrundete. »Er hat sich bereit erklärt, eine Probe zu geben? DNA?«
    »Offenbar.«
    »Dann wollen wir mal hören, was er zu sagen hat.«
     
    Russell Johnson war mittelgroß und zierlich, das blonde Haar fiel ihm nach vorn in die Stirn. Als Will und Helen den Raum betraten, stand er mit den Händen in der Hosentasche an der hinteren Wand. Ohne dass sie ihn dazu auffordern mussten, ging er zum Tisch zurück, zog einen Stuhl vor und setzte sich.
    Will stellte Helen und sich vor. In dem Raum gab es nur die Stühle und den Tisch, der seitlich an die Wand gerückt war. Dort stand ein Kassettenrekorder mit Doppeldeck. Hinter Will und Helen hing oben in einer Ecke eine Videokamera, die nicht angestellt war.
    Johnson konnte die Hände nicht still halten, strich sich das Haar aus den Augen, sah zu Will, dann zu Helen, sah weg, zappelte noch ein bisschen.
    »Es macht Ihnen doch nichts aus, wenn wir diese Unterhaltung aufnehmen, Russell?«, sagte Helen.
    »Ich bin nicht verhaftet, oder?«
    »Sollten Sie das sein?«
    »Nein, natürlich nicht.« Ein nervöses Lachen.
    »Nun? Können wir anfangen?«
    |143| »Ja, ich denke schon. Klar. Sicher.«
    Er sah nicht so aus, als sei er sich irgendeiner Sache sicher.
    Helen entfernte das Zellophan von zwei neuen Kassetten und legte sie ein.
    »Also, wie gut kannten Sie Stephen Bryan, Russell?«, fragte Will, nachdem die Eingangsprozedur absolviert war.
    »Eigentlich gar nicht   … ich kannte ihn   … überhaupt nicht gut.«
    »Wie ich es verstanden habe, haben Sie die Nacht mit ihm verbracht.«
    »Ja.«
    »Mit ihm geschlafen.«
    »Ja.«
    »Hatten Sex mit ihm. Ich nehme an, Sie hatten Sex?«
    »Ja.« Johnson fuhr sich mit Zeigefinger und Daumen über die Oberlippe, verdeckte seinen Mund. »Hören Sie, es gibt nichts   … gibt kein Gesetz dagegen. Wir haben das Recht   …«
    »Russell«, sagte Helen mit süßer Stimme, »innerhalb der Grenzen der Vernunft dürfen Sie vögeln, wen Sie wollen.«
    Will warf ihr einen warnenden Blick

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