Spookies (German Edition)
den Sprengladungen verbunden hatte.
Die vermummten Gestalten waren immer noch mit dem Anbringen verschiedener Sprengladungen beschäftigt. Sie schlugen dafür kleine Löcher in die Tunnelwand, in denen sie dann die verkabelten Kästen deponierten.
Plötzlich hielten sie inne und wandten sich dem hinteren Tunnel zu. Die Bewaffneten von ihnen rissen ihre alten Gewehre nach oben und zielten in dieselbe Richtung. Da die Kameras nicht mit Mikrofonen ausgestattet waren, liefen die Bilder wie in einem Stummfilm ab und Hawa und Luis konnten nur raten, was die Rebellen gerade abgelenkt hatte.
Beinahe unspektakulär legte Luis im nächsten Moment den Kippschalter um und auf vier Monitoren erschien ein grelles Licht, das die Kameralinse nur schlecht wiedergeben konnte, dann sah man vermummte Rebellen um ihren Stand kämpfen und durch die Luft fliegen. Einer der Monitore wurde komplett dunkel und über einige weitere zogen sich nebelartige Schlieren, was nur bedeuten konnte, dass die entsprechenden Tunnelteile eingestürzt waren.
„Sind die Tunnel jetzt über ihnen eingestürzt?“, Hawa wusste nicht ob sie erleichtert oder schockiert sein sollte.
„Die meisten werden nur eingeschlossen sein.“, sagte Luis emotionslos. „Der einzige Tunnel, den wir so nicht abriegeln konnten ist der genau unter uns. Dort sind die Anderen.“
Er betätigte eine Taste und zwei der nun schwarzen Monitore zeigten Bilder anderer Kameras, in denen gerade Alex` riesiger Körper durch das Bild hechtete.
Hawa und er sahen noch eine geschlagene Minute zu, wie Tim, Kyle und Alex, ausgestattet mit Nachtsichtgeräten, den orientierungslosen Rebellen nachsetzten und sie einen nach dem anderen ausschalteten.
„Ist ihre Chefin auch dort unten?“
Luis braune Augen wanderten wieder zu dem kleinen Monitor und nach einer kurzen Sekunde stemmte er sich ein Stück in die Höhe und zog ein paar Kabel aus den Rückseiten der Tastaturen.
„Wenn wir Glück haben, dann ist sie nicht da unten!“
Mit diesen Worten betätigte er wieder eine Taste, woraufhin die Lichter in der Höhle auf ein Minimum herunterfuhren, und griff gleichzeitig nach Major Hawas Handgelenk. Die Inspektorin erhaschte gerade noch einen Blick auf den Rücken eines Mannes in einem landesüblichen Kaftan, der gerade aus dem Kamerawinkel verschwand, ehe Luis sie mit eisenhartem Griff hinter sich her von den Computern wegzog.
Er zog sie bis zu den Metallkisten, die er mit einem energischen Stoß etwas von der Wand abruckte und ihr bedeutete sich dahinter zu hocken. Wieder begann Hawas Herz gegen ihre Rippen zu hämmern und zeigte der Inspektorin damit deutlich, dass sie nicht für den Ernstfall geschaffen war. Luis dagegen blieb zumindest äußerlich ruhig, als er sich neben Hawa hockte und seine Waffe entsicherte.
„Auch wenn es nicht gerade der beste Zeitpunkt dafür ist, sollten sie wissen, dass ich eher der Theoretiker der Truppe bin.“, er schenkte ihr ein breites Grinsen, das Hawa in keinster Weise beruhigte und fixierte dann über das Visier der Waffe hinweg den Felskorridor.
Hawa machte sich so klein wie möglich, aber die Anspannung ließ ihre Hände zittern und sie biss sich auf die Unterlippe, damit man nicht sah, dass auch ihre Zähne klapperten.
„Worauf warten wir hier?“, wisperte sie um wenigstens ihre Gedanken zu beschäftigen.
„Auf das Zielobjekt.“, antwortete Luis genauso leise.
Hawa stutzte und für einen Moment vergaßen ihre Hände sogar zu zittern.
„Wie kommen sie darauf, dass er hierher kommt?“
„Er ist ein einstmals reicher Kriegsverbrecher, der unter Verfolgung in einem Tunnelsystem unter einer gottverlassenen Wüste haust.“, Luis gab ein dumpfes Lachen von sich. „Unsere Technik ist seine Fahrkarte hier raus.“
„Woher soll er wissen, dass hier nicht gerade eine komplette Armee auf ihn wartet?“
„Weil wir seinen Spionen seit zwei Monaten zeigen, dass unser Team lediglich aus vier Männern in Shorts und Jesuslatschen und einer Frau mit knallpinken Flipflops besteht.“
„Sie meinen, dass sie ihn schon von Anfang an an der Nase rumgeführt haben?“
Hawa war trotz der Anspannung fassungslos.
„Nicht gleich von Anfang.“, Luis musste grinsen, dass die Inspektorin so überrascht war. „Erst als wir seinen geheimen Tunneleingang entdeckten, durch den seine superunsichtbaren Spione uns beobachteten.“
Die Inspektorin wollte gerade ihrer Überraschung Ausdruck verleihen, als endlich schlurfende Schritte durch den Felskorridor
Weitere Kostenlose Bücher