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Sportverletzungen

Sportverletzungen

Titel: Sportverletzungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagny Scott Barrios
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Läufer gestorben sind. Nach Dr. Lewis Maharam, Vorsitzender der Vereinigung der internationalen Marathonärzte, ist Hyponatriämie das gefährlichste Problem, mit dem sich Laufanfänger, die über kein gutes Fitnessniveau verfügen, konfrontiert sehen.
    Was geschieht?
    Hyponatriämie bedeutet einen niedrigen Natriumgehalt (Salz) im Blut. Der Zustand entsteht, wenn ein Athlet so viel Wasser trinkt, dass der Salzgehalt im Blut auf gefährliche Weise abnimmt. Die Folge davon: Verwirrung, Beeinträchtigung der Organfunktionen; in schweren Fällen wird die Situation lebensbedrohlich.
    Hyponatriämie kann sich oft verschlimmern, weil die Symptome leicht mit Dehydration oder hitzebedingten Problemen verwechselt werden: Verwirrtheit, Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Krämpfe, Koordinationsschwierigkeiten und Müdigkeit. Hyponatriämieopfern wurde oft – mit verheerenden Ergebnissen – angeraten, mehr Wasser zu trinken oder es wurde ihnen intravenös Flüssigkeit zugeführt, womit der Zustand verschlimmert wurde. Wie konnte ein anscheinend gut gemeinter und hilfreicher Rat eine derart fatale Wirkung haben?
    Das plötzliche Auftauchen der Hyponatriämiefälle im Langstreckenlauf wird damit in Verbindung gebracht, dass sich vor allem im letzten Jahrzehnt viele, verhältnismäßig untrainierte Menschen an den Marathon und sogar noch längere Distanzen wagten. Die meisten Fälle von Hyponatriämie kommen bei ziemlich langsamem Tempo vor, wenn ein Marathonlauf länger als 4-5 Stunden dauert. Frauen, die den größeren Teil an Laufeinsteigern ausmachen, sind häufiger betroffen als Männer.
    Wissenschaftler vertreten die These, dass Läufer, denen man eingetrichtert hat, auf den sehr langen, langsamen Läufen regelmäßig zu trinken, besonders empfänglich für Hyponatriämie sind. Es zeigt sich, dass diese Läufer wegen des relativ geringen Tempos keine sehr große Körperwärme produzieren. Die Folge davon: Sie erzeugen keine großen Schweißmengen. Wegen des geringen Lauftempos können sie auch mehr trinken; oft gehen sie bei den Verpflegungsstellen oder halten sogar an. (Eliteläufer haben das Problem, genügend Flüssigkeit aufzunehmen, weil sie das Tempo an einer Trinkstelle kaum reduzieren und meist nur ein paar Schlucke und nicht einen ganzen Becher trinken können.)
    Warum ist das Risiko bei Frauen größer? Erstens, weil Frauen in der Regel weniger schwitzen als Männer, zweitens, weil sie eine geringere Körpermasse aufweisen und deshalb weniger Flüssigkeit benötigen. Hinzu kommt, dass Frauen die Wasserflasche den ganzen Tag pflichtgetreu mit sich herumtragen und gehorsam trinken, wie ihnen der Arzt gesagt hat.
    Das Problem entsteht in einer Wettkampfsituation oft auch dadurch, dass gut meinende Helfer glauben, Zeugen von Dehydration und hitzebedingten Problemen zu sein, wenn ein Läufer geschwächt zur Erste-Hilfe-Station stolpert.
    Endlich sprechen die größeren medizinischen Vereinigungen, die sich mit dem Laufen befassen, das Risiko von Hyponatriämie an. Als Folge davon überdenken die Mediziner ihre Theorie betreffend Laufen und Flüssigkeitsaufnahme. Renndirektoren wurden gedrängt, die Zahl der Wasserstellen entlang der Strecken zu reduzieren. Dem medizinischen Personal wurde gesagt, es solle nicht mehr automatisch davon ausgehen, ein Läufer leide an Dehydration – und müsse deshalb intravenös mit Flüssigkeit versorgt werden. „Wenn anzunehmen ist, eine Person sei hyponatriämisch, darf keine Infusion verabreicht werden, bevor der Natrium- bzw. Salzgehalt geprüft wurde“, sagt Dr. Maharam.
    Was ist zu tun?
    Im Jahre 2001 machte die Vereinigung der internationalen Marathonärzte (IMMDA) einen großen Schritt zurück von der Forderung „Trink, so viel du kannst“. Die offizielle Erklärung legt die Gefahren von Hyponatriämie für den Durchschnittsläufer dar und spricht von einer maximalen Flüssigkeitsmenge – anstatt, wie bis dato üblich, einer minimalen.
    Sie empfehlen, während einer Anstrengung nicht mehr als 400-800 ml pro Stunde zu trinken. Der höhere Bereich ist für schnellere oder schwerere Läufer bei warmen Verhältnissen gedacht, der untere Bereich für langsamere Läufer bei kühlen Bedingungen.
    Trotzdem, jede Formel, die versucht, einem Läufer klarzumachen, wie viel er jede

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