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Sprengkraft

Sprengkraft

Titel: Sprengkraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Eckert
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gehen?«

    Moritz antwortete: »Wenn Sie mich nicht mehr brauchen …«

    »Nein, vielen Dank.« Bucerius tätschelte seine Schulter. »Wir haben nur ein paar geschäftliche Dinge mit van Straelen zu bereden.«

    Moritz fand seinen Trenchcoat und verließ die Villa.

    Vor der Zufahrt bemerkte er zwei Mercedes-Limousinen der S-Klasse, die zuvor noch nicht hier geparkt hatten. Drei Typen standen herum und glotzten Moritz an, stiernackig und misstrauisch. Jeder von ihnen trug im Ohr einen Stöpsel, an dem ein Spiralkabel hing, das unter dem Mantelkragen verschwand. Ein vierter Kerl kam hinter einer Buchsbaumhecke hervor und verschloss den Reißverschluss seiner Hose.

    Leibwächter – in einem Nazifilm könnten sie Gestapo-Schergen spielen, dachte Moritz und beschleunigte seinen Schritt.

     
    Mittwoch, 18. März, Düsseldorfer Morgenpost, Titelseite:

    Bombe in Oberbilker Hinterhofmoschee – zwei Tote, ein Schwerverletzter

    Kölner Kurier:

    Explosion in Düsseldorf – mutmassliche Attentäter sprengten sich selbst in die Luft

    Blitz:

    TerrorBande plante Heiligen Krieg gegen Deutschland!

36.

    Der Flug Nummer LH 246 nach Berlin startete pünktlich um zwanzig vor sieben. Die Stewardess, die den Sitz der Anschnallgurte kontrollierte, lächelte Veller an, als ob sie sich kennten. Doch zuletzt war er vor eineinhalb Jahren mit Lufthansa geflogen, ebenfalls auf dieser Strecke – zu jener Zeit hatte die Sauerlandgruppe die Sicherheitsbehörden auf Hochtouren gebracht und ein Meeting das nächste gejagt.

    Sein Magen knurrte, aber Veller musste lernen, dass Deutschlands größte Fluggesellschaft das Bordfrühstück auf Inlandsflügen gestrichen hatte. Nicht einmal einen Keks gab es zum Kaffee. Ihr Lächeln kann sich die Tussi mit dem gelben Halstuch sparen, dachte Veller.

    Er vertiefte sich in seine Akten, denn er wollte gut vorbereitet sein.

     
    Eine Stunde später trat er vor dem Terminal A des Flughafens Berlin-Tegel ins Freie und sah sich nach einem Taxi um. Eine Schlange hatte sich gebildet, an ihrer Spitze stritten sich zwei Frauen im Businesskostüm um das einzige freie Fahrzeug. Willkommen in der Hauptstadt.

    Veller schaltete sein Handy ein und tippte den PIN-Code.

    Ein Klingeln – die Mailbox. Dombrowski, der Aktenführer, hatte eine Nachricht hinterlassen. Veller tippte die Eins ins Handy und hörte sie ab.

    Hallo, Paul, Stefan hier. Da stimmt etwas nicht mit den Verbindungsdaten. Ruf mich zurück, sobald du gelandet bist.

    Endlich rollten Taxis in größerer Zahl von ihrem Warteplatz auf der unteren Etage heran. Veller konnte einsteigen und sagte zum Fahrer: »Am Treptower Park, die alte Kaserne.«

    Dombrowskis Nummer war besetzt.

    Aus der Audioanlage des Taxis dudelte der penetrante Jingle eines Privatsenders, dessen Name eine Zahl mit einer Neun hinter dem Komma war. Ein bestens gelaunter Moderator forderte die Berliner auf, sich das Logo des Senders ans Auto zu kleben. Dann gäbe es etwas zu gewinnen.

    »Sie müssen sich anschnallen, junger Mann«, brummte der Fahrer von vorn.

    Junger Mann, das fehlte noch.

    Veller rief Anna Winkler an. Sie wusste nicht, was Dombrowski herausgefunden hatte.

    »Haben wir weitere Verstärkung bekommen?«, fragte Veller die Kollegin.

    »Ja. Martin Zander, von dem ich dir erzählt habe.«

    »Der Padre.«

    »Genau. Er kennt die Diouri-Familie und wird gleich mit Rafis Schwester reden.«

    »Ich möchte, dass du dabei bist.«

    »Aber ich habe um neun die Vernehmung der Boussoufa-Schwägerinnen.«

    »Dann fahrt ihr eben danach zu Fatima Diouri. Bis dahin kann sich Zander in den Fall einlesen.«

    Veller hatte sich über den Kollegen erkundigt. Sein Rauschgift-Einsatztrupp war wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten aufgelöst worden. Anna hatte ihn zwar als zuverlässigen Ermittler geschildert und er brauchte jeden Mann. Aber ihm war wohler, wenn Zander keine Alleingänge unternahm.

    »Denkt daran«, ergänzte Veller, »dass ich etwas Schriftliches auf dem Tisch haben will, wenn ich gegen eins zurück bin.«

    Ein zweiter Versuch bei Dombrowski, diesmal auf dem Mobiltelefon. Der Kollege ging nicht ran. Veller hinterließ auf der Mailbox, dass er nun gelandet und zu erreichen sei.

    Draußen flog das Ufer des Landwehrkanals vorbei. Es ging in den Ostteil der Stadt.

    »Junger Mann …«, begann der Fahrer noch einmal.

    »Schon gut«, sagte Veller und stöpselte für die letzten Kilometer den Gurt ins Schloss, um eine Diskussion zu vermeiden.

     
    Die

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