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Spritzgebäck - Romantic Gay Comedy (German Edition)

Spritzgebäck - Romantic Gay Comedy (German Edition)

Titel: Spritzgebäck - Romantic Gay Comedy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Seinfriend
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durcheinander! Anstandslos ließ er sich zu den Umkleiden schieben. Und tatsächlich zog Gianluca den Vorhang von außen zu. »Ich bin gleich zurück.«
    Tom freute sich, endlich dieses beschissene Kostüm ablegen zu können. Prüfend roch er an seinen Achseln. Natürlich war er verschwitzt und stank muffig nach der Weihnachtsmannhülle. Aber so schlimm war es glücklicherweise nicht. Trotzdem hoffte er, dass Gianluca diesmal nicht mehr geplant hatte – zumindest nicht hier im Kaufhaus und ohne vorherige Dusche …
    Und da war es wieder, dieses Verlangen. Offenbar störte ihn die Verlobte doch nicht so sehr. Von der bevorstehenden Zweckehe ließ sich sein Herz auch nicht abhalten. Der Verstand war da zwar anderer Meinung, zählte jedoch in den entscheidenden Momenten des Lebens ohnehin nicht sonderlich viel.
    »Hier«, sagte Gianluca und hielt ihm einen schwarzen Anzug rein.
    »Ach du Scheiße!«
    »Was?«
    »Meinst du das jetzt ernst?«
    Der Vorhang rauschte beiseite und Gianluca sah ihn fragend an. »Hab ich nicht die richtige Farbe getroffen?«
    »Ähm, doch … Aber – ich soll damit malen?«
    »Das ist ein Anzug und keine Zwangsjacke. Du wirst den Pinsel schon noch schwingen können.«
    »Ich meine – ich kann – also – den kannst du danach nicht mehr zurückgeben …«
    Gianluca lachte. »Ich habe schon in etwa eine Vorstellung davon, wie das mit dem Pinsel und der Leinwand und der Farbe so funktioniert.«
    »Haben die keinen Günstigeren?«
    »Tom, bitte …«
    Tom sah im Spiegel, dass er rot wurde. »Okay …« Er zog den Vorhang zu und hängte den Anzug an den Haken. Mit zittrigen Fingern schob er das Preisschild weg. Klar, Gianluca tat es nicht sonderlich weh, wenn er für einen Spaß mal eben einen Anzug ruinierte, für den Tom wohl zwei Monate jobben müsste. Wahrscheinlich waren das Peanuts.
    Plötzlich flog der Vorhang erneut zurück. »Was hast du da eigentlich wieder für eine hässliche Unterbuchse an?«
    »Ach, halt den Mund!« Tom zerrte den Stoff wieder vor.
    Gianluca schlüpfte auf der anderen Seite herein. »Sei nicht so frech, sonst zieh ich dir mal kräftig die Shorts nach oben.«
    »Aua!« Tom musste lachen. »Du hast ja richtig fiese Ideen!«
    »Ja, also nimm dich in Acht.«
    »Ich kann mich nicht umziehen, wenn du …«
    »Red keinen Stuss!« Gianluca nahm den Anzug. »Du hast so ein Ding doch noch nie angehabt, da kannst du froh über jede Hilfe sein!«
    »Na klar hab ich schon einen …«
    »Und wieso trödelst du dann so rum?«
    »Ich …« Tom dachte an Marie und daran, dass Gianluca sie aus finanziellen Gründen heiraten würde, an die Art, wie sie miteinander umgingen. Das war sehr vertraulich gewesen und Tom war irritiert und total hin- und hergerissen. Er konnte ja nicht sagen, dass er wegen Gianluca verwirrt war oder er Marie nicht leiden konnte, obwohl er durchaus unter ihrer eisigen Maske den Humor erkannt hatte. Das machte alles keinen Sinn! Warum wollte er plötzlich mehr als nur ein bisschen Spaß? Wieso fiel es ihm so schwer, einfach ein wenig lockerzulassen?
    »Da fehlen dir die Worte, was?«
    »Ich …« Tom vollendete den Satz in Gedanken: … versteh nicht, wie du das machen kannst! Wie kann Geld wichtiger sein als Liebe?
    Gianluca leckte sich über die Lippen. »Du?« Er lächelte und sah dabei so unglaublich erotisch aus.
    Mit einem Wisch war Toms Gefühlschaos weggeschwemmt vom unmittelbaren Verlangen, seinen Gegenüber zu küssen. Er hatte nur noch Augen für diesen Mund. Und als Gianluca ihn öffnete, um wahrscheinlich einen weiteren bissigen Kommentar abgeben, bestürmte Tom ihn einfach. Er musste diese Lippen kosten! Er wollte den Mann vergessen lassen, dass es irgendetwas anderes auf der Welt gab, als diesen Kuss jetzt und hier. Es war egal, dass sie in die Ecke der Umkleidekabine krachten. Alles um sie herum spielte keine Rolle mehr. Erst recht nicht Geld oder – Marie!
    Tom ließ genauso unvermittelt von Gianluca ab, wie er ihn angefallen hatte.
    »Hey, was …«, fing der an.
    »Nichts! Gib den Anzug her!« Tom spürte mit einem Mal Wut in sich aufsteigen. Was sollte der Mist? Warum wollte er sich in ein Leben drängen, in dem es ganz gewiss kein Platz für ihn gab? Als ob jemand, der bereit war, für Geld zu heiraten, kurzerhand für die Liebe seine Meinung änderte! Und selbst wenn Gianluca es auch nur ein bisschen ernst meinte mit ihm, wie sollte ihre Zukunft aussehen? Sollten sie zu dritt im Ehebett schlafen?
    Tom riss sich regelrecht die Hose über

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