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St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

Titel: St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
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einfach in die Arme nehmen musste. »Ach, mein Liebster, bald wird alles wieder gut. Warte nur den morgigen Tag ab. Am besten legst du dich bis dahin ins Bett.« »Mit dir?«, fragte er, hob ihre Fingerspitzen an seine Lippen und sah sie mit dem Blick an, den sie nur zu gut kannte. Bevor sie antworten konnte, zog er schon ihr Gesicht an das seine heran, um sie zu küssen. Kate versuchte, sich aus seinen Armen zu befreien, aber er hielt sie nur noch fester und küsste sie noch leidenschaftlicher.
    »Val, bitte«, murmelte sie, als seine Lippen über ihren Hals wanderten und erneut das Beben in ihr erzeugten. Als seine Hand sich auf ihre Brust legte, zitterte sie ... Mit letzter Kraft riss sie sich von ihm los. »Nein ...« stammelte sie mit wenig Überzeugungskraft und zog sich noch einen Schritt von ihm zurück.
    Seine Hände umklammerten die Sessellehnen, und sie fürchtete schon, er wolle aufspringen und zu ihr stürzen. Aber dann sah die junge Frau die unendliche Trauer in seinem Blick.
    »Auch du, Kate? Auch du willst mich verlassen und dich gegen mich stellen - wie jeder andere im Dorf?« »Aber nein, Val, wie kommst du nur auf so etwas?«, entgegnete sie und fürchtete, er könne das wirklich ernst meinen. »Niemand wendet sich gegen dich, die Menschen in Torrecombe ehren und bewundern dich!« »Ja, früher einmal. Aber ich kann nicht mehr ihr Arzt sein. Ich bin müde, so müde, Kate.«
    Er versuchte, sie noch einmal an sich zu ziehen. Die junge Frau musste alle Willenskraft aufbieten, um ihm zu widerstehen.
    »Kate, willst du mich denn nicht mehr?«
    Ach, wenn er wüsste. »Natürlich will ich dich noch, aber ich habe solche Angst.«
    »Wovor denn?«
    »D-dass wir zu unbesonnen sind ... und ich von dir ein Kind bekomme ...«
    »Und von mir willst du kein Kind?«
    Es gab wohl nichts auf der Welt, was sie lieber wollte. »Wir sind nicht verheiratet, und nach allem, was ich in meinem Leben durchgemacht habe, möchte ich nicht, dass mein Kind unehelich zur Welt kommt.« »Glaubst du denn, das würde ich zulassen? Aber du warst doch bislang immer dagegen, mit mir vor den Altar zu treten.«
    Aber nur, weil er sie nicht mehr haben wollte, wenn der Zauber erst einmal aufgehoben wäre. »Nun, ich hoffe immer noch, dass wir erst den Segen deiner Familie bekommen können.«
    »Das solltest du rasch vergessen. Mein Bruder schmiedet bereits Pläne, dich mir wegzunehmen. Wir hätten uns heute beinahe deswegen geschlagen.«
    Die beiden Brüder wollten mit den Fäusten aufeinander losgehen? Daran war nur ihr verwünschter Zauberspruch schuld!
    »Vergiss die St. Legers, die waren immer schon ein Haufen Narren. Wenn sie uns weiterhin Scherereien machen, vernichte ich die ganze Familie -« Er schwieg von einem Moment auf den anderen, als er Kates entsetzte Miene sah. »Nein, nein, so habe ich das nicht gemeint. Mir widerstrebt es zutiefst, gegen meinen Bruder oder meinen Vater kämpfen zu müssen. Oder gegen sonst jemanden ... Aber Anatole St. Leger wird bald zurückerwartet, und dann setzt er Himmel und Hölle in Bewegung, um uns zu trennen ... Ich weiß nicht, was ic h dann tun werde ... Tod und Verdammnis! Wir müssen hier fort. Jetzt, auf der Stelle!«
    »Noch heute Abend?«, fragte Kate überflüssigerweise. »Ja, sag Jem Bescheid, dass er eine Kutsche vorbereiten soll.«
    Die junge Frau starrte ihn an, denn sie glaubte, ihren Ohren nicht trauen zu dürfen. Doch Val war es ernst mit seinen Fluchtplänen.
    Als sie wie erstarrt stehen blieb, sprang er auf, lief zur Tür und rief selbst nach Jem. »Val, bitte...«
    »Die Zeit für Ausflüchte ist vorüber, Kate.«
    »Du musst mir noch ein wenig Zeit lassen.«
    »Wozu denn? Damit du es dir wieder anders überlegen kannst? Du gehörst jetzt mir, und ich werde dich nie mehr loslassen.«
    War das eine Drohung? Von Val? Erneut bekam sie Angst vor ihm. Wenn ihr nicht bald etwas einfiel, würde er sie zwingen, mit ihm durchzubrennen. »Nein, Val, ich brauche Zeit, um meine Sachen zusammenzupacken. All die Dinge, die mir lieb und teuer sind. Gib mir nur einen Tag, Val.«
    Tatsächlich entspannte sich in diesem Moment seine grimmig entschlossene Miene.
    »Aber gern, mein Schatz. Noch einen Tag, aber danach gibt's keine Verzögerung mehr. Morgen Abend verlassen wir diesen Ort.«
    »Aber morgen Abend findet der Maskenball der St. Legers statt.«
    »Umso besser. Bei all der Aufregung wird einige Zeit vergehen, ehe man uns vermisst. Ich komme mit der Kutsche zur Kreuzung auf der

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