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St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

Titel: St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
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gefürchtete Moment unweigerlich gekommen war. »Da gibt es nämlich noch etwas, was ich Euch noch nicht erzählt habe. Der Mann, den ich liebe, heißt Val, Val St. Leger.« Kate zog den Kopf ein, weil jetzt unweigerlich ein Donnerwetter über sie hereinbrechen würde.
    Aber Prospero lächelte nur belustigt: »Das weiß ich doch längst, meine Liebe. Wenn Ihr mich in meinem Turm aufgesucht habt und wir ins Plaudern gerieten, spracht Ihr kaum einen Satz, der nicht mit Val hat gesagt oder Val meint begann. Nur eine sehr verliebte Frau versteht es, ihre Zuhörerschaft derart zu ermüden.« Kate verzog das Gesicht. Da hatte sie geglaubt, sich so geschickt angestellt zu haben. Wenigstens war Prospero nicht böse geworden. Aber vielleicht verstand er nicht so recht...
    »Ihr müsst aber wissen, dass ich nicht Vals auserwählte Braut bin.«
    »Verzeiht, meine Liebe, aber auch diese Schlussfolgerung eröffnete sich mir. Wenn Ihr nämlich die auserwählte Braut wärt, hättet Ihr kaum auf schwarze Magie zurückgreifen müssen.«
    »Und Ihr seid mir nicht böse, weil ich der Familiensage trotze?«
    Der Geist zuckte die Schultern. »Na ja, meine Sage ist es nicht. Zu meiner Zeit gab es noch keinen Brautsucher.« »Und wie seid Ihr an Eure Braut gelangt?« »Nun, auf viel weltlichere und praktischere Weise. Ich suchte mir die Frau mit der größten Mitgift und den besten Familienverbindungen und habe sie auf der Stelle geheiratet. Wie ich Euch bereits einmal anvertraute, haben mich damals Dinge wie die wahre liebe und ähnliches in meiner Vorgehensweise nicht beeinträchtigt.« »Und heute?«
    »Im Lauf der Jahrhunderte erhielt ich reichlich Gelegenheit, das Glück der Nachfahren mitzuerleben, die sich ihre Braut vom Brautsucher finden ließen. Und natürlich das Unglück derjenigen, welche sich nicht daran hielten.« »So wie bei Val und mir.«
    »Ja, so wie bei Euch und Eurem zurückhaltenden Gelehrten ... Ich muss allerdings gestehen, dass ich nie eine Frau erlebt habe, die sich mit solch unangreifbarer Entschlossenheit für einen bestimmten Mann entschieden hat.«
    »Es ist wohl eher die reine Selbstsucht«, sagte Kate traurig. »Ich habe sogar schwarze Magie eingesetzt, um ihn für mich zu bekommen, und nicht einen Gedanken daran verschwendet, ob das auch für ihn das Beste wäre ... Mein Zauber aber zerstört ihn. Er liebt mich, ja, doch entgegen seiner Ehre und seiner Überzeugung ... In manchen Momenten erkenne ich ihn nicht mehr wieder, und ...«
    Ihre Kehle zog sich zusammen, ehe sie hinzufügte: »Ich habe Angst, dass ich ihn mit meinem Zauber umbringe.« »Und das alles von einem kleinen Liebeszauber, meine Beste?« Prospero legte die Stirn in Falten. »Das kommt mir doch alles recht eigenartig vor. Der Zauber ist nicht mehr als eine Spielerei, auf die ich während meiner Reisen stieß. Mich wundert schon, dass sie überhaupt einen Erfolg zeitigte. Nun grämt Euch nicht, ich will es trotzdem versuchen. Doch sagt mir noch, was wird aus Euch, sobald der Zauber aufgehoben ist?« »Ach, das soll unsere geringste Sorge sein. Alle sagen mir, meine Gefühle für Val seien nur eine Jungmädchenschwärmerei, die rasch vorübergehe.« »Und so etwas glaubt Ihr? Ich meine, es muss schon eine ganz besondere Liebe sein, wenn Ihr sogar bereit seid, auf ihn zu verzichten.«
    »Mag sein, aber das spielt jetzt keine Rolle. Ich möchte nur, dass Val wieder so wird wie vorher.« Eine Träne stahl sich über ihre Wange. »Können wir bitte anfangen, damit wir die Sache bald hinter uns haben?«
    »Sehr wohl, Verehrteste. Eines würde mich aber wirklich noch interessieren. Um wen handelt es sich denn bei dem anderen Mann, der Eurem Zauber zum Opfer fiel?« »Victor St. Leger.«
    »Oho, noch ein St. Leger. Teuerste, wenn Ihr schon ein Desaster heraufbeschwört, gebt Ihr Euch aber nicht mit halben Sachen zufrieden.« »Wahrscheinlich nicht«, gab sie zerknirscht zu. »Keine Sorge, Kate, wir werden das Kind schon schaukeln.«
    Der Zauberer baute sich vor dem Feuer auf, und die junge Frau wahrte vorsichtshalber einen Sicherheitsabstand. Sie fühlte sich elend, und daran konnte die eigenartige Atmosphäre dieses Ortes auch nichts ändern. Prospero warf natürlich keinen Schatten, und dennoch schien er mit seiner reinen Gegenwart den ganzen Ort zu beherrschen. Er hob die Arme und legte den Kopf in den Nacken.
    Leise Worte kamen aus seiner Kehle, unverständliches Gemurmel. Er redete immer schneller, so als versetze er sich in einen Rausch, um

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