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St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

Titel: St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
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Burgstraße. Dort treffen wir uns. Erscheine bitte nicht später als acht Uhr abends.« Sie nickte nur.
    »Du lässt mich doch nicht im Stich?« »N-nein!«
    »Dann versprich es mir.«
    Sie gab ihm ihr Wort, aber nur, weil er morgen darauf bestimmt keinen Wert mehr legen würde.

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    16
    Ein sternenklarer Himmel erhellte die Nacht, und das ruhige Meer wisperte in einem verführerischen Rhythmus. Aber Kate war nicht unterwegs, sich mit ihrem Liebsten zu treffen, sondern um einen Zauber rückgängig zu machen; und das würde ihr ihren Schatz auf immer nehmen. Ängstlich näherte sie sich dem stehenden Stein. Der große Stein ragte vor ihr auf und wirkte noch gebieterischer als sonst.
    Allein hätte sie sich nie wieder hierher gewagt. Aber sie wollte hier jemanden treffen. Prospero stand schon am Fuß des Steins. Heute Nacht wirkte er mehr als bei früheren Begegnungen wie der Geist, als der er sein Dasein fristete. Ein Schaudern überlief sie bei seinem unheimlichen Anblick. Als sie ihn mit einem Knicks begrüßte, umwehte sie eine eisige Brise und zwang sie, den Kopf zu heben und das Gespenst anzuschauen.
    »Da seid Ihr ja endlich, mein Fräulein. Ich hatte schon befürchtet, Ihr könntet es Euch anders überlegt haben.« »Nein, habe ich nicht. Ihr hoffentlich auch nicht... oder?« »Bin ich hier erschienen oder nicht?« Er verbeugte sich vor ihr. »Ich stehe Euch zur Verfügung, auch wenn ich nicht weiß, ob Ihr mich wirklich braucht. Mir scheint etwas von einer Hexe in Euch zu stecken.«
    »Wie kommt Ihr denn auf so was?«, fragte sie. »Nun, weil Ihr es immer wieder schafft, mich zu verhexen und ich Dinge tue, die ich noch nie für einen Sterblichen vollbrachte. Wie zum Beispiel die Burg zu verlassen und mich aufs offene Land hinauszuwagen.« Da bemerkte Kate, mit wie viel Sehnsucht er den Blick über diese Gegend schweifen ließ. Nie hätte sie gedacht, dass sie ihm mit ihrer Bitte so viel Kummer bereiten könnte.
    »So lasst uns denn beginnen«, sagte der Vorfahr. Kate nickte und zog sich die Kapuze ihres Umhangs über den Kopf.
    »Äh, verzeiht, mein Fräulein. Mir ist zwar durchaus bewusst, dass man mit allerlei Zierrat und Symbolen in die rechte Stimmung für eine solche Beschwörung kommen kann, die wir heute Abend beabsichtigen, aber Ihr müsst Euch nicht gleich in einen Mönch verwandeln.« »Das tue ich doch auch gar nicht. Ich will mich lediglich vor dem Sturm schützen.«
    »Was denn für ein Sturm? Ich sehe keine einzige Wolke am Himmel.«
    »Ja, aber an Halloween hat es geblitzt und gedonnert. Und da habe ich gedacht, Ihr würdet heute ein Unwetter heraufbeschwören, um den Zauber rückgängig zu machen.« Prospero lachte gut gelaunt. »Bei allem, was recht ist, Kate, Ihr habt eine noch übersteigertere Meinung von meinen Fähigkeiten als ich selbst Das Wetter vermag ich nun wirklich nicht zu ändern.«
    »Aber in der Nacht zu Allerheiligen hat es doch gewittert«, beharrte die junge Frau.
    »Richtig, und deswegen gibt es das heute nicht. Habe ich Euch nicht gesagt, dass man alles ins Gegenteil verkehren muss, um einen Zauber rückgängig zu machen?«
    »Ach so.« Kate zog die Kapuze vom Kopf und kam sich ein wenig töricht vor.
    Aber da meinte Prospero: »Naja, ein Feuer brauchten wir schon.«
    Kate wollte schon loslaufen und Holz sammeln, als er sie zurückhielt. »Meine Liebe, ein Feuer zu erschaffen, ist nun wirklich keine große Kunst.« Er zog seinen geheimnisvollen Kristall aus einer Tasche, und in dessen Facetten spiegelte sich das Mondlicht wieder. Prospero stellte den Stein auf den Boden, und schon schössen an ihm Flammen empor. Prospero wurde in höllisches Glühen gebadet, und das schien ihm zu gefallen. »Ihr habt mitgebracht, was ich von Euch verlangte?« Kate nickte und zog ein Stück Kohle aus den Falten ihres Umhangs, reichte es dem Zauberer, und der las, was sie darauf eingeritzt hatte.
    »S und V. Ihr habt die Buchstaben doch hoffentlich umgetauscht. Somit lauteten die Initialen der beiden von Euch verhexten Männer also VS.« Kate nickte und wich seinem Blick aus. »Wohlan denn, mein Fräulein, ich will mein Bestes versuchen. Aber ich sage Euch gleich, dass es nicht leicht werden wird, nur einen halben Zauber aufzuheben und -« »Aber nein, ich habe meine Meinung geändert. Hebt bitte den ganzen Zauberbann auf. Von beiden Männern.« »Dann habt Ihr also beschlossen, auf den Mann zu verzichten, den Ihr liebt.«
    »Ja«, antwortete sie leise und wusste, dass der

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