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St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

Titel: St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
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weißt doch, dass ich Schnickschnack nicht ausstehen kann.« Aber dieser Schnickschnack erfüllte durchaus einen Sinn, dachte Valentine mit einigem Bedauern, besonders an der Halslinie. Ohne die Rüschen rutschte die Decolletage bedenklich nach unten und bot dem Blick irgendeines Mannes einfach zu viel.
    Also musste man den »Schnickschnack« wieder annähen. Am besten sofort. Aber als er den Mund öffnete, um ihr das mitzuteilen, bedeckte er stattdessen gleich die Augen. Bei Gott, er errötete ja.
    Valentine hatte immer geglaubt, alles mit seiner jungen Freundin bereden zu können. Aber bei diesem Thema sprang wohl doch besser seine Mutter in die Bresche. Im Moment blieb dem Arzt nichts anderes zu tun übrig, als Kate die Halskette anzulegen und sie dann möglichst rasch wieder zu bedecken.
    Er rappelte sich mühselig auf und verlagerte dabei so viel Gewicht wie möglich auf das gesunde Bein. Insgesamt eine unangenehme Körperhaltung. Wahrscheinlich zitterten seine Finger deswegen so, als er dem Mädchen das Geschenk umlegte.
    Valentine war deutlich größer als Kate. Wie von selbst sah er ihr über die Schulter und bekam sehr viel von ihrer cremeweißen Haut zu sehen, und noch mehr von dem Schatten zwischen ihren Brüsten. Er kämpfte mit der Schließe der Kette, auch deshalb, weil er so wenig wie möglich von ihrer Nacktheit berühren wollte. Dennoch entging ihm ihre Wärme nicht. Ihr ganzes Fleisch schien mit der vibrierenden Energie und Leidenschaft zu pochen, die dem Mädchen innewohnten.
    Der Arzt biss die Zähne zusammen und zwang sich, endlich den Verschluss einzuhaken. Kaum war die Kette geschlossen, riss er seine Hände von dem Hals des Mädchens los. Zum ersten Mal bemerkte er den Schmerz kaum, als er sich bückte, um Kates Umhang aufzuheben. Etwas wacklig richtete er sich wieder auf, schüttelte den Umhang aus und runzelte die Stirn, als er das Gewicht dieser verwünschten Pistole spürte. Schon packte ihn die Versuchung, mit einer Hand in die Innentasche zu greifen und die Waffe an sich zu nehmen. Aber er hatte dem Mädchen noch nie etwas heimlich abgenommen, und jetzt wollte er auch nicht damit anfangen. So hielt er ihr nur den Umhang hin. Trotz der Gänsehaut auf ihren Armen, hatte sie es nicht sonderlich eilig damit, sich wieder zu bedecken. Stattdessen spielte sie mit ihrer Kette, blickte verträumt auf den Rubin und legte ihn abwechselnd auf ihre Brüste. Das Rot hob sich auf wunderbare Weise vom Elfenbein ihrer Haut ab.
    »Val, was glaubst du, wie alt ich wirklich bin?« »Fünfzehn, höchstens sechzehn«, sagte er. Sie lächelte ihn schief an. »Manchmal bist du wirklich unmöglich. Ich glaube, ich bin nicht weit von einundzwanzig entfernt.«
    Der Arzt grunzte nur etwas Unverständliches und legte ihr entschlossen den Umhang um die Schultern. Als er sich an den Knöpfen zu schaffen machte, sah Kate ihn von unten an.
    »Ich bin aber bestimmt schon alt genug, um von dir geküsst zu werden.«
    Seine Lippen streiften kurz über ihre Stirn, während er sich weiter auf seine Arbeit konzentrierte. »Nein«, schmollte das junge Fräulein, »ich meinte einen richtigen Kuss.«
    Valentine atmete scharf ein. Die Einladung in ihrem Blick wirkte fast so verführerisch wie der sinnliche Schwung ihrer Lippen.
    »Nein, Kate, ich halte das für keine gute Idee.« Er schloss den letzten Knopf und wollte sich ein Stück von Kate entfernen. Aber sie schlang die Arme um seinen Hals.
    »Warum denn nicht? Irgendwann muss ich doch das Küssen lernen, und du hast mir schon alles andere beigebracht wie Rechnen, Latein und Schönschreiben.« Der Arzt versuchte, sich von ihr zu befreien. »Das wäre aber etwas ganz anderes. Damit wirst du noch warten müssen, bi^ du dich ordentlich mit einem netten jungen Mann verlobt hast -«
    »Ach, Val, willst du denn wirklich, dass ich meinen ersten Kuss von irgendeinem tollpatschigen jungen Burschen bekomme, der mich vollsabbert und damit den Zauber des Augenblicks ruiniert?«
    Nein, das wollte er eigentlich nicht. Und es überraschte ihn deutlich, wie sehr ihn die Vorstellung von einem unbeholfenen Jüngling störte, der seinen Mund grob auf Kates zarte Lippen drückte.
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und bog den Kopf zurück. Ihre Augen sahen ihn weich, dunkel und flehentlich an. »Bitte, Val«, hauchte Kate.
    0 Gott, nicht dieser Blick! Der Arzt bemühte sich nach Kräften, sich dagegen zu wappnen ... Aber wozu die Aufregung? Es ging doch nur um einen kleinen Kuss. Welchen

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