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St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

Titel: St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
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Bankerttochter von Gott weiß wem bin?«
    »Mach dich nicht lächerlich, mein Kind. Ich könnte dich nicht einmal freien, wenn du die Königin von England wärst. Ich kann nämlich niemals eine Frau heiraten.« »Wegen der Sage? Natürlich, wegen dieser blöden Sage!« »Ja, genau deswegen.« Noch etwas, das ihm - wie das verkrüppelte Bein - die Lebensfreude vergällte. »Du kennst sie doch, oder solltest du die eine oder andere Einzelheit vergessen haben?«
    »Bei Gott, das habe ich wirklich versucht!«, gab sie schnippisch zurück.
    »Dann sollte ich sie dir wohl ins Gedächtnis zurückrufen.
    Also, es war einmal —«
    »Val!« Kate verdrehte die Augen.
    Er lächelte traurig, weil er sie tatsächlich wie ein Kind behandelte. Aber das schien ihm der beste Weg zu sein, die Situation zu klären.
    Und so erzählte Valentine ihr noch einmal die Geschichte seiner Familie, wie er das an so vielen Winterabenden getan hatte, wenn sie beide mit Apfelsaft am offenen Kamin saßen.
    »Es war einmal eine Familie mit Namen St. Leger. Die lebte in einer prächtigen Burg hoch oben auf den zerklüfteten Klippen von Cornwall. Sie waren ein merkwürdiges Völkchen, diese St. Legers. In vielerlei Hinsicht waren sie so wild und geheimnisvoll wie das Land, in welchem sie lebten. Das rührte daher, dass sie in so großer Abgeschiedenheit lebten, aber mehr noch von dem Umstand, dass sie von Lord Prospero abstammten. Einem Mann, der einst ein großer Ritter gewesen war - und ein noch größerer Zauberer.«
    Kate verschränkte ungehalten die Arme vor der Brust und klopfte ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden. »Von diesem Prospero erbten die St. Legers die erstaunlichsten Kräfte, von denen keine der anderen glich. Besondere Talente, welche sich für sie als Segen wie auch als Fluch erwiesen. Einige aus dieser Familie konnten die Zukunft vorhersagen, andere vermochten in die Herzen der Menschen zu schauen, und wieder anderen war es möglich, die Seele vom Körper zu trennen und durch die Nacht zu streifen.« »Ja, und dann waren da noch die, welche sich regelmäßig halb dabei umgebracht haben, die Schmerzen von anderen in sich aufzunehmen«, warf Kate ein, als habe sie noch nie etwas mehr gelangweilt.
    Valentine runzelte kurz die Stirn, beschloss dann aber, diese Bemerkung nicht weiter zu beachten. »Nun war es aber eine ganz eigene Sache mit diesen besonderen Fähigkeiten, denn eine strenge Bedingung war daran geknüpft: ein St. Leger darf nur die auserwählte Braut ehelichen.«
    Kate schnaubte höchst undamenhaft. »Gemäß der Tradition wartet auf jeden St. Leger die perfekte Braut. Die Liebe der beiden wird ewiglich währen, sogar über den Tod hinaus und so lange leuchten wie die Sterne. Eine Bedingung ist jedoch an dieses Glück geknüpft.« »Ja, so ist es doch immer in diesen dämlichen Geschichten«, murmelte das Mädchen.
    »Die St. Legers dürfen sich keine andere Braut suchen. Wenn sie das aber doch tun, erwachsen daraus nur Tod und Tragödien. So sind die Familienmitglieder gezwungen, sich auf die Dienste eines Brautsuchers zu verlassen. In jeder Generation wird eine solche Person geboren und sucht mit ihren geheimnisvollen Kräften jedem St. Leger in dieser Zeit die passende Braut -«
    »Um der Liebe Gottes willen, Val!«, unterbrach Kate ihn. Sie hätte kein weiteres Wort ertragen können. »Ich kenne diese verdammte Sage in-und auswendig!« »Du sollst nicht fluchen, Kate.«
    Sie bedachte ihn mit einem finsteren Blick. »Du hast sie mir mindestens hundert Mal erzählt.«
    »Und ich dachte, du hörst sie gern.«
    »Da hast du falsch gedacht. Ich habe sie immer gehasst.«
    Der Arzt starrte sie wie betäubt an: »Aber warum hast du sie mich dann sooft erzählen lassen?«
    »Weil ich dachte, dann würde sie dir selbst eines Tages zu den Ohren herauskommen.«
    Für einen Moment vergaß Valentine, den Mund zu schließen. Unter anderen Umständen hätte er vielleicht darüber gelacht, wie Kate sich so vor ihm aufplusterte und ihm wie ein ältliches Tantchen Vorhaltungen machte.
    Nur traf das hier nicht zu. Sie hörte sich zu sehr nach ihm an.
    »Kate, mir ist durchaus bewusst, dass ich dir die Geschichte immer wie ein Märchen erzählt habe. Aber glaub mir, jedes Wort davon ist wahr.«
    »Papperlapapp!« Sie hatte eine eigensinnige Miene aufgesetzt. »Ich fasse es einfach nicht, dass ein gebildeter Mann wie du weiterhin solchen Unsinn für bare Münze nimmt.«
    »Aber das ist kein Unsinn. Kate, du bist doch praktisch bei den St.

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