Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

Titel: St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Schaden konnte der schon anrichten? Kate war schon immer sehr neugierig gewesen und hatte sich für alles interessiert...
    Wenn er sie jetzt küsste, wäre das bestimmt die sicherste Methode, ihr die Lust auf weitere Experimente in dieser Richtung zu nehmen. Ihn, einen Krüppel, zu küssen, stellte nun wirklich nicht die Erfüllung eines Jungmädchentraums dar.
    Valentine beugte sich ein Stück vor und beabsichtigte nicht mehr, als seine Lippen sacht über die ihren streichen zu lassen.
    Aber da hatte er die Rechnung ohne Kate gemacht Ihre Arme lagen noch um seinen Hals, und sie zog seinen Kopf herunter, sodass ihre Uppen auf seine trafen. Und das löste von Kopf bis Fuß ein Prickeln in ihm aus. Ihre Finger vergruben sich in seinem Haar, und sie erkundete seinen Mund mit einem unschuldigen Forscherdrang, der ihn tief berührte.
    Natürlich war das falsch, aber er konnte seine Arme nicht davon abhalten, sich um sie zu legen. Er hielt Kate fest und genoss den frischen, süßen Geschmack ihrer Lippen. Valentine seufzte, und sein heißer Atem vermischte sich mit dem ihren. Zögernd bewegte sich Kates Zunge weiter vor, um die seine zu treffen ...
    Das löste in ihm Begierden aus, die er längst begraben geglaubt hatte; eine Leidenschaft, die er sich nicht gestatten durfte. Bei keiner Frau - und am allerwenigsten bei Kate. Während er sie noch intensiver küsste, kam er plötzlich wieder zu Sinnen. Was, zum Teufel, trieb er hier eigentlich? Das vor ihm war Kate, seine junge Freundin, sein wildes Mädchen. Er riss sich von ihr los und stieß sie von sich. Sein wenig gentlemanhaftes Verhalten erschreckte ihn und widerte ihn an.
    Taumelnd wich Valentine vor Kate zurück, und sein kaputtes Knie drohte nachzugeben. Wo hatte er nur seinen verwünschten Gehstock gelassen? Halb humpelnd kehrte der Arzt zu der Bank zurück, fand seinen Stock und schloss die Hand dankbar um den abgenutzten Griff. Der Stock gab ihm seine Haltung zurück, und die kam ihm gerade recht, denn Kate zeigte keinerlei Anzeichen, dieses Spiel zu beenden. Mit gerötetem Gesicht und wogendem Busen näherte sie sich ihm wieder in eindeutiger Absicht. Aber diesmal gelang es ihm, sie auf Armlänge von sich fern zu halten.
    »Das reicht jetzt, junge Dame«, erklärte der Arzt so streng, wie es ihm nur möglich war. »Kein weiterer Kussunterricht. Du lernst mir viel zu schnell.« »Nur deswegen, weil ich jede Nacht in meinen Träumen mit dir geübt habe ...«, platzte es aus ihr heraus, und nach einem Moment fügte sie leise hinzu: »Ich liebe dich, Val.« »Aber das weiß ich doch, mein Schatz. Ich war für dich immer so etwas wie ein großer Bruder, und ich -« »Nein, nicht wie einen Bruder! Als solchen habe ich dich nie gesehen! Selbst als ich noch ein kleines Mädchen war, wusste ich schon, dass wir beide uns eines Tages ganz und gar gehören würden.«
    Grundgütiger! Valentine unterdrückte ein Stöhnen. Natürlich war ihm nicht entgangen, was das Mädchen in jungen Jahren für ihn empfand; aber er hatte sich stets der Hoffnung hingegeben, dass sie irgendwann solchen Kinderträumen entwachsen würde. Aber dem war offensichtlich nicht so. Er hätte jetzt am liebsten ausgiebig geflucht und sich selbst mit allen Schimpfwörtern bedacht, die ihm einfallen wollten. Was für ein Narr er doch gewesen war. Was für ein Riesendummkopf, diesen Kuss zu erlauben. Oder sich auf diesen Spaziergang im Mondschein einzulassen!
    So etwas hätte er kommen sehen müssen. Aber vielleicht hatte er das gar nicht sehen wollen, gar nicht wahrhaben wollen, dass Kate Gefühle für ihn hegte, die ihre Freundschaft zerstören könnten.
    Der Arzt strich dem Mädchen über die Wange und versuchte, vernünftig mit ihr zu reden: »Kate, ich weiß, dass du glaubst, du seist in mich verliebt. Aber du wirst bald junge Männer kennen lernen, dich in sie verlieben und mich bald vergessen haben -«
    »Warum sollte ich das Beste vergessen, was mir je widerfahren ist?« Sie ergriff seine Hand und küsste die Handfläche. »Heirate mich, Val. Bitte!« Sie sah ihn an, und in ihrem Blick lagen Vertrauen und Hingabe. Es gelang ihm, seine Hand aus der ihren zu lösen.
    »Das kann ich nicht, Kate«, entgegnete er so sanft wie möglich. Das Mädchen bot nicht oft jemandem ihr Herz an, und das Letzte, was der Arzt wollte, war, darauf herumzutrampeln. Aber er sah, wie sich die Verletztheit in ihr zusammenballte.
    »Warum nicht?«, schrie Kate. »Weil du der Sohn eines großen Lords und ich nur die

Weitere Kostenlose Bücher