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St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

Titel: St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie bei ihm vollkommen versagt. Aber solche Verbitterung kannte sie nicht bei ihm ... nicht einmal Rafe Mortmain gegenüber. »Ich weiß, Effie kann sehr, äh, ermüdend sein, aber sie ist auch die netteste und herzensgute Frau, die man sich nur denken kann. Ich habe ihr schon genug Verdruss bereitet, da will ich ihr nicht auch noch unvorbereitet mit so etwas kommen.«
    Der Arzt sah sie dünnlippig an, zuckte dann aber die Schultern. »Meinetwegen. Dann rede mit Effie. Aber nur, wenn du mir versprichst, dass wir uns heute noch treffen.« »Wo denn?«
    »An der Kirche. Damit wir mit dem Vikar sprechen können. Ist doch egal, wenn Effie ihre Einwilligung verweigert. Schließlich bist du mehr als alt genug für den Ehebund. Was hast du eben gesagt, wie alt du wärst? Knapp dreißig?«
    Normalerweise hätte Kate über seine Neckerei gelacht. Aber irgendwie ging ihr plötzlich alles viel zu schnell. Sie brauchte dringend Ruhe, um ihre Gedanken zu ordnen und ...
    Moment mal, Kate Fitzleger verhielt sich einmal nicht impulsiv? Val ließ aber nicht locker, und so entgegnete sie schließlich, den Kopf voller Gedanken an den Zauberspruch: »Da sind noch ein oder zwei Angelegenheiten, die ich vorher erledigen möchte.«
    »Einverstanden. Dann treffen wir uns heute Abend an der Kirche. Komm aber bitte nicht zu spät. Die Sonne geht früh unter, und ich möchte nicht, dass du in der Dunkelheit zu mir kommst.«
    »Ach, halb so wild, hier in Torrecombe droht einem kaum Gefahr -«
    »Ich habe Nein gesagt.« Er ergriff ihre Hände. »Jetzt hör mir bitte genau zu: Unter keinen Umständen darfst du dich mir nach Einbruch der Dunkelheit nähern.«
    »Wie bitte?«, fragte sie verdutzt. »Verwandelst du dich dann vielleicht in ein wildes Tier, oder was?«
    Aber er lachte nicht. »Kate, mir ist es damit sehr ernst.
    Halte dich von mir fern ... bis wir verheiratet sind.«
    »Wie... was...«
    »Verdammt noch mal, Mädchen, tu wenigstens ein Mal das, was man von dir verlangt. Versprich es mir.« »Also gut, ich gebe dir mein Wort.« »Gut.« Er küsste sie, drückte sie noch einmal und verschwand dann.
    Kate stand noch lange zitternd am Gartentor. In ihrem Herzen herrschte der größte Aufruhr. Sie war verlobt! Mit Val St. Leger!
    Ihre Lippen spürten noch den Druck der seinen, und in ihrem Körper strömte noch die angenehme Wärme, die er in ihr erzeugt hatte.
    Aber ein anderer Teil von ihr spürte nur Kälte und sogar Angst.
    Val benahm sich höchst eigenartig, und dafür konnte nicht allein ihr Zauberspruch verantwortlich sein. Seine Leidenschaft regte sich rasch und explosiv ... ebenso wie seine Wutausbrüche oder seine Verbitterung. Vielleicht sollte sie nicht nur Victor vom Zauberbann befreien.
    Aber ihn wieder verlieren ...
    Sie musste unbedingt versuchen, die Verheerung zu beheben, die sie angerichtet hatte. Aber da das Zauberbuch offenbar nicht mehr zur Verfügung stand, musste sie sich wohl an jemand Bestimmten wenden, um Hilfe zu erhalten.
    Wenn er sie nur nicht gleich in Asche verwandelte ...

Hewlett-Packard
    11
    Dunkle Wolken hingen über dem uralten Turm. Ein Unwetter kündigte sich an. Selbst die Sonne schien sich zurückzuziehen, als Kate die steinerne Wendeltreppe bestieg. Vielleicht hatte sie ja Glück, und Prospero hatte sich wieder in die Unterwelt zurückgezogen ... Die junge Frau verachtete sich für so feige Wünsche. Sie musste den alten Zauberer unbedingt sprechen. Nur, wie wollte sie ihn um Hilfe bitten?
    »Erinnert Ihr Euch an das Zauberbüchlein, das ich nicht anfassen durfte? Nun, irgendwie habe ich es mir ausgeborgt und, na ja, dann ist es mir irgendwie verloren gegangen ...« Ach, weshalb sich den Kopf zerbrechen? Wenn sie vor Prospero stünde, würde sie ja doch keinen zusammenhängenden Satz mehr herausbringen. Sie zwang sich weiter hinauf. Als sie auf dem Absatz angelangt war, spähte sie vorsichtig über die Schwelle. Ein Feuer brannte unheimlich in dem großen offenen Kamin, das keine Wärme zu verbreiten schien. Kate zitterte vor feuchter Kälte.
    Die merkwürdigen Flammen erzeugten aber ausreichend Licht, das in jede Ecke der Kammer strahlte. Kate erkannte alles wieder, das riesige Bett, die Regale mit den Fläschchen, die vielen Bücher und den kleinen Schreibtisch.
    Dann entdeckte sie den alten Zauberer, und ihr stockte der Atem. Der Feuerschein badete ihn in goldenen Schein, während er irgendeinen uralten Text studierte. Erwirkte wie ein gelehrter Ritter, der Erfüllung in der Entzifferung alter

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