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St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

Titel: St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schriften fand. Auch ließen ihn die breiten Schultern, die dunkle Haut und die stämmigen Beine durchaus wirklich erscheinen.
    Bis auf einen kleinen Schönheitsfehler: Ritter und Buch schwebten in der Luft.
    Als Kate eintrat, hob er nicht einmal den Blick. Schritt für Schritt schlich sie auf ihn zu und kam sich wie ein kleines Bettelmädchen vor, das sich einem großen König näherte. »P-prospero ... Herr...«
    Jetzt hob der Vorfahr den Kopf und betrachtete sie durch seine dichten Wimpern. »Ah, Fräulein Kate.« Sie beschlich das eigenartige Gefühl, dass er sie erwartet hatte. Und offenbar versetzte ihr Anblick ihn nicht in unbändigen Zorn.
    Aber das würde sich sicher gleich ändern, wenn sie ihm den Grund ihres Kommens erläuterte. »Und was verschafft mir die Ehre und das Vergnügen Eures Besuchs? Seid Ihr gar wegen weiteren Unterrichts in Fragen der richtigen Körperhaltung erschienen?« »Nein, das nicht, ich ... nur ... ich muss Euch etwas sagen ...«
    Sie konnte nicht weitersprechen, denn ihr Blick fiel auf das Buch, in dem er bis eben gelesen hatte. In Leder gebunden und mit einem Drachenemblem verziert... Das fehlende Zauberbuch? Offenbar hatte es Flügel bekommen und war zu seinem Meister zurückgeflogen. Kate fühlte sich so erleichtert, dass ihr ganz schwindlig wurde. Doch das verwandelte sich rasch in Empörung: »Ihr habt das Buch aus meiner Kammer entwendet!«
    Prospero nickte höflich.
    »Davon hättet Ihr mich aber in Kenntnis setzen müssen. Stattdessen ließet Ihr mich in dem Glauben, ich hätte das Bändchen verlegt!«
    Er sah sie erschrocken an: »Was habe ich getan? Mein gestohlenes Eigentum zurückerlangt und dann auch noch versäumt, Euch davon in Kenntnis zu setzen? Wie unentschuldbar von mir. Edelste Dame, ich erflehe Eure Vergebung!«
    »Habt Ihr auch nur eine Ahnung, welche Sorgen ich mir gemacht habe seit Halloween?«
    »In der Tat, eine verdrießliche Nacht. Merkwürdige Nachrichten drangen an mein Ohr. Von einem halb wilden Zigeunermädchen, das vor dem alten stehenden Stein ein Feuer entzündet haben sollte. Und dann kam auch noch der grässliche Sturm hinzu. Das alles dürfte ausreichen, einem Albträume zu verschaffen ... von einschlagenden Blitzen, von einem brennenden Dorf und von den Bewohnern, die einen durch die Straßen jagen ... Brrr!« Prospero schüttelte sich.
    Kate starrte ihn mit offenem Mund an. Woher wusste er von ihren schlimmen Träumen. Darauf gab es nur eine Antwort: »Ihr habt mir diese Nachtmahr eingegeben!« Der Vorfahr rieb sich die Nägel der linken Hand am Hemd, ehe er antwortete: »Nur eine meiner bescheidenen kleinen Begabungen.«
    »Wie konntet Ihr mir so etwas antun!«, schrie Kate. »Dieser Traum war einfach schrecklich!« »Nun, ich hoffte, ich könnte Euch eine Lektion darüber erteilen, was es heißt, sich mit schwarzer Magie zu befassen. Aber offenbar hat das nicht viel gefruchtet, denn Ihr seid ja schon wieder hier.«
    Er verdrehte die Augen wie jemand, der viel zu erdulden hat, und hielt sein Buch so weit wie möglich fern von ihr. Ihm war nämlich nicht entgangen, dass Ihr Blick immer wieder zu dem Bändchen wanderte. »Bitte, bitte, bitte«, flehte die junge Frau. »Ich brauche das Buch, und ich brauche Eure Hilfe. Ganz dringend.« »Ich fürchte, mich zu wiederholen, denn meines Wissens habe ich Euch bereits davon in Kenntnis gesetzt, dass ich mich grundsätzlich nicht in die Angelegenheiten der Sterblichen einmische.«
    »Von wegen, Ihr tut doch nichts anderes. Wann immer es Euch gefällt, mengt Ihr Euch ein!« Die Worte waren über ihre Lippen auf und davon, ehe sie darüber nachdenken konnte. Dabei wollte sie ihn vor allen Dingen nicht verärgern.
    Prospero erstarrte für einen Moment und gestattete sich dann ein Lächeln. »Das könnte man so sagen. Aber aus Herzensangelegenheiten halte ich mich wirklich heraus. Wenn Ihr also vor mich getreten seid, um mich wieder mit Eurem dämlichen Liebeszauber zu plagen -« »Nein, im Gegenteil! Ich will einen Zauber aufheben. Einen, den ich selbst gewoben habe!« »Ihr habt einen Zauber bewirkt? Ich fürchte, mein Fräulein, Ihr seid da einem Anflug von Größenwahn erlegen.« »Ich habe es aber doch vermocht. Mit der Hilfe Eures Buches.«
    »Unmöglich. Ihr seid gar nicht in der Lage, meine Geheimschrift zu entziffern.«
    »Von wegen Eure Geheimschrift! Das sind altägyptische Hieroglyphen, und ich versichere Euch, viele Gelehrte sehen sich in der Lage, solche Texte zu lesen und zu

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