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St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

Titel: St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
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Euch!«
    »Großer Gott, das ... das tut mir wirklich Leid, Mollie.« »Muss es nicht. Ich glaube, Ihr könnt überhaupt nichts dafür.«
    Kate fühlte sich mit einem Mal elend. »Ich mag nicht die Schönste im Land sein«, sagte Mollie, »aber früher war Victor immer nett zu mir. Wir waren einmal alle auf einer Kirchweih. Meine Schwestern tanzten vergnügt, aber ich stand wie üblich als Mauerblümchen abseits. Das hat Victor bemerkt und mich zum Tanz gebeten.« Kate bemerkte das Leuchten in Mollies Augen, als sie an jenen Abend zurückdachte. Wenn Victor sie jetzt hätte sehen können ...
    »Damals habe ich mich Hals über Kopf in ihn verliebt, aber ich hätte nie zu träumen gewagt, ihn wirklich für mich gewinnen zu können. Doch dann hat Effie erklärt, ich sei seine auserwählte Braut. Ein Traum schien wahr zu werden, doch es bedarf wohl mehr als eines Traums, um Victor St. Leger mit einem Bauernmädchen zusammenzubringen.«
    »Ach, Mollie, wenn Ihr doch nur noch ein wenig warten könntet...«
    »Nein, ich bin zu der festen Überzeugung gelangt, dass Miss Effie diesmal ein Fehler unterlaufen sein muss. Aber wenn Ihr mir einen Gefallen tun wollt, dann prüft doch bitte Euer Herz, ob Ihr nicht doch seine Zuneigung erwidern könnt. Ich möchte ihn glücklich sehen.« Kate konnte sie nur anstarren. Wenn eine andere Frau versucht hätte, ihr Val wegzunehmen, hätte sie sie auf der Stelle erschossen!
    Schon wieder gehst du leichtfertig über das hinweg, was Val wirklich will, meldete sich ihr Gewissen zu Wort. Kate senkte beschämt den Kopf. Dieses einfache Bauernmädchen hatte ihr gerade eine Lektion erteilt. »Hört mir zu!«, redete Kate auf Mollie ein. »Gebt Victor noch nicht auf. Heute Nacht wird etwas passieren, nach dem sich alles ändert. Das verspreche ich Euch! Geht morgen auf den Ball. Victor wird auch da sein - und Euch mit anderen Augen sehen!« »Nein, Kate, niemals könnte ich -« »Verdammt, Mollie! Tut, was ich Euch sage, sonst schleife ich Euch persönlich an den Haaren auf die Burg!« Das Mädchen wollte fliehen, aber Kate hielt sie an den Händen fest. Und schließlich gab Mollie nach. »Also gut, Kate, ich gehe zu dem Ball, wenn Ihr wirklich glaubt, dass mir das etwas einbringt.«
    Als die Besucherin gegangen war, hoffte Kate inständig, nicht den Mund zu voll genommen zu haben. Ihr Blick fiel auf Effies unzählige Uhren, die langsam vor sich hin tickten. Noch so viele Stunden, bis sie Prospero am stehenden Stein treffen würde. Kate betete darum, dass bis dahin nicht noch etwas dazwischenkäme.
    Sie wollte sich auf ihre Kammer begeben und hatte schon die halbe Treppe hinter sich gebracht, als Nan die Haustür öffnete und einen atemlosen Jem Sparkins einließ. »Miss Kate, Ihr müsst sofort kommen, denn Ihr seid anscheinend die Einzige, die noch Einfluss auf Master Valentine hat. Ihr müsst ihn unbedingt zurückhalten, denn er ist auf dem Weg, Reeve Trewithan zu töten!«

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    15
    Reeve Trewithan flog durch die Tür der Schänke und landete im Dreck des Stallhofs. Blutend und benommen blieb er liegen. Die Gäste im Dragon's Fire hingen an den Fenstern, und die Dörfler, die vorbeikamen, blieben neugierig stehen. Zwar hatten alle schon einmal eine Wirtshausschlägerei gesehen, aber keine, an der der sanfte Dr. St. Leger beteiligt war.
    Schon kam Valentine herausgestürmt, um sich erneut auf seinen Gegner zu stürzen. Der hatte sich inzwischen wieder aufrappeln können, holte mit einer Faust umständlich nach Val aus und traf ihn nicht.
    Dafür verpasste der Arzt ihm eine harte Gerade ans Kinn, und der folgte ein linker Schwinger in den Bauch des Mannes.
    Stöhnend brach Reeve zusammen, aber Valentine wollte noch nicht von ihm ablassen. Wieder und wieder hieb er auf den Gegner ein.
    »Val! Sofort aufhören! Hör auf! Der Mann hat mehr als genug!«
    Die Stimme ertönte wie aus sehr weiter Ferne, und der Arzt ließ sich nicht aufhalten. »Val, es ist genug!«
    Zwei starke Arme legten sich von hinten um ihn und rissen ihn von Reeve fort. Val befreite sich mit einem tiefen
    Knurren aus dem Griff und wirbelte zu seinem neuen Gegner herum. »Val!«
    Endlich drang die Stimme in sein Bewusstsein, und Valentine sah sich seinem Bruder gegenüber. Lance' Blick wirkte auf den Arzt wie ein Eimer Wasser ins Gesicht. Vals Wut verflog, und er ließ den Arm sinken. Als Lance ihn losließ, zitterten ihm die Knie. Er musste husten, und ein brennender Schmerz breitete sich in seiner Brust aus, Der Arzt

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