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St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

Titel: St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ehrlich gesagt, ich werde diesen alten Trottel, Mr. Trimble, auch ein wenig vermissen. Aber denk doch lieber an all die schönen Dinge, die wir in London zu sehen bekommen.«
    All das, was Effie sich immer gewünscht hat, sagte sich
    Kate und versuchte, etwas mehr Begeisterung in ihre Stimme zu legen.
    »Ja, wir werden bestimmt viel Zerstreuung finden.« »Gewiss, gewiss, und wir werden glücklich sein, das verspreche ich dir. Und ich mache auch alles wieder gut.« Wovon redete Effie denn da? Sie hatte ihr doch kein Leid zugefügt. Doch bevor sie ihre Adoptivmutter befragen konnte, erschien Nan im Salon.
    »Verzeiht bitte die Störung, Miss Effie. Ich weiß, dass Ihr gesagt habt, Ihr wollt keine Kundschaft sehen. Aber da ist diese Mollie Grey wieder an der Tür und will Euch unbedingt sprechen.«
    »Ach, das arme Mädchen!«, rief Effie. »Sie will bestimmt von mir hören, was sie noch tun kann, um diesen Schurken Victor St. Leger dazu zu bringen, sie zu heiraten. Ich weiß nicht, was diesen Elenden davon abhält. Wo steckt er überhaupt. Weißt du das vielleicht, mein Liebes?« »Ah, woher denn?« Kate erschrak und schämte sich ein wenig dafür, überhaupt nicht mehr an ihren zweiten Verehrer gedacht zu haben. »Ich bin mir sicher, dass Victor über kurz oder lang vor Mollie treten und ihr einen Antrag machen wird.«
    »So? Dann sag du ihr das, denn ich spüre, wie ich wieder meine Kopfschmerzen bekomme.« »Nein, Effie, nicht jetzt, bitte!« Kate hatte nicht die geringste Lust, der Frau gegenüberzutreten, der sie unfreiwillig den Bräutigam gestohlen hatte. Aber Effie hatte sich erstaunlich flink aus dem Salon entfernt, wie es ihr stets gelang, wenn etwas Unerfreuliches auf sie wartete. »Dann führt unseren Besuch herein!«, befahl sie Nan notgedrungen.
    Das Mädchen schlich unsicher herein und wirkte genauso wenig begeistert, hier nur Kate anzutreffen, wie Kate es war, weil nicht Effie sondern sie mit der jungen Frau reden musste.
    Kate hatte nie Freundinnen gehabt. Und selbst wenn es anders gewesen wäre, hätte sie sich wohl kaum Mollie ausgesucht. Mit ihrem weißblonden Haar und den stumpfen Augen erschien Mollie ihr zu fade. Viele Leute im Dorf meinten, das Mädchen, eine von fünf Töchtern eines reichen Bauern, heirate über ihrem Stand, wenn sie mit einem St. Leger vor den Traualtar trete. Aber Effie hatte gesprochen, und an den Entscheidungen der Brautsucherin gab es nichts zu deuteln. Kate, die am Kamin stand, setzte ein steifes Lächeln auf. »Hallo, Mollie, wie schön, Euch wiederzusehen. Miss Effie ist leider indisponiert. Tretet doch ein, und nehmt Platz.«
    »Danke.« Die Stimme klang genauso glanzlos, wie der Rest der Erscheinung war. »Mir ist durchaus bewusst, dass Ihr mitten in den Reisevorbereitungen steckt, und ich wollte auch wirklich nicht lange stören. Aber ich dachte mir, ich sollte das hier Miss Effie vor der Abreise wiedergeben.«
    Sie reichte der Adoptivtochter ein silberbeschlagenes Kästchen. Kate erkannte es sofort wieder: Das war die Schmuckschatulle, in der Effie ihre Perlen aufbewahrte. Die hatte sie von ihrem Großvater, Septimus Fitzleger, zu ihrem einundzwanzigsten Geburtstag geschenkt bekommen.
    Wie kam Mollie dazu? Kate sah sie fragend an. Das Mädchen senkte den Blick. »Miss Fitzleger ist überaus großzügig. Sie hat mir diese Perlen geliehen. Aber ich habe keine Gelegenheit mehr, sie zu tragen.« »Aber wolltet Ihr denn nicht morgen Abend den Maskenball auf Castle Leger besuchen?«
    »Nein, ich habe nicht vor, daran teilzunehmen. Außerdem sollte ich die Perlen zu einer ganz besonderen Gelegenheit tragen.«
    Kate wurde das Herz schwer, als sie Mollies trauriges Gesicht sah. Was sollte sie nur mit ihr anfangen. In Ermangelung einer besseren Eingebung gab Kate ihr das Kästchen zurück.
    »Mollie, ich glaube, Ihr solltet diese besondere Gelegenheit noch nicht abtun. Victor könnte doch noch zu Euch kommen, und das eher, als Ihr glaubt.« Das Mädchen errötete ein wenig, schüttelte aber den Kopf. »Nein, ich habe ihn seit Wochen nicht mehr zu Gesicht bekommen. Er arbeitet sehr hart und kümmert sich um das Familienunternehmen. Wie ich hörte, soll er viel Zeit im Hafen von Penryn verbringen und dort lernen, wie man segelt und eine Mannschaft befehligt, und sogar in der Takelage herumklettern.«
    »Na bitte, das hört sich doch gut an. Kann es ein besseres Anzeichen geben, dass ein Mann es ernst meint?« »Mag sein, aber das tut er nicht für mich, sondern für

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