Stacee's Soldat (German Edition)
liebenswert und zuvorkommend. Aber es hat einfach nicht gefunkt.“, versicherte ich ihm.
„ Aber Freunde bleiben wir trotzdem, oder?“, wollte er wissen.
„ Wenn du das willst, gerne. Außerdem müssen wir sowieso den Artikel zusammen schreiben. Schon vergessen?“, fragte ich, während ich ihm spielerisch in die Seite boxte.
Er lächelte ein wenig. „Wie könnte ich? Begleitest du mich trotzdem auf die Party? Immerhin können wir so als Freunde gehen, ohne irgendwelche Unklarheiten.“
„ Gern.“
„ Dann bestehe ich darauf, dass du das Kleid und die Kette behältst. Immerhin hast du dann etwas, dass dich an dieses Thanksgiving erinnert.“, meinte er.
„ Danke. Das kann ich aber nur als Leihgabe akzeptieren.“
„ Betrachte es als zeitlich unbegrenzte Leihgabe. Wollen wir noch ein bisschen spazieren gehen? Oder möchtest du zurück zu euren Gästen?“
„ Wenn du willst, kannst du gerne mit herein kommen. Zum Dessert gibt es Marmorkuchen.“
„ Selbstgebacken?“
„ Natürlich!“
„ Das kann ich mir nicht entgehen lassen.“
Sein Appetit schien wieder normal zu sein.
Ich lächelte, wusste aber, dass er sicher noch eine Weile daran zu knabbern hatte. Jedenfalls wenn er Wort hielt. Und damit meinte ich nicht den Kuchen.
Trotzdem machte er weiter gute Miene zum bösen Spiel und war so charmant wie immer. Selbst Lesh war verunsichert.
Später, als wir allein waren, setzte sie sich auf mein Bett. Aus einem unerfindlichen Grund fühlte ich mich eher erleichtert, dass zwischen Brandon und mir alles klar war.
„ Wie geht es dir?“, fragte sie.
„ Alles gut. Na ja, nicht alles. Brandon hat mir ein teures Kleid und eine sicher noch viel teurere Kette aufgedrängt.“
„ Vor oder nachdem du ihm gesagt hast, dass es nichts wird mit euch?“, erkundigte sie sich.
„ Danach. Wir sind jetzt offiziell befreundet. Er hat mich auf eine Party eingeladen – an Silvester. Aber ich kann seine Geschenke echt nicht annehmen. Okay, die Blumen sind wunderschön, aber ich bin nicht käuflich.“, erklärte ich.
„ Hast du ihm das gesagt?“
„ Ja, habe ich. Und weißt du was das merkwürdigste an der ganzen Sache ist? Alles was ich fühle ist Erleichterung. Nicht ein bisschen Liebeskummer, keine Wut oder Enttäuschung. Nur Schuldgefühle und Erleichterung. Ist das nicht krank?“
„ Nein. Du liebst ihn eben nicht.“
„ Danke, Lesh.“
„ Gern geschehen, Süße.“, meinte Leah seufzend. Sie zog mich an sich und umarmte mich. Ich verzog meinen Mund zu so etwas wie ein Lächeln.
Andy hatte immer noch nicht auf meinen letzten Brief geantwortet.
Lieber Andy,
es tut mir leid, was ich dir letztes Mal geschrieben habe. Die Andeutung, ich würde nur mit Brandon ausgehen, weil er Geld und einen bekannten Namen hat, stimmt nicht. Du kennst mich mit am besten von allen Menschen auf dieser Welt. Warum ist dir das nicht in den Sinn gekommen? Jedenfalls kannst du dir deine Moralpredigt für das nächste Mal aufheben, denn eigentlich bin ich nur mit Brandon ausgegangen, weil er mich vom See aus mit nach Hause genommen hat, als ich dir geschrieben hatte. (Der unglückselige Brief der diesen ganzen bescheuerten Streit ausgelöst hat.)
So genug mit der Vergangenheit. Findest du nicht auch, dass wir langsam das Kriegsbeil begraben und zur Friedenspfeife übergehen sollten? Du bist mir viel zu wichtig, als dass es sich lohnt mit dir über so etwas bis in alle Ewigkeit zu streiten.
Josh geht es übrigens schon wieder besser und er darf in ein paar Wochen aus dem Krankenhaus in ein Camp übersiedeln. Es ist immerhin noch in der Nähe, so dass Leah und ihre Eltern ihn besuchen können. Sie machen sich alle große Sorgen um ihn. Natürlich stellen sich alle die Frage, wie es dazu kommen konnte, aber er kann sich nicht mehr erinnern. Er wünscht sich, mit uns, das heißt Leah, den MacIntoshs und Eli, Thanksgiving feiern zu können, wenn er schon mal hier ist. Ich soll dich herzlich von ihm grüßen, wenn ich dir wieder schreibe, also: Liebe Grüße von Josh! Er macht sich große Sorgen um dich, also melde dich bitte bald wieder bei ihm, auch wenn du nicht mehr mit mir reden möchtest.
Gib auf dich Acht. Und schreibe wieder, sobald du kannst.
Alles Liebe,
Stacee
PS: Weihnachten fahre ich nach Hause und lüfte das Geheimnis um unsere Brieffreundschaft. Es wird allmählich höchste Zeit dafür.
Kapitel 17:
In den folgenden Tagen wartete ich gespannt darauf, dass der Postbote einen Brief vorbeibringen
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