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Stachel der Erinnerung

Stachel der Erinnerung

Titel: Stachel der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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einziges Mal, und das auch nur für eine sehr kurze Zeit, weil
Matthews Mutter so früh gestorben war.
    Matthew
beobachtete das Paar, das Jessie Fox jetzt mit einem Ausdruck der
Entschlossenheit musterte. Zusammen würden sie einen Mann für Jessie finden,
doch dieser Mann würde nicht Matt Seaton heißen. Eigenartigerweise wurde ihm
bei diesem Gedanken die Brust eng, und sein Magen zog sich zusammen.
    Er schaute
Jessie an und stellte fest, daß sie ihn beobachtete. Als sich ihre Blicke
begegneten, stahl sich erneut heiße Röte in ihre Wangen. Er erinnerte sich an
das erregende Verlangen, das er gefühlt hatte, als er sie küßte, und daran, wie
ihre Lippen unter seinen ganz nachgiebig geworden waren. Prompt pulsierte
heiße Erregung durch seine Lenden.
    Verdammt,
er brauchte eine Frau. Und ein paar Becher Grog – Seemannskost – wären auch
nicht schlecht. Aber er hatte seinem Vater das Versprechen gegeben, ihn zu
unterstützen, und das mußte er einhalten.
    Er riß sich
zusammen, stieß sich von der Tür ab und betrat das Zimmer. »Es wird langsam
spät, Vater. Ich glaube, es ist Zeit, daß Miss Fox ihren Auftritt hat.«
    »Ja ... ja,
natürlich.« Der Marquis wandte sich an Jessica. »Bist du bereit, meine Liebe?«
    Jessie
leckte sich nervös über die Lippen. »Ja, Papa Reggie.«
    »Miss Fox.«
Matt riß seine Blicke von ihren Lippen los und reichte ihr den Arm. Sie legte
eine Hand auf den Ärmel seiner marineblauen Uniformjacke, und er fühlte, wie
sie zitterte.
    »Cornelia,
meine Liebe.« Der Marquis nahm galant den Arm der Witwe und führte die Gräfin
durch die Eingangshalle zu der großen, geschnitzten Haustür.
    Am Fuße der
steilen Treppe, die aus dem Stadthaus der Bainbridges führte, blieb Jessie
stehen, neben der Marmorstatue eines großen Löwen. Im milden Schein der
Straßenlampe sah Matt, wie blaß sie war.
    Ihr Griff
um seinen Arm verstärkte sich. »Ich ... ich habe Angst, Matthew.«
    Er war
überrascht, daß sie das zugab, ganz besonders vor ihm. Doch er verspürte
darüber ein Gefühl der Zärtlichkeit für sie.
    »Ihr
braucht Euch nicht zu fürchten, Jessie. Mein Vater hat recht – Ihr seht
bezaubernd aus. Jeder junge Kerl in der ganzen Stadt wird Euch heute abend zu
Füßen liegen.«
    »Was ...
was passiert, wenn ich einen Fehler mache und etwas Falsches sage?« Tränen
glitzerten in ihren Augen. »Sie wer den wissen, daß ich eine Betrügerin bin.
Sie werden mich dafür hassen und Euren Vater auch. Ich kann dieses Risiko nicht
eingehen. Ich kann es nicht ...«
    »Hört auf,
Jess.« Matt legte beide Hände auf ihre Schultern und fühlte die Anspannung in
ihrem Körper. »Ihr werdet keinen Fehler machen. Ihr habt eine exzellente
Ausbildung gehabt, wahrscheinlich seid Ihr besser erzogen als jede andere Frau
dort. Ihr werdet das Richtige tun, denn dafür habt Ihr hart gearbeitet.« Er
legte eine Hand unter ihr Kinn. »Und ich werde an Eurer Seite sein, genau wie
mein Vater. Wir werden schon dafür sorgen, daß nichts schiefläuft.«
    Sie schloß
die Augen. Mit der Fingerspitze tupfte Matt ihr eine Träne von der Wange, und
er fühlte, wie ein wenig der Anspannung von ihr abfiel. Als sie ihn dann
wieder ansah, lag etwas Süßes, Sehnsuchtsvolles in ihrem Blick. »Danke,
Matthew«
    Aber er
wollte keinen Dank. Seine Leidenschaft war geweckt worden durch diese kleine,
einfache Berührung. In diesem Augenblick wollte er sie nur noch in seine Arme
reißen, ihren herrlichen Körper an seinen drücken und sie küssen und seine
Hände mit ihren Brüsten füllen. Er wollte dieses tiefe, überwältigende
Glücksgefühl spüren, das er schon zuvor in ihrer Nähe erlebt hatte.
    Natürlich
ignorierte er das Rauschen des Blutes in seinen Ohren und die drängende
Erregung in seinen Lenden und ließ sie los. Er nahm höflich ihre Hand, legte
sie wieder auf seinen Arm und führte sie zur Kutsche.
    Es war
die Versammlung des
Besten, was London zu bieten hatte. Elegante schwarze Kutschen, Phaetons,
Landauer und Zweispänner standen auf der mit Fackeln erleuchteten Auffahrt vor
dem riesigen Steinhaus am Rande der Stadt, der Londoner Residenz des Grafen von
Pickering, einem Cousin zweiten Grades von Lady Bainbridge.
    Einige
Stunden waren vergangen, und Jessicas Nerven waren noch immer zum Zerreißen
gespannt, doch der Teil des Abends, vor
dem sie sich am meisten gefürchtet hatte, war vorüber. Sie hatte die förmliche
Vorstellung fehlerlos überstanden, und in den letzten drei Stunden hatte sie
in dem vergoldeten

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