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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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Ich lachte nur leise und ritt weiter.
    Wenn wir es hier mit einem einzelgängerischen Herrn der Toten zu tun hatten, hatte ich nicht die geringste Ahnung, wie ich ihn aufstöbern sollte. Vielleicht nahm ich am besten einen großen Karton, der auf einem Stock lehnte, und band einen von Ghasteks Vampiren darunter fes t …
    Wir kamen in die Rufus und bogen nach Norden ab, in Richtung White Street. Die Straße war nach den Schneefällen von Anno ’14 benannt, als acht Zentimeter Pulverschnee den hässlichen Asphalt der Straße bedeckt hatten. Acht Zentimeter Schnee waren für Atlanta nicht ungewöhnlich; ungewöhnlich war, dass er im Mai fiel und dann monatelang trotz tropischer Hitze von über fünfunddreißig Grad Celsius nicht schmelzen wollte. Dreieinhalb Jahre später hatte er endlich ein Einsehen und taute im Altweibersommer weg.
    An der Kreuzung angelangt, blieb ich stehen. Ghasteks Vampir hing an einem Laternenpfahl, wand sich darum wie eine Schlange um einen Ast. Er sah mich an, und seine Augen leuchteten schummrig rot, was auf den Einfluss fremder Magie hindeutete. Ghastek musste sich große Mühe geben, ihn im Griff zu behalten.
    »Probleme?«, fragte ich leise.
    »Interferenzen.« Ghasteks Stimme klang, als dränge sie durch zusammengebissene Zähne. Jemand versuchte ihm die Kontrolle über seinen Vampir zu entreißen.
    Ich zog Slayer und legte das Schwert meinem Pferd auf den Rücken. Das Metall rauchte. Es war von zarter Feuchtigkeit überzogen. Das mochte eine Reaktion auf Ghasteks Vampir oder auf etwas anderes sein.
    Hinter mir wieherte Dereks Wallach.
    »Nicht vom Pferd steigen«, sagte ich.
    Solange Derek im Sattel saß, würde er daran denken, sich wie ein Mensch aufzuführen.
    Ich stieg ab und machte das Pferd an einem Eisenzaun fest. Ghasteks Vampir löste sich von dem Laternenmast und glitt lautlos zu Boden. Dann trat er mit unsicheren Schritten auf die Kreuzung hinaus.
    »Ghastek, wo gehst du hin?«
    Ein von zwei Pferden gezogener Karren donnerte in halsbrecherischem Tempo die Straße herab. Als die Pferde den Vampir erblickten, scheuten sie und rissen den Karren zur Seite, doch nicht weit genug. Das rechte Rad des Karrens traf den Vampir mit lautem Knall und schleuderte ihn beiseite. Der Kutscher spie einen Fluch aus und versetzte die Pferde in Galopp, und im Handumdrehen war der Karren verschwunden.
    Der Vampir lag zusammengekrümmt auf dem Boden.
    Wie praktisch.
    Slayer in der Hand, trat ich auf die Straße hinaus. »Ghastek?«, rief ich leise.
    Ich ging einmal um den Vampir herum, das Schwert in der Hand. Das Gesicht des Vampirs war zu einer hässlichen Grimasse erstarrt. Sein linker Fuß zuckte.
    »Ghastek?«
    Ein leises Zischen erregte meine Aufmerksamkeit. Ich wandte mich um. Nichts. Ein Tropfen leuchtender Flüssigkeit lief von meiner Schwertklinge und landete auf dem Asphalt.
    Eisiges Entsetzen packte mich. Ich wirbelte herum, schlug instinktiv zu und spürte, wie die Klinge durch Fleisch schnitt, während eine groteske Gestalt auf mich herabstürzte. Das Wesen wich dem Schwert im Fluge aus und landete sanft auf der Seite.
    Dereks Pferd wieherte und galoppierte mit ihm in die Nacht davon.
    Ich wich zurück, bewegte mich dabei auf Ghasteks gestürzten Vampir zu. Das Ding folgte mir auf allen vieren. Es war ein Vampir, aber ein so alter, dass ihm nicht mehr anzusehen war, dass er früher einmal aufrecht gegangen war. Das Rückgrat und die Hüftknochen hatten sich permanent an vierfüßige Fortbewegung angepasst.
    Das Wesen rückte auf mich vor. Es war schlank wie ein Windhund. Ein daumendicker Knochenkamm schützte das Rückgrat, wo die Rückenwirbel durch die lederdicke Haut hindurch Auswüchse gebildet hatten. Es hielt inne, duckte sich kurz und erhob sich dann wieder, die rubinroten Augen fest auf mich gerichtet.
    Sein Gesicht hatte keine Ähnlichkeit mehr mit dem eines Menschen. Der Schädel erstreckte sich hornförmig nach hinten, um die riesigen, vorragenden Kiefer auszubalancieren. Das Wesen hatte keine Nase, nicht einmal die Andeutung eines Nasenrückens. Es riss das Maul auf, und dabei klaffte sein ganzer Kopf auseinander. Die Reihen der Fangzähne leuchteten vor der Dunkelheit. Es würde mich nicht zerreißen, es würde mich buchstäblich zerfetzen.
    Die Augen des Wesens richteten sich auf mich. Die eulenartigen Pupillen leuchteten rot.
    Dann machte es mit übermenschlicher Schnelligkeit einen Satz. Es zielte auf meine Kehle, verfehlte sie aber, und ich rammte ihm mein Schwert

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