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Stadt der Vampire

Stadt der Vampire

Titel: Stadt der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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Master Beeverman.« Pfarrer Clark schlug andächtig ein Kreuz über einem sorgsam gepflegten Grab. »Er verbrachte Anfang des letzten Jahrhunderts lange Jahre als Missionar in Indien. Ah ja, und da ruht«, er ging drei Gräber weiter, »Gott schenke ihr die ewige Ruhe, Misses Ashley. Sie organisierte die erste Romfahrt unseres Ortes.«
    In der Art ging das nun immer weiter, bis sie endlich am Vordereingang der Kirche angelangt waren. Die drei ??? waren vom Zuhören schon sichtlich ermattet und schöpften gerade Hoffnung, dass die Totenführung nun beendet sei, als es noch schlimmer kam.
    »Wartet, meine jungen Freunde!«, sagte Pfarrer Clark und ließ die Tür zur Kirche wieder zufallen. »Wenn ihr wollt, führe ich euch auch noch in den alten Teil des Friedhofs, da, hinter dem Turm.« Er drehte sich um und zeigte auf eine Ecke des Friedhofs, die wie ein verwunschener Märchengarten aussah. Wild wachsende Kriechpflanzen wucherten ungebändigt über Gräber und hangelten sich an Kreuzen empor, knorrige Bäume krümmten sich mühevoll dem Licht entgegen, und schiefe Grabsteine ragten wie riesige, graue Zahnstummel aus dem feuchten Erdboden. »Folgt mir!« Gut gelaunt winkte der Geistliche die drei Jungen hinter sich her, die alle Mühe hatten, sich ihre Unlust nicht anmerken zu lassen.
    Aber sie waren noch keine zehn Schritte gegangen, als Bob plötzlich stehen blieb. »Entschuldigen Sie!«, rief er Pfarrer Clark zurück und zeigte auf einen verwitterten Grabstein. »Hier ruht aber nicht der Ken Hanson, oder? Ich meine jenen Einbrecherkönig, der besser unter dem Namen Ken die Katze bekannt ist. Die Lebensdaten würden nämlich ungefähr hinkommen.«
    Pfarrer Clark sah missgestimmt zur Seite. »Doch, das ist jene unglückliche Kreatur.«
    »Der hat hier gelebt?« Natürlich kannte auch Justus den berühmtberüchtigten Gauner.
    »Nein, er wurde nur hier begraben, weil er in Yonderwood seine letzten zwei Lebenstage verbracht hat.« Man sah dem Pfarrer deutlich an, dass er über dieses Thema nicht sprechen wollte.
    Peter runzelte die Stirn. »Gibt es da nicht das Gerücht, dass er bis zum Ende seines Lebens enorm viel Beute angehäuft hatte, die aber nie gefunden wurde?«
    »Mag sein.« Pfarrer Clark setzte ein gekünsteltes Lächeln auf. »Aber kommt doch weiter. Es gibt hier noch eine Menge zu sehen.«
    Nur widerstrebend rissen sich die drei Jungen von dem Grab des Einbrechers los. Sie hätten gerne noch mehr über Ken die Katze erfahren.
    »Lasst uns nachher noch einmal hierherkommen«, flüsterte Justus, der immer noch reichlich verwundert über ihren Fund war.
    Doch die eigentliche Überraschung stand ihnen erst noch bevor.
    Clark hatte sie gerade in die entlegenste Ecke dieses Teils des Friedhofs geführt, wo er ihnen offenbar etwas zeigen wollte, als es Peter sah. Zunächst realisierte er gar nicht, dass es irgendwie von Bedeutung sein könnte, was er da entdeckt hatte. Aber dann jagte ihm die Erkenntnis einen eisigen Schauer den Rücken hinab.
    »Die … die Grabplatte«, stammelte er und deutete hektisch auf eine Stelle am Boden. »Die Grabplatte! Sie ist ein ganzes Stück verschoben! Das Grab ist … auf!«
    »Bitte, Peter?« Pfarrer Clark schien den Zweiten Detektiv nicht gleich verstanden zu haben. Aber im nächsten Moment erfasste er doch, was Peter gesagt hatte. »Was?«, rief er erschrocken und schoss herum. Auch Justus und Bob schauten alarmiert dorthin, wohin Peters zuckender Finger wies.
    »Da, die Grabplatte!«, wiederholte der Zweite Detektiv mit heiserer Stimme.
    Sie standen im Augenblick alle vor einem offenbar uralten Grab. Ein Grabstein fehlte, und die Grabstätte selbst war nicht mit Erde bedeckt, sondern mit einer schweren Grabplatte, die stark verwittert war und fast zur Gänze unter grünlich grauen Moosflechten verschwand.
    Und diese Grabplatte war tatsächlich verschoben! Nicht nur ein wenig, so als hätte die eine oder andere Erdbewegung im Laufe der Jahrzehnte die massive Granittafel ein Stück verrückt. Nein, ein klaffender Spalt tat sich dort auf, der mindestens einen halben Meter breit war und den Blick in ein unheimliches, dunkles Loch voll böser Vorahnungen sog.
    »Das Grab ist geöffnet worden!« Pfarrer Clark erbleichte. »Dann ist … ist es … wahr! … O Herr, steh uns bei!«, flehte er und barg sein Gesicht in seinen Händen.
    »Was … was meinen Sie?«, fragte Bob unsicher.
    »Er denkt«, antwortete Peter ihm tonlos anstelle des Pfarrers, »dass … dass der Vampir diesem

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