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Stadt, Land, Kuss

Stadt, Land, Kuss

Titel: Stadt, Land, Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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werden in Anbetracht der Tatsache, dass ich ihr keinen höheren Rabatt geben werde als die Praxis im Talyton Manor. Außerdem bin ich mir sicher, dass sie schon alles über Blueboys missratenen Haarschnitt und Cadburys Tod gehört hat. Aber sie ist Glorias einzige Chance, nicht alle ihre Tiere zu verlieren.
    »Sind Sie sicher, dass das eine gute Idee ist?«
    »Sie und der Talytoner Tierschutzverein müssen einen Teil der Verantwortung übernehmen. Sie können ihre persönlichen Differenzen nicht über das Wohl der Tiere stellen.« Ich setze Ugli-dog in einen Käfig. »Fürs Erste habe ich getan, was ich konnte. Keines der Tiere ist in unmittelbarer Gefahr. Fifi soll so viele ihrer Freiwilligen zusammentrommeln, wie sie kann. Dann treffen wir uns morgen alle bei Gloria und entscheiden gemeinsam, welche Fundtiere in ein neues Zuhause vermittelt werden sollen und wie die anderen am besten betreut werden können.«
    »Das heißt, Sie wollen ein paar von ihnen bei Gloria lassen?«
    »Ein, zwei Katzen, vielleicht auch drei, aber nur so viele, wie sie auch wirklich versorgen kann.«
    »Sie haben ein viel zu weiches Herz, Maz.« Doch plötzlich macht sie ein ratloses Gesicht. »Wie um Himmels willen soll sie entscheiden, welche sie behalten will?«
    »Ich möchte Gloria eine Chance geben, so wie sie all diesen Fundtieren eine gegeben hat. Ich glaube, es würde sie umbringen, sie alle zu verlieren.«
    »Sehen Sie sich nur den armen Ugli-dog an. Was für ein Leben hatte er bei ihr?«
    »Was für ein Leben hat Gloria denn selbst?«, kontere ich. »Sie hat keine Verwandten, keine Freunde, niemanden interessiert es, ob sie lebt oder stirbt. Stellen Sie sich nur einmal vor, Sie würden so enden.« Ich werfe durch das Mikroskop einen Blick auf Ugli-dogs Haut und Haare und entdecke Milben, die für seine Hautprobleme verantwortlich sind. »Igitt, er hat die Räude. Und ich habe ihn geküsst. Ich bin mir sicher, dass ich ihn geküsst habe.«
    »Ich stecke ihn jetzt erst einmal ins Bad«, sagt Izzy. »Und Sie rufen Fifi an.«
    »Ich wüsste nicht, wie ich Ihnen helfen kann«, ist Fifis erste Reaktion. »Gloria hat mir klar und deutlich zu verstehen gegeben, dass ich im Buttercross Cottage nicht mehr willkommen bin.«
    »Ich hatte gehofft, dass der örtliche Tierschutzverein helfen könnte, aber wenn das zu viele Umstände macht, muss ich mich an die nationale Tierschutzorganisation wenden …«
    »Ach, wirklich?«
    »Das könnte natürlich ein schlechtes Licht auf Sie und Ihr Komitee werfen, doch mir bleibt ja nichts anderes übrig.«
    »Nein, nein, es ist vollkommen unnötig, eine andere Organisation hinzuzuziehen«, erwidert Fifi hastig. »Wir sind durchaus in der Lage, unsere Probleme selbst zu lösen.«
    »Nur zu schade, dass Sie sich mit diesem Problem nicht schon früher befasst haben«, entgegne ich.
    »Ich gebe zu, dass ich Gloria im Auge hätte behalten sollen. Ich hätte mich nicht einfach so abweisen lassen dürfen.« Fifi verstummt für eine Millisekunde. »Ich sage Ihnen, was ich tun werde.«
    »Nein, Fifi«, unterbreche ich sie. »Ich sage Ihnen, was ich von Ihnen erwarte. Trommeln Sie so viele Helfer wie möglich zusammen und kommen Sie morgen um elf Uhr mit ihnen ins Otter House. Von hier aus fahren wir dann alle zusammen zu Gloria.«
    »Ich fahre jetzt gleich zu ihr«, sagt Fifi.
    »Nein. Versprechen Sie mir, dass Sie nichts überstürzen …«
    »Wie Sie meinen. Dann warte ich eben bis morgen.« Ihre Stimme klingt wieder etwas fröhlicher. »Was ist mit Talyton Manor? Ich bin mir sicher, die Fox-Giffords würden uns ebenfalls gern helfen.«
    »Das ist nicht nötig«, wehre ich ab. »Wir haben reichlich Platz hier im Otter House.«
    »Ach wirklich? Dann ist ja alles gut. Ich konzentriere mich also darauf, die Truppen zu mobilisieren.«
    »Danke, Fifi.« Ich bringe das Telefon zurück an den Empfang, wo sich Tripod an meine Waden schmiegt.
    »Du hattest Glück, dass du hier gelandet bist und nicht bei Gloria«, sage ich zu ihm, doch bei diesen Worten erwachen meine Dämonen aufs Neue und erinnern mich daran, dass Cadbury nicht so viel Glück hatte.
    Ich schwöre mir, dass ich meine vermeintlichen Fehler wiedergutmachen werde. Ich werde alles dafür tun, dass die Tierhalter von Talyton St. George stolz sind, mich als ihre Tierärztin zu haben, bis Emma wieder zurückkommt. Ich werde dafür sorgen, dass alle Tiere aus Glorias sogenannter Zuflucht ein gutes, liebevolles Zuhause finden. Dann kann aber auch kein Gedanke

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