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Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things

Titel: Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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sein Anflug von schwarzem Humor nur vorübergehend gewesen war. Wahrscheinlich brachte er diesen Kalauer jedes Mal, wenn er es mit Angehörigen von Verstorbenen zu tun hatte, um sie ein wenig zu beruhigen.
    Wie zur Bestätigung nahm sein Gesicht rasch wieder den vertrauten düsteren Ausdruck an. »Kommen wir zum Geschäftlichen«, sagte er nüchtern.
    Jess beschloss, das Kommando zu übernehmen. »Ich danke Ihnen, dass Sie sich die Zeit nehmen, mich zu empfangen, Mr. Foscott«, begann sie. »Und dafür, dass Sie die Polizei überhaupt informiert haben. Wir stoßen auf einige Schwierigkeiten in unseren Bemühungen, einen nächsten Angehörigen von Mr. Burton zu finden. Wir hoffen, dass Sie uns weiterhelfen können.«
    Foscott legte die Fingerspitzen zusammen. »Ah … ganz recht. Leider nein, nein, ich kann Ihnen da auch nicht weiterhelfen, wenigstens nicht im Augenblick. Ich hatte im Gegenteil gehofft, Sie hätten diesbezüglich ein paar Informationen für mich.«
    Jess wurde bewusst, dass sie ihn angaffte, und sie riss sich hastig zusammen. »Mr. Burton war ein Geschäftsmann mit einer Reihe profitabler Unternehmungen. Wir dürfen davon ausgehen, dass es ein Testament gibt?«
    »Es gab ein Testament«, verbesserte Foscott sie. »Jetzt gibt es keins mehr, und genau das ist, wie Sie verstehen werden, das Problem und der Grund, aus dem ich verzweifelt nach den nächsten Angehörigen von Mr. Burton suche. Oder nach sonst irgendjemandem, der einen Anspruch auf das Erbe erheben könnte. Weil andernfalls alles an die Krone geht. Wie Sie richtig sagten, es ist ein beträchtliches Vermögen. Zwei wertvolle Wohnimmobilien, dazu kostbare Antiquitäten und Sammlerstücke, die sonstigen persönlichen Dinge … hinzu noch die Gelder auf diversen Bankkonten, die laufenden Investments et cetera perge perge. Es wird eine Zeit lang dauern, bis ich alles entwirrt und herausgefunden habe, wo die einzelnen Werte stecken, und bis ich mich mit dem Schätzbeamten über die Steuer geeinigt habe. Ein Teil seines Vermögens ist mit großer Wahrscheinlichkeit im Ausland angelegt.«
    »Kein Testament?« Jess runzelte die Stirn. »Aber es gab ein Testament, ist es das, was Sie mir sagen wollen? Was ist damit passiert?«
    »Ich habe es vernichtet, auf Instruktion meines Mandanten hin. Es gab einen guten Grund dafür. Lassen Sie mich erklären. Mr. Burton war einer von jenen sehr reichen Männern, die niemanden haben, dem sie ihr Geld hinterlassen können. Er war unverheiratet, das heißt geschieden, und er hatte keine Kinder. Er stand nicht in Verbindung mit irgendwelchen Verwandten. Er meinte zwar, er habe keine, aber meiner Erfahrung nach gibt es fast immer den einen oder anderen. Vielleicht eine Person, die der Erblasser noch nie gesehen hat oder von deren Existenz er nichts ahnt. Ein entfernter Cousin in Australien beispielsweise. Nichtsdestotrotz gibt es im Allgemeinen einen nächsten Angehörigen.«
    Ja. Ja, Carter hatte Unrecht. Menschen mochten gelegentlich denken, sie hätten keine Angehörigen, doch eine Suche im Stammbaum der Familie führte manchmal zu einer ganzen Schar unvermuteter Verwandter. Genau das war allem Anschein nach Foscotts Problem.
    Der merkwürdige, flüchtige Ausdruck huschte erneut über sein Gesicht. »Manchmal stellen wir fest, dass der gesuchte Erbe das schwarze Schaf der Familie ist, dessen Name aus den Annalen gestrichen und nie wieder laut ausgesprochen wurde. Bei Familien kann man sich so gut wie sicher sein, Inspector, dass sie die eine oder andere Überraschung bereithalten. Ein Todesfall, eine Beerdigung und vor allen Dingen ein letzter Wille – all das bringt diese Überraschungen, diese Geheimnisse zurück ans Licht.«
    Sein Ausflug in die Ungezwungenheit war vorüber. Seine Gesichtszüge nahmen die gewohnte düstere Schwermut an, und es stand ihm tatsächlich viel besser.
    Frohsinn ist allem Anschein nach nicht dein Ding, Reggie! , dachte Jess.
    »Mr. Burton hat mir gegenüber erklärt, dass seine Ehe eine Jugendsünde war und nur achtzehn Monate gehalten hat. Er und seine junge Frau haben sich einvernehmlich getrennt. Sie hatten über die Jahre sporadischen Kontakt. Sie hat erneut geheiratet und sich erneut scheiden lassen. Ihr Name war Janice Grey, nach ihrem zweiten Ehemann. Sie hat ihn behalten. Ich glaube, er hat sie hin und wieder zum Essen ausgeführt, wenn er in London war. Er scheint auf eine eigenartige, beinahe rührende Weise Verantwortung für sie empfunden zu haben. Und so hat er sie in

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