Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things
Skoda.«
» BMW ? Renault? Mazda? Toyota? Mercedes …?« Morton betonte den letzten Namen; er war sich bewusst, dass er die Zeugin zu einer Aussage verführte, doch es gab keinen Richter in der Nähe, der ihn hören konnte.
Milada schüttelte nur den Kopf und machte seine Hoffnungen zunichte. »Alles ausländische Wagen. Ich kenne nur Skoda.«
»War es ein großer Wagen? Oder ein kleiner?«
»Nicht sehr groß.«
Verdammt. Das klang ganz und gar nicht nach dem mysteriösen Mercedes, den sie suchten. Andererseits, aus einer Entfernung von mehr als hundert Metern war Milada der Wagen vielleicht kleiner vorgekommen. Sie kannte sich schließlich nicht aus mit den verschiedenen Marken.
»Warum hat Eva Ihrer Meinung nach nicht über ihren Freund mit Ihnen geredet?«, fragte er.
Milada zuckte die Schultern. »Ich weiß es nicht. Sie war eine stille Person. Und es war ihre Angelegenheit; es ging mich nichts an.«
»Zehn zu eins, dass er verheiratet ist«, sagte Morton eine kleine Weile später zu Jess Campbell. »Zumindest ist er vorsichtig wie ein Ehebrecher. Er trifft sich am Ende der Straße mit ihr, obwohl er ohne Probleme bis zum Lokal vorfahren und sie dort einsteigen lassen könnte. Selbst im Regen muss sie zur Straßenecke laufen. Er wollte nicht gesehen werden, und sicher hat er ihr gesagt, mit niemandem zu reden und seinen Namen nicht zu verraten.«
Jess musterte das Passbild von Eva Zelená. »Neunzehn Jahre alt«, murmelte sie. »Das Alter ist ungefähr richtig, und sie sieht unserer Toten ähnlich. Andererseits sehen viele Mitteleuropäerinnen so aus. Wir müssen jemanden finden, der sie persönlich kannte, damit er die Leiche identifizieren kann. Wäre Miss Svobodová vielleicht dazu bereit, was meinen Sie?«
Morton blickte zweifelnd drein. »Könnten wir nicht den Besitzer dieses Lokals fragen, diesen Westcott? Er war schließlich ihr Arbeitgeber. Es wäre keine angenehme Sache für Milada, ich meine Miss Svobodová, die Leiche zu identifizieren, insbesondere nicht, wo es doch ihre Zimmergenossin ist. Sie hatten ein gemeinsames Zimmer über dem Lokal. Stellen Sie sich vor, wie es sein muss, abends das Licht auszuschalten mit einem leeren Bett im Raum und dem Bild einer Leiche im Kopf.«
Es geschah selten, dass Phil Morton so besorgt war um das Seelenleben anderer. Vielleicht war Milada Svobodová eine Frau wie Penny Gower: eines von diesen zerbrechlich scheinenden Wesen, die bei Männern einen Beschützerinstinkt weckten (und die in Wahrheit so zäh und hart waren wie ein alter Stiefel). Herrgott, Jess! Hör auf, solche Dinge zu denken!
»Hm. Ich muss hinfahren und mit Westcott reden und mit jedem anderen, der die vermisste Person kennt. Aber da sie noch nicht lange vermisst wird und trotz aller Ähnlichkeit mit diesem Bild hier …«, Jess wedelte mit dem Pass, »… und trotz allem, was uns unsere Informantin erzählt hat, könnte sie immer noch jederzeit wieder auftauchen. Falls sie einen Freund hat, sind sie vielleicht zusammen für ein paar Tage nach Wales durchgebrannt, wer weiß?«
»Nicht, wenn dieser Freund verheiratet ist«, entgegnete Morton.
»Und wenn seine Frau zu Besuch bei ihrer kranken Mutter ist oder etwas in der Art? Es gibt ein Dutzend Gründe, warum er eine unerwartete Gelegenheit findet, ein paar Tage mit seiner Geliebten zu verbringen. Ja, das Mädchen auf diesem Passphoto sieht aus wie unsere Tote, aber das könnte Zufall sein. Die andere Möglichkeit wäre Mädchenhandel. Sie ist jung, sie ist hübsch, und sie ist Ausländerin und ohne Familie hier in England. Jemand könnte sich mit bösen Absichten an sie herangemacht haben. Sie wäre nicht die erste junge Ausländerin, die zur Prostitution gezwungen wurde. Wie dem auch sei, ich fahre raus zum Foot to the Ground und rede mit dem Wirt.«
»Ich könnte das erledigen«, erbot sich Morton. »Milada muss irgendwie nach Hause zurück. Sie wartet immer noch unten, bei einer Tasse Tee. Sie ist per Anhalter hergekommen, mit einem Lieferwagen, der regelmäßig das Restaurant beliefert, und sie muss selbst für ihren Heimweg sorgen.«
»Dann rede ich jetzt mit ihr«, entschied Jess und erhob sich. »Und anschließend fahre ich sie nach Hause.«
Morton blickte enttäuscht drein.
»Ich will sehen, wo die vermisste junge Frau wohnt, und ich will mit ihren Kolleginnen reden und ihrem Boss, diesem Westcott. Kopf hoch, Phil. Ich bin sicher, Sie werden Milada wiedersehen.«
»Das ist das Foot to the Ground !«, erklärte Milada mit
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