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Stadtfeind Nr.1

Stadtfeind Nr.1

Titel: Stadtfeind Nr.1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Tropper
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achtundsechzigtausend Dollar ist das das Mindeste, was sie tun könnten. Dann würde ich mich vielleicht befähigt fühlen, mit der schicksalhaften Zwangslage umzugehen, in der ich mich als Neuling unter den Mercedesbesitzern ständig befinde. Wenn ich der Einschätzung meines Bruders zustimme, bin ich gönnerhaft. Wenn ich »eigentlich nicht« sage, bin ich ein Angeber. Bis man Geld hat, denkt man, es ist die Antwort auf alles, und erst nachdem man es hat, begreift man, dass es lediglich eine ganze Reihe neuer Fragen aufwirft, mit dem einzigen Unterschied, dass man sie jetzt für sich behalten muss, da niemand Mitleid mit dir haben wird. Ich knurre irgendetwas Unverständliches und hoffe, dass wir es dabei belassen können.
    »Hungrig?«, sagt Brad.
    »Ich könnte was essen.«
    Es gibt in Bush Falls nur zwei Lokale, in denen es sich zu essen lohnt. Das eine ist das Duchess Diner, direkt an der Stratfield Road gelegen, und das andere ist der Halbzeitpub, eine Mischung aus Sportbar und Kneipe, die hauptsächlich von den vielen ehemaligen Sportlern besucht wird, die in Falls leben. Der Halbzeitpub zeichnet sich außerdem dadurch aus, dass er die besten Steaks in North Connecticut serviert.
    »Willst du ein Steak essen?«, frage ich, da wir ziemlich nah am Halbzeit sind.
    »Nö«, sagt Brad nachdenklich. »Ich bin eher in der Stimmung für etwas Leichtes. Lass uns das Duchess ansteuern.«
    »Komm schon«, sage ich. »Ich lade dich ein.«
    »Du kannst mich ins Duchess einladen«, sagt er mit etwas unbehaglicher Miene.
    Ich kann mich nicht erinnern, dass Brad je irgendetwas einem Halbzeit-Steak vorgezogen hat, aber ich denke nicht weiter darüber nach und rufe mir stattdessen in Erinnerung, dass ich schließlich seit siebzehn Jahren nicht mehr in der Gegend war und es daher vielleicht klug sei, davon auszugehen, dass sich in meiner Abwesenheit ein paar Dinge geändert haben könnten.
    Das Duchess ist wie ein klassisches Diner ausgestattet. Die Bänke in den Sitznischen sind mit dunkelbraunem Vinyl gepolstert; die Tische mit einer glänzenden, fleckigen Resopalschicht überzogen. Hinter den Sitznischen befindet sich eine lange Bar mit neun Drehhockern für Single-Gäste, und dahinter ist die Küche. Wenn sich das Lokal überhaupt verändert hat, seit ich weggegangen bin, dann sind die Veränderungen zu unscheinbar, als dass ich sie bemerken könnte.
    Die Bedienung hinter dem Tresen ist Sheila Girardi, die auf der Highschool eine Klasse unter mir war, die in jedem Theaterstück der Schule die Hauptrolle spielte und in jeder Talentshow sang und tanzte. »Hey, Goff«, sagt sie mit einem vertrauten Lächeln. »Goff« ist seit der Junior High Brads Spitzname. Jedes Mal, wenn Brad einen besonders eindrucksvollen Schritt hinlegte oder einen Clutchbasket warf, hallte der Spitzname in Begeisterungsschreien von den Wänden der Turnhalle wider. »Goff Goff Goff Goff« Und ich saß auf der Tribüne und feuerte Brad an und träumte von dem Tag, an dem ich es sein würde, dem der frenetische Jubel gelten würde. Aber ich schaffte es nie ins Team, und niemand brüllte je Goff für mich. Und so bin ich Joe Goffman geblieben, und das klingt, als würde es eine leise Spur von Scheitern verraten. Lernen Sie Joe Goffman kennen, den etwas enttäuschenden Bruder des großen Goff.
    »Hey, Sheila. Erinnerst du dich noch an meinen Bruder Joe?«
    »Na klar«, sagt sie. »Hey, Joe. Ist lange her. Wie geht's dir denn?«
    »Ganz gut. Und dir?«
    »Super.« Sheila war das Mädchen, von dem alle annahmen, dass es vermutlich ihr zufallen würde, Madonnas Nachfolge anzutreten. Falls sie überhaupt verbittert darüber ist, dass die Götter stattdessen Britney Spears auserwählten, dann ist in ihrer Miene jedenfalls keine Spur davon zu sehen. »Hör zu, das mit deinem Vater tut mir so leid. Wie geht's ihm denn?«
    »Unverändert«, sagt Brad und lotst uns auf eine Sitznische zu. Während wir uns zwischen den Gästen hindurchschlängeln, fällt mir auf, dass mir viele der Stammgäste Blicke zuwerfen, von denen keiner besonders freundlich ist. »Ich nehme an, du bist eine Berühmtheit«, sagt Brad, als wir einander gegenüber in die Sitznische rutschen.
    »Ich nehm's an.«
    Wir sehen uns verlegen über den Tisch hinweg an, und auf einmal vermisse ich die bewusstlose Gestalt meines Vaters zwischen uns. Sie diente wunderbar als Ablenkung. »Also«, sage ich. »Wie läuft das Geschäft?«
    Er grinst. »In letzter Zeit ganz schön zäh.«
    »Porter's Pleite hat

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