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Stählerne Schatten

Stählerne Schatten

Titel: Stählerne Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Jamieson nervös hervor. »Wen würden Sie sonst nehmen wollen?«
    »Spielt keine Rolle. Ich finde schon jemanden.«
    »Hey, Kumpel, ich habe jeden B-2A-Piloten der ganzen Welt ausgebildet«, sagte Jamieson, wobei er zuerst mit dem Daumen an seine Brust tippte und dann mit dem Zeigefinger auf McLanahan deutete, »nur vielleicht Sie nicht – und ich bin noch immer nicht restlos davon überzeugt, daß Sie völlig qualifiziert sind. Ich habe mehr über die B-2A vergessen, als alle übrigen Piloten gemeinsam wissen. Sie können keinen Besseren finden, weil es keinen Besseren gibt!«
    »Ich nehme Ed Carlisle«, sagte McLanahan gelassen. »Er ist Chef der 715th Bomb Squadron, jung, viele Flugstunden, intelligenter Kerl, und die 715th ist noch nicht aufgestellt.«
    »Carlisle? ›Boondock‹ Carlisle, der einzige Pilot, der es jemals geschafft hat, sich mit einem Bomber B-2A zu verfliegen?« rief Jamieson aus. »Er hat Navigationsinstrumente für fünfzig Millionen Dollar vor sich und gerät bei einer Übung trotzdem aus dem Bombenabwurfgebiet – er ist fast in Los Angeles gewesen, bevor er rausgekriegt hat, wo er ist. Der Kerl ist ein ehemaliger Marineflieger, verdammt noch mal!«
    »Außerdem hat er das Standardwerk über B-2A-Einsatztaktik geschrieben«, stellte McLanahan fest. Er stand auf und packte seine Unterlagen zusammen. »Er ist ein Vordenker, ein Erneuerer, ein Planer… und Sie können nur gut fliegen. Die Sache ist ganz einfach, Jamieson; Sie machen mit – oder Sie sind draußen. Wir erproben schon heute die Luftkriegsführung des nächsten Jahrhunderts, und wenn Sie nicht mitmachen wollen, bleiben Sie zurück. Was soll’s also sein?«
    »Reden Sie keinen Scheiß, McLanahan«, sagte Jamieson aufgebracht. Er merkte, daß McLanahan Ernst machte: Der Kerl würde ihn tatsächlich nicht nehmen, wenn er nicht nachgab!
    »Erfolg oder Mißerfolg Ihres Unternehmens ist Ihnen offenbar egal – Ihnen geht es nur darum, sich hier aufzuspielen. Für Sie ist diese Sache eine Art Egotrip, der… «
    »Ich spiele keine Spielchen, Oberst«, erklärte McLanahan warnend. »Ich habe einen Auftrag, den ich ausführen werde.
    Aber dieses Gespräch mit Ihnen ist reine Zeitverschwendung.«
    »Ich habe dieses primadonnenhafte Gehabe satt! Schluß
    damit! Haltet jetzt mal beide die Klappe!« sagte General Samson aufgebracht. »McLanahan, ich unterstütze Ihr Projekt aus einem einzigen Grund: Sie haben die besten Leute um sich versammelt – pflichtbewußte Männer, die Amerika nicht im Stich lassen, auch wenn Bürokratie, Politik und Geheimdienste sich Mühe geben, alles zu verderben. Natürlich ist Carlisle verdammt gut, aber ich brauche ihn dringender als Stabsoffizier und Staffelchef… «
    »Augenblick, General«, warf Jamieson ein, »was heißt das für mich?«
    »Sie sollen die Klappe halten, Jamieson!« brüllte Samson.
    »Tiger, Sie sind ein verdammt guter Offizier und ein hervorragender Pilot, aber nicht der große Sachverständige für moderne Luftkriegsführung. McLanahan hat mir bewiesen, daß er die B-2A beherrscht, deshalb genehmige ich den Umbau von Air Vehicle 011 und seine Übergabe an McLanahan und die Intelligence Support Agency. Meiner Überzeugung nach gibt es nur einen B-2A-Piloten, der solche Einsätze fliegen kann: Tony Jamieson. Trotzdem sind Sie in Ihrer Entscheidung völlig frei: Oberst Jamieson kann das Angebot annehmen oder ablehnen, ohne dienstliche Konsequenzen befürchten zu müssen.« Er nickte Jamieson zu. »Sprechen Sie sich aus, Tiger. Jetzt dürfen Sie reden – tun Sie’s also.«
    »Das ist totaler Bockmist, Sir«, antwortete Jamieson aufgebracht. »Seit wann übernehmen wir Aufträge für eine Bande von Spionen? Warum lassen sie nicht einfach einen Alarmbefehl und einen Einsatzbefehl ausstellen, wenn ein Ziel vernichtet werden soll? Wir vernichten jedes Ziel, das sie uns nennen. McLanahan brauchen wir dazu nicht. Wir haben die besten Piloten der Welt, die nur darauf warten, Einsätze zu fliegen – vor allem gegen den Iran. Sie brauchen nur zu befehlen, dann sind wir startbereit.«
    »Oberst, diese Leute haben einen Bomber, der Abwurflenkwaffen, Luft-Boden-Raketen zur Radaransteuerung und Aufklärungsmittel trägt, die sogar mir unbekannt sind«, sagte Samson. »Wie lange würden Sie brauchen, um eine Besatzung entsprechend auszubilden?«
    »Keine Ahnung, Sir«, antwortete Jamieson gereizt. »Welleicht eine Woche, vielleicht einen Monat.., vielleicht ist alles so voll automatisiert, daß man

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