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Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg

Titel: Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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Dämmerung verließen Magnus, Manfred und Heinrich das Hotel »Alte Stadt«. Tief sog der alte Mann, dessen Haltung trotz seines hohen Alters noch immer militärisch stramm war, die klare, kühle Winterluft ein. Am Horizont zogen Schneewolken auf.
    »Ah, was für ein Genuß! Ihr glaubt ja gar nicht, wie sehr man den weiten Himmel und die frische Luft zu vermissen beginnt, wenn man in einer unterirdischen Höhle festsitzt - egal wie groß die Höhle auch immer ist. Und das Sonderbauvorhaben III ist verdammt groß, laßt euch das gesagt sein!«
    »Aber warum bist du nicht einfach weggegangen? Was hat dich da unten all die Jahre festgehalten ?« Manfred sah Heinrich mit echtem Interesse an - er konnte sich die Motive für die außergewöhnliche Haltung des Alten einfach nicht erklären.
    »Ich hatte meine Befehle, du junger Hüpfer! Ich weiß allerdings nicht, ob jemand wie du das überhaupt verstehen kann !«
    »Jemand wie ich? Warum betonst du das so komisch ?«
    »Die Kameraden haben mir heute nachmittag erzählt, was mit dir los ist. Du bist ja tatsächlich vom anderen Ufer .« Heinrich grinste freundlich. »Ich hätte nie gedacht, daß ich so jemanden mal wirklich treffen würde. Wenn ich gewußt hätte, daß du ein Schwuli bist, hätte ich dich nie so genannt, äh, ich meine. ach, egal! Du verstehst schon, was ich sagen will !«
    »Nein, ich verstehe das ganz und gar nicht .« Manfreds Stimme bekam einen scharfen Unterton. Wenn es um seine Homosexualität ging, war er gern und schnell beleidigt.
    Heinrich hatte ein feines Gespür für Stimmungen und versuchte Manfred zu beruhigen. Er wollte keinen Streit. »Ich meine, du kannst von mir aus sein, was du willst, solange du mich damit in Ruhe läßt. Halte dich fern von meiner Rückseite, dann ist alles in Ordnung .« »Ich bin doch kein Leichenschänder !« Manfred sah eine Chance, sich für die vermeintlichen Beleidigungen zu rächen, und ergriff sie.
    Pech für ihn, denn Heinrich ergriff seine Hand.
    Sein linkes Handgelenk, um genau zu sein. Blitzschnell bog er es noch oben und drückte mit seinem Ringfinger auf eine bestimmte Stelle kurz oberhalb des Handgelenks.
    Manfred schrie auf vor Schmerzen. »Magnus!«
    Doch der sah keine Veranlassung einzugreifen. Der Journalist wagte nicht, sich zu bewegen, denn jede Veränderung seiner Position hätte den Schmerz in seinem linken Arm noch verstärkt.
    »Nur damit du merkst, daß du es nicht mit einer Leiche zu tun hast, Jungchen !« zischte Heinrich. »Ich bin zwar alt, aber noch lange nicht tot, wie du gerade spürst. Haben wir uns verstanden ?«
    »Ja! JA! Es tut mir leid, ehrlich !«
    Heinrich ließ Manfreds Hand los, und der Schmerz verschwand auf der Stelle.
    Magnus nickte anerkennend und ehrlich interessiert. »Sehr interessanter Griff, Heinrich. Den mußt du mir bei Gelegenheit mal genauer zeigen !«
    »Gern!«
    »Ist ja entzückend«, ätzte Manfred. »Da haben sich zwei gesucht und gefunden. Ich würde mich gern über normale Dinge unterhalten, aber diese beiden Superkrieger hier tauschen sich anscheinend lieber über Foltermethoden und andere Nettigkeiten aus !«
    »Aber nicht doch, Manfred«, versuchte Heinrich die Wogen zu glätten, »ich würde gern wirklich mehr über die Welt von heute erfahren. Vieles von dem, was ich in meinem Bau mitbekommen habe, erscheint mir so seltsam, beinahe irreal !«
    »Ich will dir deine Fragen gern beantworten - wenn du mir zuerst eine Antwort auf meine gibst .«
    »Welche?«
    »Na die, weshalb du dein Leben in diesem überdimensionierten Bunker vergeudet hast. Du wirkst wie ein ziemlich cleverer Mann auf mich! Wie kommt so einer dazu, sein ganzes Leben unter der Erde zu verbringen ?«
    Heinrich seufzte tief und sagte dann gedehnt: »Das wird dir euer berühmter Professor vermutlich viel besser erklären können als ich, wenn er hier eintrifft und Projekt Endsieg untersucht hat. Es käme einer Katastrophe gleich, gegen die unsere Niederlage 1945 ein Klacks war, sollte diese Anlage in die Hände der Feinde fallen .«
    Manfred schnaubte verächtlich. »Du hängst noch immer dieser verbrecherischen Ideologie an - nach allem, was geschehen ist, und nach all diesen Jahren !«
    »Irrtum, Jungchen!« In Heinrichs Augen funkelte die Streitlust. »Ich habe noch niemals irgendeiner Ideologie angehangen oder gar für sie gekämpft. Die Nazis waren mir egal, ihre Ideologie war mir egal - nur Deutschland war mir niemals gleichgültig! Ich habe immer nur für Deutschland gekämpft und für

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