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Stahlhart

Titel: Stahlhart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volkmar Joswig , Henning von Melle
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ich kann das bestätigen.«
    »Ich liebe dich dafür, Britta. Danke. Ich bin gerade dabei, einen Zeitplan aufzustellen. Aber eine echte Hilfe wird mir deine Aussage nicht sein.«
    »Warum nicht?«
    »Weil wir ein Paar sind. Zwar wird deine Aussage zur Kenntnis genommen, aber du würdest als Lebensgefährtin keine Aussage gegen mich machen. Eher würdest du versuchen, mich zu entlasten, selbst mit einer Lüge.«
    »Rainer, ich lüge nicht!«
    »Das weiß ich doch, Schatz. Aber deine Aussage ist eben nicht objektiv und so glaubwürdig wie die eines neutralen Zeugen.«
    Britta strich Rainer tröstend über den Arm.
    »Dann lass uns zusammen deine Alibis durchgehen. Vielleicht fällt mir etwas Wichtiges dazu ein.«
     

11
    Am nächsten Morgen rief Rainer West seinen Freund Roland Ernst in der Dienststelle an.
    »Kannst du offen reden, oder hört jemand mit?«, fragte er den Kommissar.
    »Nein, momentan ist keiner hier«, erklärte der.
    »Können wir uns treffen?«
    »Sicher! Was gibt es?«
    »Ich muss einfach dringend mit dir reden und zwar ungestört.«
    »Das könnte ein Problem werden. Wir sollten nicht zusammen gesehen werden. Du weißt, Kreis der Verdächtigen. Eigentlich darf ich nicht mit dir reden, es sei denn in einem Verhör.« Roland schien zu überlegen. »Pass auf«, schlug er dann vor, »lass uns in Worpswede in der Kogge unterhalten. Ich war da mal mit Jens Goldstein. Das ist außerhalb von Bremen, aber in 20Minuten sind wir da. Und weil es nicht der Stadtkreis ist, wird niemand von unseren Leuten in der Nähe sein. Allerdings macht die Kogge erst um 18 Uhr auf, reicht dir das?«
    »Wenn es sein muss.«
    »Okay, dann 18 Uhr Kogge bei Jens und Evelyn, Findorffstraße, direkt an der Music Hall.«
    Rainer bedankte sich und legte auf. Als Nächstes knöpfte er sich Jens Goldstein vor.
    »Was steht zwischen uns beiden?«, kam er gleich zum Punkt. »Ich war es, der dir meinen Nachfolgerposten beschafft hat. Aber du haust mich in die Pfanne. Was hast du gegen mich?«
    »Was soll ich gegen dich haben?«, gab sein Kollege sich ahnungslos.
    »Das versuche ich gerade herauszufinden.«
    »Nichts! Es gibt nichts. Wie kommst du darauf, dass etwas wäre?«
    »Weil du versuchst, mir an die Karre zu fahren. Erst die Geschichte in Hannover und dann gibst du der Polizei Tipps, die auf mich als Verdächtigen bei den Bremer Banküberfällen hindeuten. Was soll das? Was habe ich dir getan?«
    »Getan hast du mir nichts«, rückte Jens mit der Sprache heraus. »Mir geht deine Arschkriecherei mit dem Chef nur fürchterlich auf die Nerven.«
    »Was für eine Arschkriecherei?« Rainer war ehrlich verwundert.
    »Ständig lungerst du bei Koschnick rum. Du bekommst danach die besten Aufträge, du übernimmst ein wichtiges Ressort, obwohl andere besser dafür geeignet gewesen wären. Der Chef sieht dir alles nach und so weiter.«
    »Jens, da hast du was falsch verstanden. Ich habe mir alles hart erarbeitet.«
    »Das siehst du so. Gestatte mir eine andere Sichtweise.« Jens wandte sich wieder seinem Schreibtisch zu und schien an einer Fortsetzung des Gesprächs nicht sonderlich interessiert zu sein.
    »Sicher«, ließ Rainer dennoch nicht locker, »aber nicht zuletzt sind wir Kollegen und müssen und wollen doch wohl auch an unserem gemeinsamen Produkt, der Tageszeitung, zusammenarbeiten. Weder du noch ich können allein eine Zeitung rausbringen. Wir sind ein Team, da kann es nur ein Miteinander geben und nicht ein Gegeneinander.«
    »Ist doch auch okay. Du hast mich gefragt, und ich habe geantwortet.«
    »Jens, noch was, ich habe Probleme mit der Polizei, wie du vielleicht gehört hast, und du sollst daran beteiligt sein.«
    »Ich?«
    »Ja, wie ich hörte, stammt ein Tipp von dir.«
    »Was meinst du genau?«
    »Der Hinweis auf den Kugelschreiber«, half Rainer seinem Kollegen auf die Sprünge.
    »Das war kein Tipp. Ich hatte nur gesagt, dass ich so eine Art Kugelschreiber schon gesehen hatte, und zwar bei dir. Einerseits war das die Wahrheit, andererseits zeigt das nur, wie weit verbreitet so ein Indiz sein kann. Und drittens ist es meine Bürgerpflicht, der Polizei zu helfen.«
    »Auch wenn du damit einen Kollegen ans Messer lieferst?«
    »Auch dann! Es gilt, Schwerverbrechen aufzuklären. Und wenn du unschuldig bist, wird sich das schnell herausstellen. Du sitzt immerhin hier. So schlimm kann es folglich nicht gewesen sein.«
    »Nein, nur dass mein Ruf beschädigt wird«, entgegnete Rainer ärgerlich. »Ein wenig mehr

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