Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 1
ausgeschlossen. Ich glaube, ich kenne diese Anlage besser als Sie, Lieutenant.«
»Wir sehen uns den Code an, nicht wahr?«, fragte Melora und lenkte damit den Zorn des Cheftechnikers von Reg ab.
»Na schön.« Zuka Juno drehte sich mitten in der Luft, streckte die Hand nach einem Griff aus und zog sich an der gewölbten Wand entlang, bis er die oberste Reihe kleiner Schubladen erreichte. Ohne hinzusehen ließ er die Hände über Schubladen und klickende Relais gleiten, berührte schließlich einen blutroten Kristall, der verwittert und wenig eindrucksvoll wirkte. Dort verharrten die Finger des Elaysianers und strichen wie zärtlich über die rote Fläche.
Nach einigen Sekunden stummer Zwiesprache griff Zuka Juno nach dem violetten Kristall an seiner Halskette und hob ihn für einen Kuss zu den Lippen. Dann öffnete er die Schublade und schob ihn in den roten Kristall. Sonderbares Licht gleißte, füllte den Raum mit glitzernden Regenbögen und goldenen Funken. Wenn es hier Schwerkraft gegeben hätte, wäre Regs Kinnlade zweifellos nach unten geklappt.
Bei der Kontrollstation veränderten sich die Anzeigen und alle drei Personen brachten sich in die richtige Position, um auf den Bildschirm zu blicken. Melora und Reg wahrten einen gewissen Abstand, damit der Cheftechniker problemlos zu den Kontrollen gelangen konnte.
Codezeilen scrollten über den Bildschirm, so schnell, dass Barclay keine Einzelheiten erkennen konnte. Zuka Juno hingegen schien durchaus imstande zu sein, alles zu lesen. Das Gesicht des Cheftechnikers blieb ruhig und entspannt, aber Reg sah, wie sich die Augen bewegten. Ungläubiges Erstaunen zeigte sich in ihnen, dann eine Furcht, die immer mehr zunahm.
»Halten Sie die Bildschirmdarstellung an«, verlangte Melora.
Die Hände des alten Elaysianers näherten sich den Kontrollen, berührten sie jedoch nicht und begannen zu zittern. Besorgt griff Pazlar über seine Schulter hinweg und klopfte auf die Instrumententafel, ohne dass etwas geschah. Auch weiterhin scrollte Programmcode über den Bildschirm, schnell und unaufhaltsam.
»Die Endlosschleife existiert, nicht wahr?«, fragte Melora.
Der Cheftechniker antwortete nicht, schwebte vor der Kontrollstation und starrte so darauf hinab, als sei sie sein Grab. Pazlar packte ihn zornig am weiten weißen Gewand, drehte den alten Elaysianer und schüttelte ihn. In ihren Händen wirkte Zuka Juno plötzlich so zerbrechlich und hilflos wie die ältesten Kristalltürme der Kristallwelt.
»Sie können es nicht beenden, oder?«, rief Melora. Tränen glänzten in ihren großen blauen Augen.
Juno schluckte und schien sie endlich zu hören. »Äh… nein«, antwortete er mit brüchiger Stimme. »Es gibt tatsächlich eine Endlosschleife und sie ist verschlüsselt.«
»Sind Sie in der Lage, den betreffenden Programmteil zu entschlüsseln?«
»Nein.« Juno schüttelte den Kopf, hob den einen Arm und vergrub das Gesicht in einem Segel.
Reg beobachtete die Reaktion des Cheftechnikers und rieb sich nervös die Hände. Am liebsten wäre er auf und ab gegangen, aber seine Füße schwebten über dem Boden. »Es ist so, wie wir erwartet haben – nur noch schlimmer«, brachte er hervor. »Jemand sabotierte die Schale und verschlüsselte alles, damit niemand den Schaden beheben kann. Nun, so übel es auch aussehen mag… Ich bin sicher, Data oder Geordi sind imstande, das Problem der Verschlüsselung zu lösen.«
Zuka Juno erwachte aus der Starre des Entsetzens. »Niemand kann den manipulierten Programmteil entschlüsseln«, sagte er scharf. »Nur die dafür verantwortlichen Personen. Und vielleicht nicht einmal sie.«
»Wer ist dafür verantwortlich?«, fragte Melora.
Der alte Elaysianer wandte sich ab. »Schwer zu sagen.«
»Nein, das ist nicht schwer«, widersprach Pazlar. »Nur sechs Individuen haben Zugang zu diesem Niveau der Programmierung – die sechs Cheftechniker. Das stimmt doch, oder?«
»Ich brauche Zeit, um über alles nachzudenken. Die Konsequenzen…« Juno brachte den Satz nicht zu Ende und sein Gesicht verwandelte sich in eine Maske der Furcht.
»Die Konsequenzen sind, dass allen Bewohnern des Planeten der Tod droht! Und auch der Crew der Enterprise!« Melora lachte abfällig und warf ihr seidenes blondes Haar zurück. »Ich entschuldige mich bei Ihnen, Reg. Ich habe es für unmöglich gehalten, dass jemand von der Kristallwelt versucht, die eigene Heimat zu zerstören, doch genau das scheint der Fall zu sein.«
Barclay räusperte sich und
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