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Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Titel: Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
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anderen.«

Kapitel 11
    Hegron hasste es, in den Keller des Unterschlupfs in Tzoryp zu gehen. Er hatte keine Fenster, war feuchtkalt und wenig mehr als eine Zwischenstation für die Verwundeten auf ihrem Weg nach
Sto-Vo-Kor
. Der Chef des Imperialen Geheimdienstes auf Qo’noS hatte es nicht einmal für nötig befunden, einen voll ausgebildeten Chirurgen auf die Seudath-Mission zu schicken. Ein Sanitäter würde ausreichen, hatte er gesagt. Doch selbst dieses Zugeständnis hatte sich Hegrons Meinung nach als grausamer Scherz entpuppt. Ragh, der Sanitäter, verbrachte mehr Zeit damit, sich selbst mit Blutwein zu behandeln, als sich um die Kranken oder Verletzten zu kümmern.
    Die Luft stank nach Moder und Urin. Während Hegron an der einzigen Reihe leerer, ungemachter Betten vorbeiging, auf denen schmutzige Laken drapiert waren, verzog er angewidert das Gesicht und bemühte sich, den Gestank durch flaches Atmen abzumildern. Leider half das überhaupt nicht, und er stöhnte vor Abscheu auf. Auf dem blitzblanken Korridor vor seinem Büro waren seine Schritte noch deutlich zu hören gewesen, doch hier unten wurden sie von der Patina aus Schmutz und getrocknetem Blut gedämpft, die den Boden des Kellers bedeckte.
    Er erreichte das letzte Bett und blieb an dessen Fußende stehen. Dort rührte sich der Patient, ein Agent des Imperialen Geheimdienstes namens Goloth. Der schlanke, junge Spion öffnete langsam die Augen und betrachtete Hegron geringschätzig. »Was wollen Sie?«
    »Wie wäre es mit Ihrem Kopf?«
    Goloth grinste. »Sie ist Ihnen entkommen, was?«
    »Auf Rura Penthe werden Sie nicht mehr so selbstgefällig sein.«
    Der Spion verschränkte die Hände hinter dem Kopf. »Das wird nicht passieren.«
    »Haben Sie überhaupt eine Vorstellung davon, wie viel Ärger Sie uns eingebrockt haben?«
    Ein weiteres unverschämtes Grinsen. »Klären Sie mich auf.«
    »Sie wurden dabei beobachtet, wie Sie den Hangar der
Treana
verließen, kurz bevor sie explodierte.«
    »Na und?«
    »Sagen Ihnen die Worte ‚interstellarer Zwischenfall‘ etwas? Die
Treana
befand sich im Gewahrsam des Gorn-Militärs. Ihr Botschafter auf Qo’noS nennt Ihre kleine Aktion eine Kriegshandlung. Wenn der Hohe Rat den Gorn-Imperator nicht in den nächsten achtundvierzig Stunden besänftigen kann, wird er uns den Krieg erklären.«
    »
Qapla’
! Mehr Ruhm für das Imperium!«
    Hegron packte Goloth am Kragen und riss ihn halb aus dem Bett. »Sie dummer
petaQ
! Das Letzte, was wir brauchen, ist ein
weiterer
Feind im Gonmog-Sektor. Schlimm genug, dass wir uns bereits der Föderation und den Tholianern gegenübersehen.«
    Goloth packte Hegrons Hand und löste dessen Griff von seinem Hemd. Er riss den Sektionschef dicht an sich heran und flüsterte in sein Ohr: »Ihre Ängste sind nicht mein Problem.« Dann schubste er Hegron von sich und verschränkte die Arme.
    »Sie reden mutig.« Hegron glättete sein Gewand. »Aber was denken Sie wird der Direktor sagen, wenn ich ihm mitteile, dass Sie eine feindliche Agentin direkt zu uns geführt haben?«
    »Er wird fragen, warum Ihre Sicherheitsleute sie in das Gebäude gelassen haben.«
    »Wirklich? Ich denke eher, er fragt, warum Sie sich von einem Menschen – noch dazu von einer Frau – besiegen ließen.«
    »Sie sprechen wie ein Mann, der den ganzen Tag hinter seinem Schreibtisch sitzt. Beurteilen Sie Ihren Feind niemals nach etwas anderem als seinen Taten. Es ist keine Schande, gegen einen würdigen Gegner zu verlieren.« Das Grinsen kehrte auf das Gesicht des Spions zurück. »Als Geisel genommen zu werden, ist allerdings eine ganz andere Sache …«
    Hegron zitterte vor Wut. »Denken Sie ja nicht, dass Sie die Schuld an dieser Farce auf mich abwälzen können, Sie widerlicher
yIntagh
! Es war Ihre Aufgabe, die Sensordaten der Orioner zu besorgen, nicht meine. Das bedeutet, dass Sie die Konsequenzen dieser misslungenen Operation tragen werden, nicht ich.«
    »Was verleitet Sie zu der Annahme, dass meine Operation misslungen ist?«
    »Wie würden Sie dieses Ergebnis denn sonst bezeichnen? Sie haben diese Frau hergeführt, wurden von ihr bewusstlos geschlagen, und sie konnte mit den orionischen Daten entkommen.«
    Goloths Grinsen wurde immer breiter. »Keineswegs.« Er bewegte die Arme mit der Kunstfertigkeit eines Zauberers, der einen Taschenspielertrick vorführt. Dann hielt er plötzlich, wie aus dem Nichts, eine graue Datenkarte in der rechten Hand. »Die Menschenfrau ist mit
einer Kopie
der Daten

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