Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf
Antwort des Fähnrichs bestand aus einem leisen
Schnarchen. Paris schmunzelte. Er konnte es Kim kaum verdenken. Ryolanow schien bestens dafür geeignet zu sein, sich zu entspannen und ein Nickerchen zu
machen. Wirklich schade, daß dieser Planet so weit abgelegen ist , dachte er. Die Ryol hätten ein Vermögen mit dem Tourismus verdienen können. Es war ihm
gleich, was die Anbieter von holographischen
Projektionszimmern behaupteten – für Tom Paris blieb die Realität unschlagbar.
Derzeit hatten sie dieses Paradies praktisch für sich allein. Auf dem Strand unweit der Stadt leisteten
zweifellos Dutzende von Besatzungsmitgliedern der
Voyager den Ryol Gesellschaft. Aber Paris und Kim wollten Schwierigkeiten aus dem Weg gehen, und
deshalb waren sie am Ufer entlanggewandert, bis die
anderen Badenden und Sonnenanbeter außer Sicht
gerieten. Dünen aus körnigem schwarzen Sand und
smaragdgrüne Büsche verwehrten den Blick auf die
Ryol-Stadt und ihre vielen Möglichkeiten, ins
Fettnäpfchen zu treten.
Hier sind wir besser dran , dachte Paris. Hier ist alles ruhig und friedlich.
Er rollte sich auf den Rücken. Einer der besonders
angenehmen Aspekte des Strands bestand darin, daß
die glatten schwarzen Körner nicht wie gewöhnlicher
Sand an der Haut festklebten. Deshalb brauchte man
keine Handtücher. Die winzigen Kugeln glitten hin und her, paßten sich den Konturen des Körpers an.
Paris blinzelte im hellen Schein der scharlachroten
Sonne.
»Tom! Harry!«
Der Navigator hob die Hand, um sich die Augen
abzuschirmen. Zwei Personen näherten sich. Bei einer von ihnen handelte es sich zweifellos um eine Frau, und ein oder zwei Sekunden lang befürchtete Paris eine
neuerliche Begegnung mit Laazia. Dann bemerkte er
langes schwarzes Haar, das nicht mit dem goldgelben
Flaum der Tochter des Ältesten verwechselt werden
konnte.
Er erkannte die Frau als Susan Tukwila. Und sie trug keine Uniform.
Ein dürrer Neffaler folgte ihr und trug einen großen Korb. Im pelzigen Gesicht des kleinen Wesens deutete etwas auf Erschöpfung hin – der Korb schien recht
schwer zu sein. Wie dem auch sei: Paris bedachte den Neffaler nur mit einem flüchtigen Blick. Seine Interesse galt Tukwila, und er riß die Augen auf, als sie näher kam.
Mit dem Ellenbogen stieß er Kim an. »Wachen Sie auf, Harry«, hauchte er. »Dies wollen Sie bestimmt nicht
verpassen.«
»Was?« fragte Kim schläfrig und setzte sich auf.
»Warum haben Sie mich geweckt? Ich hatte einen
wundervollen Traum.«
»Sehen Sie mal dorthin«, sagte Paris.
Kim kam der Aufforderung nach. »Lieber Himmel«,
brachte er hervor. »Vielleicht haben Sie mich gar nicht geweckt. Vielleicht träume ich noch immer.«
Das Objekt ihrer verblüfften Aufmerksamkeit
schlenderte über den Strand und ließ sich zwischen den beiden Männern auf den schwarzen Sand sinken. Paris
glaubte, seinen Augen nicht trauen zu können. Harry
und er trugen ganz gewöhnliche Badehosen, aber
Tukwila hatte sich nach Art der Einheimischen gekleidet: Eine bestickte Weste und ein knapper Lendenschurz
bedeckten ihren Leib nicht in dem Sinne, sondern
brachten ihn besonders zur Geltung. Paris meinte, daß Tukwila nie besser ausgesehen hatte.
»Wollen Sie zu einer Einheimischen werden?« fragte er die junge Frau. Der Neffaler schloß zu Tukwila auf und stellte den schweren Picknickkorb im Sand hinter den drei Menschen ab. Dann duckte er sich in den Schatten des großen Korbs, um ein wenig auszuruhen.
»Warum auch nicht?« erwiderte Susan Tukwila. Es
klang fast zornig und herausfordernd. »Alles ist besser als sich mit dem humorlosen Paragraphenreiter namens Chakotay herumplagen zu müssen. Er steckt so sehr in dem Starfleet-über-alles-Mist fest, daß man kaum
glauben kann, daß er einmal zum Maquis gehörte.«
»He!« protestierte Kim und wandte den Blick von
Tukwilas Kurven ab. »Mit Starfleet ist alles in Ordnung.«
Paris erinnerte sich daran, daß Kim als einziger
Teilnehmer an dieser kleinen Strandparty – sah man
einmal vom Neffaler ab – nie Mitglied des Maquis
gewesen war.
»Nichts für ungut, Harry«, sagte Tukwila. »Ich sehe nur keinen Sinn darin, auch weiterhin so zu tun, als seien wir auf einer offiziellen Mission oder so. Wir sollten uns endlich damit abfinden, daß wir den Alpha-Quadranten nie wiedersehen werden.« Sie streckte sich auf dem
glänzenden schwarzen Sand aus und hob einen
bronzefarbenen Arm, um die Augen vor der Sonne
abzuschirmen. Dann
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