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Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf

Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf

Titel: Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian
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diesem Morgen fiel es ihr schwer, die Augen
    offenzuhalten. Dies war mehr als jene Mattigkeit, die sie oft gegen Mittag verspürte. Sie fühlte sich regelrecht ausgepumpt.
    »Wie ernst ist die Angelegenheit?« fragte sie.
    »Befürchten Sie eine Situation in der Art von ›Meuterei auf der Bounty ‹?«
    »Da müssen Sie meinem Gedächtnis auf die Sprünge
    helfen«, entgegnete Chakotay. »In der Entmilitarisierten Zone hatten wir kaum Gelegenheit, unsere
    Geschichtskenntnisse aufzufrischen.«
    »Die Bounty war ein britisches Segelschiff gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts«, erklärte Janeway. »Die Crew erlag dem exotischen Zauber von Tahiti. Als der Captain versuchte, die Disziplin wiederherzustellen und die Besatzung zur Rückkehr nach England zu zwingen,
    meuterte die Crew und übernahm das Schiff.«
    »Jetzt erinnere ich mich wieder«, sagte Chakotay.
    »Während meiner Zeit an der Akademie habe ich an
    einer holographischen Version jener Geschichte
    teilgenommen.«
    »Hoffentlich sind Sie dabei nicht in die Rolle von
    Fletcher Christian geschlüpft«, kommentierte Janeway und entsann sich an den Ersten Offizier der Bounty , der die Meuterer angeführt hatte.
    »Nein«, erwiderte Chakotay und lächelte.
    »Gut. Mir liegt nichts daran, Captain Blight
    darzustellen.« Janeway holte tief Luft und fragte in einem ernsteren Tonfall: »Wie schlimm ist es?«
    Chakotay zögerte, bevor er antwortete. »Ich weiß es
    nicht. Ich fürchte keine Meuterei in dem Sinne. Unsere Crew hat zuviel gemeinsam erlebt und durchgestanden, als daß es zu einem derartigen Konflikt kommen könnte.
    Andererseits besteht meiner Ansicht nach kein Zweifel daran, daß zu aktiv verbrachter Landurlaub auf
    Ryolanow negative Folgen auf die Fähigkeit der
    Besatzungsmitglieder hat, ihre Pflicht zu erfüllen. Ihnen das zu verschweigen, würde für mich bedeuten, meiner eigenen Verantwortung nicht gerecht zu werden.«
    »Ich weiß es sehr zu schätzen, daß Sie mich darauf
    hinweisen«, erwiderte Janeway. »Nun, wir sollten
    berücksichtigen, daß wir nicht zum erstenmal in einem freundlichen Hafen vor Anker gehen. Erinnern Sie sich an die Sikarianer? Von den 37ern ganz zu schweigen.«
    Sie dachte an die blühende, von Amelia Earhart und
    anderen Menschen aus dem Alpha-Quadranten
    gegründete Kolonie. Dort war die Voyager in große Versuchung geraten, zu bleiben und die lange Reise
    zurück zur Föderation aufzugeben. »Letztendlich ist es der Crew immer gelungen, an der Entschlossenheit zur Heimkehr festzuhalten.«
    Janeway blickte aus dem Fenster hinterm Schreibtisch und beobachtete die Sterne. Irgendwo dort draußen
    befand sich die Erde, doch ihre Sonne war viel zu weit entfernt, um mit bloßem Auge sichtbar zu sein. Die
    Kommandantin der Voyager fragte sich, ob sie ihre Heimatwelt jemals wiedersehen würde.
    »Während der letzten Jahre waren die
    Besatzungsmitglieder erheblichem Druck ausgesetzt«,
    sagte sie. »Ich schätze, sie haben eine Gelegenheit
    verdient, etwas Dampf abzulassen.«
    »Solange es nur dabei bleibt«, meinte Chakotay. »Ich möchte nicht den Teufel an die Wand malen – für
    gewöhnlich übernimmt das Tuvok. Aber es gibt da noch etwas anderes, über das Sie Bescheid wissen sollten.«
    »Was denn?« fragte Janeway, wandte sich vom Fenster
    ab und ignorierte den kleinen Seitenhieb auf den
    Vulkanier. Sie wußte, daß es zwischen Chakotay und
    Tuvok häufige Reibereien gab. Und sie wußte auch, daß beide Männer trotzdem immer ihre Pflicht erfüllten. Was besorgte den Ersten Offizier jetzt? Was auch immer es sein mochte – ganz offensichtlich bereitete es Chakotay Unbehagen, darüber zu reden.
    »Ich habe versucht, Kontakt mit meinem Seelenfreund
    herzustellen«, begann er, beschrieb die Erlebnisse in der geistigen Welt und ging auch auf die böse, tierische Präsenz ein, die ihn angegriffen und ihm das Herz aus der Brust gerissen hatte. »Ich weiß nicht, was diese Visionen bedeuten. Aber die Geister scheinen bestrebt zu sein, mich vor etwas zu warnen.«
    »Ich verstehe«, sagte Janeway und fragte sich, was sie von Chakotays Erfahrung halten sollte. Als
    Wissenschaftlerin stand sie Mystizismus ablehnend
    gegenüber und zog Daten vor, die auf einer objektiven Analyse der physischen Welt basierten. Andererseits
    mußte sie einräumen, daß viele hochentwickelte
    Kulturen, zum Beispiel die Vulkanier und Bajoraner,
    großes Vertrauen in außersinnliche Wahrnehmung
    setzten. Sie hatte zu viele Jahre mit

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