Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes
einige Brandspuren. »Tuvok…«, brachte sie hervor. »Wir sollten die Möglichkeit berücksichtigen, dass Wächter in der Nähe sind. Daher dürfen wir die Tür erst öffnen, wenn wir bereit sind, diesen Raum zu verlassen. Und noch ist es nicht soweit. Ich habe da nämlich ein kleines Problem…«
Tuvok und Neelix traten an ihre Seite. »Können Sie den Arm bewegen?« fragte der Talaxianer und starrte auf weiße Haut hinab.
Sie versuchte es, aber es gelang ihr nur, die Finger ein wenig zu krümmen. »Ich sitze fest«, stöhnte sie leise.
Tuvok bemühte sich, ihr zu helfen, indem er erneut den Muskel zusammenpresste. Daraufhin wurde aus Janeways Stöhnen ein gedämpfter Schrei. Der Arm steckte zwischen den beiden Gitterstäben und rührte sich nicht von der Stelle.
»Haben Sie etwas dabei, das sich als Schmiermittel verwenden lässt, Mr. Neelix?« fragte Tuvok.
»Zum Beispiel Öl oder Seife?«
Der Talaxianer schüttelte kummervoll den Kopf. »Es tut mir schrecklich leid, Captain. Normalerweise habe ich Maschinenöl dabei, aber heute musste ich es in der Kombüse verwenden.«
»Hoffentlich nicht bei Ihrer neuesten kulinarischen Kreation«, erwiderte Tuvok.
Neelix glaubte fast, dass der Vulkanier bestrebt war, eine Konfrontation mit ihm herbeizuführen. Aber vielleicht ging es ihm auch nur darum, Janeway abzulenken.
Doch mit einer solchen Taktik konnte er kaum einen Erfolg erzielen - die Kommandantin litt viel zu sehr.
»Natürlich nicht!« entfuhr es Neelix empört. »Ich habe das Öl benutzt, um ein Gerät…«
»Captain, ich glaube, Ihre Oberarmmuskeln haben sich so sehr verkrampft, dass sie jetzt mehr Platz beanspruchen als vorher. Wenn wir Ihnen ein Antispasmodikum verabreichen könnten, wären Sie vermutlich imstande, den Arm ohne große Schwierigkeiten zurückzuziehen.«
»Möchten Sie… die Furien… um ein solches… Medikament bitten?«
»Ihr Vorschlag ist zwar scherzhaft gemeint, aber vielleicht sollten wir ihn in Betracht ziehen. Wenn wir für genug Unruhe sorgen, locken wir möglicherweise Wächter an, die bereit sind, medizinische Hilfe zu leisten.«
»Oder die den Arm einfach abschneiden«, sagte Neelix. Er hatte die Starfleet-Leute allmählich satt sie schienen nur selten fähig zu sein, Probleme zu lösen. »Tuvok, die Fremden sehen nicht einmal Personen in uns. Für sie sind wir Tiere - gefährliche Tiere! Wir dürfen nicht von ihnen erwarten, dass sie bereit sind, dem Captain zu helfen.«
»Ich fürchte, da haben Sie recht, Mr. Neelix.« »Wir müssen den Arm irgendwie lösen. Ich betone noch einmal: Die Hilfe muss von uns kommen. Außerdem: Ich bin nur dann bereit, diese Zelle zu verlassen, wenn auch der Captain dazu in der Lage ist.«
»Niemand schlägt vor, Captain Janeway hier allein zurückzulassen. Aber wir brauchen eine Möglichkeit, ihre Muskeln zu entspannen. Andernfalls bleiben wir alle hier - bis Wächter eintreffen und die geöffnete Tür bemerken.«
»Wie war’s mit… Meditation oder dergleichen?« fragte Neelix.
Janeway versuchte, sich zu beruhigen. Sie atmete mehrmals tief durch, doch der Schmerz beeinträchtigte ihre Fähigkeit, sich zu konzentrieren. Nach einigen Sekunden gab es sie es auf - jeder Herzschlag schickte Schmerz durch den gepeinigten Arm. »Kann mich nicht… konzentrieren …«
Wieder kam dem Talaxianer eine Idee. Warum den Captain nicht betäuben? Wir haben einen Phaser, und im betäubten Zustand sind die Muskeln entspannt.
Während Tuvok die Gitterstäbe und den Arm untersuchte, trat schritt Neelix zu einer Liege und nahm den dort wie vergessen liegenden Phaser. Er wollte seinen Einfall erklären, aber Tuvok war viel zu sehr damit beschäftigt, am festsitzenden Arm zu zerren, was der Kommandantin neuerliche Schmerzen bescherte.
Vielleicht ist es besser so, wenn sie vorher nichts erfahren, überlegte Neelix und betrachtete den Phaser. Zwar hatte er die Einstellungen einer solchen Waffe nie zuvor modifiziert, aber die Bedeutung der einzelnen Kontrollen wurde ihm sofort klar. Er verringerte das energetische Niveau des Strahlers.
»Treten Sie beiseite«, wandte er sich dann an den Vulkanier. Tuvok kam der Aufforderung erstaunt nach, und Neelix gab ihm keine Gelegenheit eine Frage zu stellen. Er zielte und betätigte den Auslöser. Im rötlichen Schein der Furienwelt wurde Janeway von einem orangefarbenen Glühen erfasst, und aus ihrem überraschten Brummen wurde ein Seufzen. Die Beine gaben nach, und sie sank auf die Knie.
Janeway verlor das
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