Star Wars™ Die Geißel (German Edition)
um Raumkoordinaten – mit einem Hutt . Mit einem Hutt, dem Ihr zu trauen bereit seid.«
»Ihr Bruder war bereit, diesem Hutt zu vertrauen«, sagte Mander ruhig. Sein Gesicht glich jetzt einer Maske, die über seine Verärgerung hinwegtäuschte.
»Und was hat ihm das eingebracht?«, gab sie bissig zurück. Dann wurde ihr bewusst, was sie da gerade gesagt hatte. Ein schockierter Ausdruck huschte über ihr Gesicht, und sie wandte sich ab.
Mander war sich nicht sicher, was er sagen sollte. Er schaute Eddey Be’ray an, und der Bothaner bedeutete ihm mit einem Nicken fortzufahren.
»Ein Jedi geht dorthin, wo er gebraucht wird«, erklärte Mander. »Unabhängig von seinem Schicksal wusste Ihr Bruder das. Ich habe es ihn gelehrt, so, wie man es mich selbst einst lehrte. Ich werde Toros Aufgabe zum Abschluss bringen und diejenigen, die für seinen Tod verantwortlich sind, ihrer gerechten Strafe zuführen, falls mir das möglich ist. Dabei wüsste ich Ihre Hilfe sehr zu schätzen.« Er sah den Bothaner an. »Ihrer beider Hilfe.«
Reen blickte auf und strich sich das nachtblaue Haar aus der Stirn. »Wenn Ihr hier draußen in der richtigen Welt überleben wollt, werdet Ihr unsere Hilfe auch brauchen . Mit den Hutts muss man hart verhandeln. Jeder, der bereit ist, einem Hutt zu trauen, braucht jemanden, der aufpasst, dass er nicht gegen Wände rennt oder in einen Brunnenschacht stürzt. Also können wir das ebenso gut selbst übernehmen.«
Der Bothaner nickte, und Mander sagte: »Also dann, willkommen an Bord!«
Reen beugte sich über den Tisch, legte die Finger zusammen und sagte: »Also, wann lernen wir Euren ›guten Hutt‹ kennen?«
»Gleich morgen«, meinte Mander. »Poparas Raumyacht soll planmäßig heute Abend in den Orbit eintreten. Ich soll mich bei Einbruch der Morgendämmerung am Raumhafen mit seinem Faktotum treffen. Liegeplatz Y -27. Kommt dorthin, dann habt ihr die Chance, euch selbst ein Bild zu machen.«
3. Kapitel
POPARA DER HUTT
»Uba sanuba charra mon« , sagte das Hutt-Faktotum, das das Trio über den Rand einer schweren Datenbrille hinweg ansah. Ein aus grünlichem Metall gefertigter Protokolldroide an der Seite des Hutts übersetzte: »Ihr sagtet doch, Ihr würdet allein kommen«, erklärte der Droide mit neutraler Stimme.
»Betrachten die Hutts Mitglieder des eigenen Gefolges als unabhängige Wesen?«, hielt Mander dagegen, sein Antlitz eine Maske der Sorglosigkeit. Bevor er Yavin 4 verließ, hatte er die verfügbaren Bände über die Bräuche und die Gesellschaft der Hutts studiert. »Oder sind sie nicht vielmehr bloß Erweiterungen des eigenen Willens?«
Dem Fleisch des Hutts haftete ein grünlicher Schimmer an, und die langen Wimpern klimperten Reen, Mander und Eddey zu. Ein weiblicher Hutt, wurde Mander klar, oder vielmehr ein Hutt in weiblichem Zustand. Die gewaltigen, schneckenartigen Kreaturen konnten beiderlei Geschlechts sein und entwickelten im Laufe ihres Lebens unterschiedliche sexuelle Sekundärmerkmale. Normalerweise blieb die Entscheidung, einen Hutt als männlich oder weiblich anzusehen, dem Betrachter überlassen, zumal es die Hutts selbst meist nicht weiter zu kümmern schien, ob sie nun gerade männlich oder weiblich waren. Tatsächlich wurden viele ihrer Titel wie beispielsweise Lorda als geschlechtsneutral angesehen. Außerdem wirkte das Haupt dieser Hutt schmaler und höher als bei ihrer Spezies üblich und erinnerte mehr an eine Speerspitze als an ein abgeflachtes Dreieck. Sie fuhr in zischelndem Huttesisch fort.
»Und Ihr seid hier, um den letzten Jedi bei den Verhandlungen zu ersetzen?«, übersetzte der Droide, eine 3 PO -Einheit der H -Serie. Das desinteressierte Gebaren der Hutt deutete darauf hin, dass es sie letztlich nicht weiter kümmerte, ob er das war oder nicht.
»Ich war sein Lehrmeister«, sagte Mander. »Und ich bin gekommen, um die Aufgabe zu Ende zu bringen, die eigentlich ihm zugedacht war.«
Das Faktotum drückte einige Tasten auf einem Pad und rückte dann die Datenbrille über den Augen zurecht. Die übergroßen Gläser der Brille ließen die Augen selbst für eine Hutt riesig wirken. Als sie das nächste Mal etwas sagte, sprach sie überraschenderweise Basic, wenn auch auf eine stockende Art und Weise, die vor allem ihre Abneigung zum Ausdruck brachte, ebendas zu tun. Es schien, als lägen ihr die Worte bitter im Rachen. »Ich bin Vago Gejalli. Ich bin … Chefberaterin, Majordomus und Faktotum des mächtigen Popara. Der gütige Popara ist
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