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Starke Frauen

Starke Frauen

Titel: Starke Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Horáková
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»Wenn Sie mich als Frau fragen: Lieben kann ich überhaupt nicht mehr, seit ich mich habe scheiden lassen. Das war ein so starkes Gefühl, eine so starke Liebe, dass das, was man Liebe nennt, für immer kaputtgegangen ist.« Kinder? Sie hat keine Kinder, »weil mir der Mann, von dem ich gern Kinder gehabt hätte, nicht begegnet ist«. Als was empfindet sie sich morgens vorm Spiegel? »Ich bin eine ehrgeizigeFilmemacherin mit genug Durchsetzungskraft, um in diesem Männerberuf erfolgreich zu werden.«
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    »Ich glaube: Ich bin 100 Prozent Mann und 100 Prozent Frau«
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    Am 22. August 2002 wird sie 100 Jahre alt, was sie kaum erstaunt: »Ich habe immer sehr gesund gelebt, nicht geraucht und wenig getrunken und viel und gerne gearbeitet.« Angst vor dem Tod hat sie nicht, Ziele hingegen schon: »Möglichst noch aktiv arbeiten zu können ... Ein Leben in Ruhe wäre doch langweilig, sogar unerträglich.«
    Leni polarisiert. Fritz J. Raddatz nannte sie »Hofschranze«, Harald Schmidt »Nazi-Matratze«. Für die Berliner Zeitung ist sie »Teufelsregisseurin«, für die taz »einfach nur doof«.
    Das Ausland ist ganz anderer Meinung: »Fantastisch«, urteilt Mick Jagger, der sich von ihr porträtieren ließ. George Lucas: »Für mich auch heute noch die modernste Filmemacherin überhaupt.« Die New York Times : »Die größte weibliche Filmemacherin, die je gelebt hat.« Jodi Foster: »Es gibt im 20. Jahrhundert keine andere Frau, die so verleumdet wurde.« Könnte es sein, dass die Wahrheit diesmal nicht bei den Deutschen liegt?
    Die Riefenstahl wird heute von Künstlern wie dem Ballett-Magier Johann Kresnik oder der Autorin Thea Dorn zur »künstlerisch wertvollen Figur« erhoben. Wirklich verstanden – geschweige denn rehabilitiert – wurde sie nicht.

»Küssen, küssen, küssen!«, fordern alle im Filmatelier und lachen. »Und wir küssten uns immerzu. Ich habe gar nicht überlegt«, erzählt Romy ihrer »Peggy«, wie sie – aus Mangel an echten Freundinnen – ihr Tagebuch nennt. Sie ist 16, es ist ihr erster Kuss. Aber kein »richtiger«, denn der Geküsste, Claus Biederstaedt, ist ein Schauspieler, mit dem sie Feuerwerk dreht. Und sie fragt sich:»Mein Gott, wie wird es sein, wenn ich mich mal verliebe!!! In fesche, schöne Männer. Andere will ich ja nicht – nur fesche! Schöne!«
    Rückblickend wirkt dieser Arbeitskuss wie ein Bann, der Romy zu einer ewigen Gratwanderung verdammt. Kaum 20-jährig gesteht sie sich: »Ich weiß, dass ich in dieser Schauspielerei aufgehen kann. Es ist wie ein Gift, das man schluckt und an das man sich gewöhnt und das man doch verwünscht.« Übrigens: Romy konnte (fast) so gut schreiben wie schauspielern.
    Studiert hat sie weder noch. Aber das »Theaterblut« hat sie geerbt: Die Wiener Großmutter Rosa Albach-Retty ist eine unvergessene Burgschauspielerin. »Papili« Wolf Albach-Retty hat einen Ruf als notorischer Schürzenjäger: Romy ist fünf, als er seine Familie verlässt (»Männer bleiben ja selten treu«, weiß schon die 13-Jährige). Auch »Mamili« Magda Schneider macht Bühnen- und Filmkarriere, deponiert deshalb ihre vier Wochen alte Tochter bei ihren Eltern in Mariengrund bei Berchtesgaden. Über Rosemaries ersten Zahn wird sie per Telegramm vom Kindermädchen informiert, der Job hat Vorrang.
    1949 kommt das Kind in ein katholisches Internat bei Salzburg. Exerzitien, Drill, Bigotterie. Die aufmüpfige Romy träumt davon, im Advent das Jesuskind in die Krippe legen zu dürfen, doch die Klosterpräfektin ordnet an: »Du trägst ihn nicht! Du wirst ganz bös enden. Bei dir ist all mein Beten verloren. Hast nicht einmal eine richtige Familie, und blöd bist du auch.« Und da keiner widerspricht (Mama besucht sie in vier Internatsjahren zwei Mal, Papa nie), leidet Romy zeitlebens unter Minderwertigkeitskomplexen. Als sie am 12. Juli 1953 das Internat verlässt, kann Romy auf Kommando weinen, knicksen, hat tadellose Manieren und einen Wunsch: »Ich muss auf jeden Fall eine Schauspielerin werden! Ja! Ich muss!«
    Vier Tage später sitzt sie erstmals im Flugzeug, unterwegs zu Probeaufnahmenin Berlin. Mit Mutter Magda. Romy soll die Rolle ihrer Filmtochter in Wenn der weiße Flieder wieder blüht übernehmen. Der Backfisch begeistert mit seiner Ausstrahlung und wird mit 17 Sissi. Der Rest ist Legende.
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    »Ich muss auf jeden Fall eine Schauspielerin werden!«
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    Ernst Marischkas Sissi-Trilogie setzt in der Zeit des Wirtschaftswunders der neuen

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