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Starker als dein Tod

Starker als dein Tod

Titel: Starker als dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Castillo Linda
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neben dem roten SUV mit dem eingebeulten Kotflügel.“ Sie hörte das Brummen des Motors. Der Geruch von Diesel erfüllte die Luft. „Was sollen wir tun? Ihnen die Straße freimachen?“
    Er lächelte, aber es wirkte angestrengt. Er machte sich offenbar genauso große Sorgen wie sie. „Wir werden den Schneepflug benutzen, um einen der Telefonmasten niederzureißen und so die Stromversorgung zu unterbrechen.“
    Es war die beste Idee, mit der sie zu diesem Zeitpunkt aufwarten konnten. Wenn sie Glück hatten, dachte Emily, konnten sie die Sache vielleicht sogar durchziehen, ohne erschossen zu werden.

8. KAPITEL
    Emily konnte einfach nicht glauben, was sie hier tat. Sie riskierte alles – ihre Karriere, ihren guten Ruf, ihr Leben – für das Wort eines Mannes, dem nicht zu trauen sie allen Grund hatte. Oder konnte sie ihm doch vertrauen?
    Auf halbem Weg zu dem Schneepflug bemerkte sie, dass nur wenige Meter neben der Schar ein Mann stand. Er hatte ihnen den Rücken zugewandt und erleichterte sich offenbar. Wenn sie nicht so verängstigt gewesen wäre, hätte sie darüber lachen können. Doch Emily hatte schon genug gefährliche Situationen erlebt, um abschätzen zu können, wie unangenehm diese werden konnte.
    Zack wandte sich zu ihr und suchte ihren Blick. Er legte den Finger auf die Lippen und bedeutete ihr, stehen zu bleiben. Sie nickte und beobachtete, wie er sich dem Mann allein näherte, mit selbstbewusstem Schritt, als hätte er jedes Recht der Welt, sich hier aufzuhalten. Emily hoffte, dass der Mann keine Waffe trug.
    „Hast du mal Feuer?“
    Der Mann zuckte zusammen, schüttelte rasch ab, zog den Reißverschluss hoch und drehte sich um. Er war breit gebaut und trug einen Thermo-Overall über einem Sweatshirt mit Kapuze. „Wer zur Hölle bist du?“, schnauzte er Zack an.
    „Deine Ablösung“, antwortete Zack freundlich.
    „Ablösung?“
Der Mann machte eine abfällige Bemerkung über Zacks Mutter. „Unbefugte haben hier keinen Zutritt. Was tust du hier?“
    „Ich habe mich gefragt, ob ich mir für ein paar Minuten den Schneepflug ausleihen könnte.“
    Das höhnische Lächeln des Mannes erstarb. Seine Augen weiteten sich. Dann griff er nach etwas, das an seinem Gürtel befestigt war. Zack bewegte sich so rasch, dass der Mann ihn überhaupt nicht kommen sah. In dem einen Moment führte er noch das Funkgerät an den Mund, im nächsten sackte er in sich zusammen wie eine Puppe. Zack saß schon fast auf dem Schneepflug, als der Mann auf dem Boden aufschlug.
    „Was hast du mit ihm gemacht?“, wollte Emily wissen.
    „Ich habe ihm gezeigt, was großmäuligen Idioten passiert, wenn sie unfreundliche Dinge über meine Mutter sagen.“ Er bestieg den großen Schneepflug und warf ihr eine Rolle Schnur zu. „Fessle ihn am besten, ja?“
    Emily fing die Rolle mit einer Hand. „Okay.“
    Zack setzte sich ans Steuer und legte einen Gang ein. Das Getriebe kreischte auf, bevor das Gefährt einen Satz nach vorn machte. „Das wird nicht lange dauern.“
    Es war nicht einfach, die Hände eines bewusstlosen 150-Kilo-Mannes zu fesseln. Emily brauchte ihre ganze Kraft, nur um ihn auf den Bauch zu rollen. Ihre Hände zitterten, während sie das Seil um seine Handgelenke schlang und verknotete. Sie war kaum fertig, da ließ sie ein Krachen hinter ihr zusammenzucken.
    Als sie sich umdrehte, sah sie, wie die Schar des Schneepflugs gegen den Telefonmast krachte. Holz splitterte. Blaue elektrische Funken wirbelten durch die Luft. Sie roch verbranntes Gummi. Zack glitt von dem Schneepflug runter und rannte auf sie zu.
    „Gute Arbeit“, sagte sie.
    „Danke.“ Er schaute runter auf den Mann. „Lass mich Porky kurz hier verstecken, und dann machen wir uns auf den Weg.“ Er beugte sich hinunter, ergriff den Mann bei den Schultern und zog ihn zu dem nahe gelegenen Gebüsch. Er riss dem Mann das Sicherheitsabzeichen vom Hemd und nahm ihm die Taschenlampe ab. Beides steckte er in seine Manteltasche. „Das kann vielleicht noch ganz nützlich sein.“
    Ein albernes Kichern, halb aus Angst und halb aus schierer Ungläubigkeit, stieg in ihrer Kehle auf. Sie konnte nicht glauben, dass sie gerade dabei war, in ein pharmazeutisches Unternehmen einzubrechen, um nach Beweisen in einem Fall zu suchen, der so unglaublich war wie der Plot eines billigen Thrillers.
    Zack trat neben sie, senkte den Kopf und musterte sie prüfend. Ein paar Haarsträhnen waren ihm ins Gesicht gefallen. Er sah sie aufmerksam an. „Du hast ungefähr

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