Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Starship Troopers

Starship Troopers

Titel: Starship Troopers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
Vom Netzwerk:
lagen auf meinem Arbeitstisch, zu einem Bündel zusammengeschnürt, mit einer Liste, wie viele Aufgaben ich täglich zu pauken hatte. Ich gewann den Eindruck, daß Colonel Nielssen niemals etwas dem Zufall überließ aber jeder wußte das.
    Birdie erwartete mich schon auf dem Dach neben dem Lufttaxi. Er warf einen Blick auf meine Bücher und grinste. »Sehr bedauerlich, daß wir nicht auf das gleiche Schiff abkommandiert sind. Dann hätte ich dich unterrichtet.
    Wie heißt dein Schiff?«
    »Tours.«
    »Schade, ich muß zur Moskva.« Wir stiegen ein, und ich überprüfte den automatischen Steuermann. Als ich sah, daß er bereits für den Raumhafen programmiert war, schloß ich die Tür, und das Taxi startete. Birdie fuhr fort: »Es hätte noch schlimmer für dich kommen können. Hassan nahm nicht nur seine Mathematikbücher mit, sondern auch noch seine Hefte in zwei anderen Lehrfächern.«
    Birdie wußte in diesem Punkt zweifellos genau Bescheid, und er hatte sich nicht aufspielen wollen, als er sich als Nachhilfelehrer anbot; er war der Typ eines Professors, und seine Litzen bewiesen, daß er auch noch Soldat war.
    Statt Mathematik zu studieren, lehrte Birdie dieses Fach an der Kriegsschule. Eine Stunde täglich war er Mitglied des Lehrkörpers, wie der kleine Shujumi in Camp Currie uns täglich in Judo unterrichtet hatte. Die M. I. nützt jede Gelegenheit aus, die sich ihr bietet. Wir können uns keine Geldverschwendung leisten. Birdie hatte bereits an seinem achtzehnten Geburtstag das Backalaureat in Mathematik erhalten - und deshalb mußte er auch Sonderdienst als Ausbilder leisten. Was ihn nicht davor bewahrte, außerhalb dieser Zeit von den Ausbildern angeschissen zu werden. Allerdings passierte ihm das nur selten. Birdie hatte das seltene Talent; eine geniale Intelligenz mit sehr guter Erziehung, gesundem Menschenverstand und persönlichem Mut zu verbinden, welche Eigenschaften ihn gewissermaßen mit dem Marshallstab im Tornister ausrüsteten. Wir waren uns in unserer Klasse einig, daß er mit seinem dreißigsten Geburtstag bereits eine Brigade kommandieren würde, wenn der Krieg ihm zu einer raschen Karriere verhalf.
    Mein Ehrgeiz reichte nicht so weit. »Es wäre eine verfluchte Schande«, sagte ich, »wenn Hassan durchfallen würde«, während ich gleichzeitig dachte, es wäre eine verfluchte Schande, wenn ich an der Mathematik scheiterte.
    »Er wird nicht durchfallen«, erwiderte Birdie zuversichtlich. »Sie werden ihn durch das Examen pauken, und wenn sie ihn in eine Hypnokabine stecken und ihn durch eine Röhre künstlich ernähren müssen. Außerdem«, fügte er hinzu, »kann Hassan durch das Examen fallen und trotzdem befördert werden.«
    »Wie bitte?«
    »Hast du das nicht gewußt? Hassan hat bereits sein Offizierspatent als Oberleutnant - das Kriegspatent natürlich. Er wird mit diesem Rang zur Truppe zurückkehren, falls er durch das Examen fällt. Du brauchst nur die entsprechenden Paragraphen im Militärgesetzbuch nachzuschlagen.«
    Ich kannte sie. Falls ich in Mathematik durchfiel, würde ich als Sergeant zur Truppe zurückkehren, was immer noch besser ist, als einen nassen Fisch ins Gesicht zu bekommen ... und ich hatte schon oft daran gedacht, wenn ich bei einer Probearbeit schlecht abschnitt und danach eine schlaflose Nacht verbrachte. Doch Hassans Fall war etwas ganz anderes. »Moment mal«, protestierte ich. »Er gab sein Patent als Oberleutnant auf und ließ sich zum vorläufigen Unterleutnant ernennen, um das Patent als Leutnant zu erhalten? Bist du verrückt? Oder ist er meschugge?«
    Birdie grinste. »Nur so verrückt wie wir beide, weil wir der M. 1. beigetreten sind.«
    »Aber - das verstehe ich nicht!«
    »Natürlich verstehst du das. Hassan verdankt seine ganze Bildung der M. I. Aber wie weit wird er damit kommen? Ich bin überzeugt davon, daß er ein Regiment in der Schlacht führen kann und diese Aufgabe mit Bravour erledigt - vorausgesetzt, daß ein anderer für ihn die Operation am Kartentisch vorbereitet. Aber das Kommando in einer Schlacht ist doch nur ein Bruchteil der Aufgabe, die ein Offizier zu erfüllen hat - besonders ein Offizier der höheren Dienstgrade. Um einen Krieg zu leiten oder auch nur ein einziges Gefecht zu planen und eine Operation zu organisieren, mußt du die Theorie der Planspiele beherrschen, die taktische Analyse, die symbolische Logik, die pessimistische Synthese und ein Dutzend andere von den Gehirnfächern. Selbstverständlich kannst du sie in deiner

Weitere Kostenlose Bücher