Starship Troopers
richtig ist -, wobei sich die wörtliche Bedeutung seiner Vokabeln als falsch erweist. Die besten Dinge des Lebens sind für Geld nicht käuflich; ihr Preis ist Kampf und Schweiß und Hingabe ... und der Preis, der für das Kostbarste im Leben gefordert wird, ist das Leben selbst - der äußerste Preis für einen vollkommenen Wert.«
Das alles ging mir durch den Kopf, während wir zum Lager zurückeilten - was Mr. Dubois - Oberst Dubois gesagt und mir in seinem außergewöhnlichen Brief geschrieben hatte. Dann riß der Faden ab, weil die Marschkapelle sich bis zu unserer Kolonne hatte zurückfallen lassen und wir ein paar Lieder anstimmten, eine Reihe französischer Kompositionen - die >Marseillaise< natürlich, und >Madelon< und >Sons of Toll and Danger<, und dann >Legion Etrangere< und >Mademoiselle aus Armentieres.<«
Es macht Laune, wenn eine Kapelle den Marsch begleitet; das richtet einen wieder auf, wenn man schon auf dem Zahnfleisch geht. Anfangs hatte es nur Musik aus der Konserve gegeben, und das auch nur beim Appell und während der Parade. Doch die Mächte, die über uns walteten, hatten sehr rasch herausgefunden, wer ein Instrument spielen konnte und wer nicht. Und dann wurden die nötigen Instrumente ausgegeben und eine Regimentskapelle aufgestellt, die nur aus Rekruten bestand - selbst der Kapellmeister und Tambourmajor wurden von uns gestellt.
Das soll nicht heißen, daß sie dadurch Sonderrechte erhielten. Im Gegenteil! Das bedeutete nur, daß man sie dazu ermunterte und ihnen gestattete, in ihrer Freizeit zu üben, abends und an den Sonntagen - und daß sie mit ihren Instrumenten Formationsübungen abhalten und sich bei der Parade produzieren durften, statt in Reih und Glied bei den anderen zu stehen. Vieles in unserem Ausbildungslager regelte sich auf diese Weise. Unser Pfarrer zum Beispiel war ebenfalls ein Rekrut. Er war älter als die meisten von uns und in irgendeiner kleinen Sekte, von der ich noch nie etwas gehört hatte, zum Priester geweiht worden. Doch er legte viel Schwung in seine Predigten, ob sie nun rechtgläubig waren oder nicht (fragen Sie mich nicht!), und er war ganz gewiß ein Seelsorger, der die Probleme eines Rekruten verstand. Und das Singen nach der Predigt machte Spaß. Außerdem konnte man am Sonntag zwischen dem Morgenappell und dem Essen nirgendwo anders hingehen.
Die Musikkapelle litt unter großen Abnutzungserscheinungen, aber irgendwie brachten sie immer wieder ein paar Musiker auf die Beine. Das Lager verfügte sogar über vier Dudelsackpfeifen und ein paar schottische Uniformen, die von dem Lochiel von Cameron, dessen Sohn im Lager während der Ausbildung umkam, gestiftet worden waren. Und einer von unseren Rekruten konnte sogar darauf spielen. Er hatte es bei den schottischen Pfadfindern gelernt. Und bald hatten wir sogar vier Dudelsackpfeifer im Lager, die vielleicht nicht gut, aber laut spielen konnten. Es ist schon ein sehr eigenartiges Erlebnis, wenn man einen Dudelsack zum erstenmal spielen hört, und ein Anfänger, der damit übt, kann einen schon nervös machen - es hört sich an, als klemmte er sich eine Katze unter den Arm, lutschte an ihrem Schwanz und biß darauf.
Aber sie gehen einem unter die Haut. Als unsere Pfeifer zum erstenmal an der Spitze der Kapelle marschierten und das >Alamein Dead< bliesen, sträubten sich mir die Haare, daß mir fast die Kappe vom Kopf gefallen wäre.
Das geht einem durch und durch - treibt das Wasser in die Augen.
Wir konnten auf unseren Übungsmärschen selbstverständlich keine Marschkapelle mitnehmen, weil uns nach dem Organisationsplan kein Musikkorps zustand. Baßtrompeten und Pauken blieben im Quartier, weil ein Junge von der Kapelle genauso sein Marschgepäck tragen mußte wie jeder andere auch und er deshalb nur ein Instrument mitnehmen konnte, das ihn nicht zu sehr belastete.
Doch die M. I. besaß Musikinstrumente, die meines Erachtens kein anderer hatte, zum Beispiel eine kleine Schachtel, kaum größer als eine Mundharmonika - ein elektrisches Gerät, das eine Baßtuba täuschend ähnlich nachmachen konnte und auch so geblasen wurde. Kam der Ruf, daß die Kapelle sich bereitmachen sollte, während wir dem Horizont entgegenmarschierten, warfen die Spielmänner, ohne anzuhalten, ihr Gepäck ab, das ihre Kameraden unter sich aufteilten, setzten sich im Laufschritt an die Spitze der Fahnenkompanie und legten los.
Das hilft.
Die Kapelle fiel zurück, war kaum noch zu hören, und wir stellten das Singen ein,
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