Starship Troopers
dieser Klasse ... und oft begannen sie ihre Karriere bereits im Kindesalter. Halten wir uns das Beispiel des jungen Hundes vor Augen.
Diese Kinder wurden oft ertappt; die Polizei verhaftete sie täglich hordenweise. Wurden sie gescholten? Ja, oft sehr gründlich. Steckte man ihre Nasen in ihren Kot? Selten Die Medien und die Behörden hielten in der Regel ihre Namen geheim - an vielen Orten war es Gesetz, daß die Namen von Kriminellen unter achtzehn Jahren nicht bekanntgegeben werden durften. Wurden sie geschlagen?
Unerhört! Viele von ihnen waren auch als Kleinkinder nie gezüchtigt worden. Nach der vorherrschenden Meinung erlitt ein Kind einen psychischen Dauerschaden, wenn es geschlagen oder auf schmerzhafte Art bestraft wurde.«
(Hier dachte ich an meinen Vater, Er konnte von dieser Theorie noch nie etwas gehört haben.) »Körperliche Züchtigung an den Schulen war gesetzlich verboten«, war Mr. Dubois fortgefahren. »Nur in einer kleinen Provinz, in Delaware, war das Auspeitschen als gerichtliches Strafurteil noch zulässig, aber nur für ganz wenige Verbrechen; und da es als >grausame und unübliche Bestrafung< galt, wurde diese Strafe selten verhängt.«
Dubois hatte laut nachgedacht: »Ich kann diesen Einwand nicht verstehen, daß eine Strafe nicht >grausam und unüblich< sein darf. Während ein Richter in seiner Einstellung und seinem Verhalten wohlwollend sein muß, sollte sein Urteil dem Kriminellen weh tun, sonst ist es keine Strafe und der Schmerz ist der wesentliche Mechanismus, der in Jahrmillionen unserer Evolution in unsere Körper eingebaut wurde und uns vor jeder Gefahr warnt, die unser Leben bedroht. Warum sollte sich eine Gesellschaft weigern, so einen hochentwickelten Überlebensmechanismus auszunützen? Aber jene Epoche war vollgestopft mit vorwissenschaftlichem, pseudopsychologischem Unsinn.
Was das >Unübliche< betrifft, so muß eine Strafe ungewöhnlich sein, oder sie erfüllt nicht ihren Zweck!« Er deutete dann mit seinem Armstumpf auf einen anderen Schüler. »Was würde geschehen, wenn ein junger Hund jede Stunde Prügel bekäme?«
»Äh - wahrscheinlich den Verstand verlieren!«
»Wahrscheinlich. Jedenfalls wird er nichts daraus lernen. Wie lange ist es her, seit der Rektor dieser Schule zum letzten Mal einen Schüler übers Knie legen mußte?«
»Äh, ich bin mir nicht sicher. Ungefähr zwei Jahre ist es her. Der Junge hatte ...«
»Das genügt. Jedenfalls liegt es ziemlich lange zurück.
Das bedeutet, daß so eine Bestrafung so ungewöhnlich ist, daß sie auffällt, abschreckt und belehrt. Wenden wir uns wieder diesen jungen Straftätern zu ... Sie wurden als Kinder wahrscheinlich nie geschlagen. Sie wurden ganz gewiß nicht für ihre Verbrechen ausgepeitscht. Die übliche Sequenz sah folgendermaßen aus: für das erste Vergehen eine Verwarnung - eine Schelte, oft ohne gerichtliche Verhandlung. Nach mehreren Straftaten wurden sie zu Gefängnis verurteilt, aber die Strafe wurde auf Bewährung ausgesetzt und der Jugendliche unter Aufsicht eines Bewährungshelfers gestellt. Ein Junge durfte sich sogar mehrere Verhaftungen und Verurteilungen erlauben, bevor er bestraft wurde - und dann wurde ihm nur die Freiheit entzogen, und er wurde mit anderen Kriminellen zusammengesteckt, die seine verbrecherischen Neigungen nur noch vertieften. Wenn er sich im Gefängnis nichts Ernsthaftes zuschulden kommen ließ, konnte er sich sogar dieser milden Strafe weitgehend entziehen, indem man die Strafe >auf Bewährung< aussetzte.
Diese unglaubliche Sequenz konnte Jahre andauern, während seine Verbrechen immer rascher aufeinander folgten und an Brutalität zunahmen; wofür er nicht bestraft wurde, sondern die Zeit nur ab und zu in einer langweiligen, aber nicht unbequemen Zelle zubringen mußte. Dann plötzlich, üblicherweise laut Gesetz an seinem achtzehnten Geburtstag, wird aus diesem sogenannten jugendlichem Straftäter - ein erwachsener Krimineller - und er endete dann manchmal binnen weniger Wochen oder Monate in einer Todeszelle, wo er als Mörder auf seine Hinrichtung wartete. Du -«
Er hatte mich wieder ausgesucht. »Nehmen wir an, du hast deinen jungen Hund immer nur ausgeschimpft, ihn nie bestraft, ihn sein Geschäft im Haus verrichten lassen und ihn nur zeitweilig in einem Schuppen eingesperrt ... aber ihn bald wieder mit einer Verwarnung, so etwas nicht wieder zu tun, gnädig in deinem Haus aufgenommen. Und dann stellst du eines Tages fest, daß er inzwischen aufgewachsen und
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