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Titel: starten durch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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wieder ein Lächeln über das Gesicht des Zahnarzt-Bankers. (Ich weiß nicht, irgendwie finde ich ihn sympathisch.) »Gehören Sie alle zu dieser Gruppe?«
    »Zu welcher Gruppe?«, frage ich erstaunt.
    »Na, hier!« Der Lehrer-Banker deutet auf Livis Zettel. »Ihr habt doch unterzeichnet mit Auroras Freunde . Das ist doch Ihr Aktivistenname, oder?«

    Aktivistenname? Was ist das denn? Aber – hey! – nette Idee von Livi und Gregory, sich für ihre Hühneraktionen Auroras Freunde zu nennen!
    »Ah ja, das!«, antworte ich schnell. »Klar, klar, wir sind alle Auroras Freunde. Sind wir doch, oder Javi?«
    Javi nickt wieder. Immer noch stumm. Beinahe hätte er wirklich laut geknurrt.
    Ich werfe einen Blick zu Dodo, Henry und Ramón rüber. Können die Javier nicht mal von hier weglotsen? Ich brauche wirklich keinen Aufpasser, um mit politisch interessierten, jung gebliebenen Männern zu reden.
    »Darf ich mich übrigens vorstellen?«, fragt der Zahnarzt-Banker jetzt. »Ich bin Gerold Grünberg. Der neue Rektor der Bettina-von-Arnim-Schule.« Er zwinkert mir zu. »Ich nehme an, wir werden uns jetzt öfter mal über den Weg laufen.«
    Der neue Direktor? Von unserer Schule? Bingo! Wusste ich es doch, ein Lehrer…
    Hilfe! Da wäre es ja netter gewesen, einen Zahnarzt zu treffen.
    »Nun machen Sie bitte kein ganz so entsetztes Gesicht! «, scherzt Gerold Grünberg. »Oder darf ich noch Du sagen?«
    Ich nicke. Nun ebenfalls stumm wie Javi.
    Javis Gesicht hat sich bei dieser Nachricht allerdings deutlich entspannt. Jetzt spielt sogar ein leichtes Grinsen um seinen Mund. Blödi!
    »Wie heißt du denn und in welcher Stufe bist du?«
    »Tessa-Tiara Martini«, hauche ich, immer noch nicht ganz über den Schock hinweg, »ich bin in der zehnten Klasse.«
    Dann aber ziehe ich mir meinen warmen Wollminirock
energisch zurecht, recke meinen Kopf hoch und sehe ihm kajalstiftgerade in die Augen. Nie die Haltung verlieren! Auch nicht in schrecklichen Momenten!
    »Ach«, sagt Gerold Grünberg etwas erstaunt. Was durchaus verständlich ist bei meinem ausgesprochen hübschen und ungewöhnlichen Namen. »Dann hast du noch mehr Geschwister auf der Schule?«
    Ich seufze und streiche mir meine Locken aus dem Gesicht. Woher weiß der das denn nun schon wieder? »Ja, ich habe noch zwei jüngere Schwestern, die auch auf die Bettina-von-Arnim-Schule gehen. Meine jüngste Schwester geht noch in die Grundschule.«
    »Interessant«, nickt Gerold Grünberg.
    Eine Ansicht, die ich wirklich nicht teilen kann. Viel Interessantes kann ich an meinen Schwestern beim besten Willen nicht entdecken.
    »Über eure Auroras-Freunde -Gruppe sollten wir in der Schule noch mal reden!«, meint Gerold Grünberg dann. »So ein Engagement finde ich wirklich großartig. Und wenn es hier in dieser Stadt tatsächlich noch einen Betrieb gibt, der mit solch skandalösen Methoden arbeitet, dann stimme ich euch völlig zu. Dem muss schnellstens das Handwerk gelegt werden!«
    Ich staune mit offenem Mund.
    Und nur durch das lange Training mit Dodo – was sich immer wieder auszahlt! – gelingt es mir, mich eilig zusammenzureißen und statt dem Karpfenmaul ein reifes und angemessenes Lächeln auf meine Lippen zu platzieren.
    »Ich bin froh, dass ich euch hier auf dem Marktplatz getroffen habe«, behauptet unser neuer Schuldirektor und reicht mir zum Abschied die Hand.

    »Gute Arbeit, wirklich, das muss ich sagen!«, lobt er und hält das Flugblatt hoch. »Das darf ich doch mitnehmen, oder?«
    »Natürlich!«, versichere ich ihm. Das und die anderen hundertzwanzig bitte auch!
    »Danke!«, lächelt Gerold Grünberg und steckt den Zettel sorgfältig in seine Aktentasche. »Ich werde mir alles in Ruhe heute Abend zu Hause noch einmal durchlesen.«
    Ich auch. Denn jetzt möchte ich tatsächlich wissen, was es mit diesem ganzen Hühnermist genau auf sich hat. Möglicherweise hat Livi ihre Zeit doch nicht total und komplett vergeudet? Den neuen Schuldirektor hat sie auf jeden Fall schon mal auf ihrer Seite.
    Huch – apropros Seite! Ist das, was mir an meiner linken Wange runterläuft, etwa ein Rinnsal aus schwarzem Mascara?
    OH NEIN! Diese blöden Schneeflocken!
    Gerade als sich Gerold Grünberg zum Gehen wendet, dreht er sich noch mal um. »Wer ist eigentlich Aurora?«
    »Och …«, mache ich, weil ich mich verständlicherweise im Moment nicht gut auf irgendwas anderes konzentrieren kann als auf den Zustand meiner linken Gesichtshälfte.
    Ich versuche, mit meiner Hand eine möglichst

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