Starters
Wachtposten erstarrte. Er rief ihr zu, stehen zu bleiben, aber sie kletterte weiter.
Er zog seinen Taser und zielte. Er war zu nahe.
Ich sah das Züngeln des blauen Lichtbogens. Sara verzerrte das Gesicht, und ihre Schultern zuckten im Krampf, als der Strahl ihren Oberkörper durchdrang. Ihr herzzerreißender Schrei übertönte das metallische Geräusch der Waffe. Ich spürte, wie mein Magen rebellierte, und presste beide Hände auf den Mund, um nicht laut aufzustöhnen.
Der Wachtposten näherte sich Sara. Von mir sah er nichts, da mich der Baumstamm halb verdeckte.
Die Ladung des Zip-Tasers hatte Saras Hals und eine Seite ihres Gesichts geschwärzt. Sie schlug die Augen auf und sah zu mir herunter. Ein erstaunter Ausdruck machte sich auf ihren Zügen breit, als habe ihr jemand einen schlimmen Streich gespielt. Dann wurde ihr Blick starr.
Sie kippte nach vorn und hing schlaff im Stacheldraht.
Sara, nein! Geh nicht fort!
Aber ihr Körper wirkte mit einem Mal leer. Hohl.
Der Wachtposten presste zwei Finger an ihren Hals und wechselte einen Blick mit einem Kollegen, der am Ende der Leiter auftauchte. Dann trat er langsam auf sie zu, hob den schmächtigen Körper mit beiden Armen hoch und löste ihn aus dem Stacheldraht. Er übergab Sara dem zweiten Posten, der sie nach unten trug.
Ich blieb im Schatten des Baumes stehen, bis ich sie nicht mehr sehen konnte.
kapitel 27
kapitel 27 Starre erfasste meine Gliedmaßen, meine Brust, mein Gesicht. Sara lebte nicht mehr. Die kleine Sara. Tot. Ich glaubte, mich nie mehr von dieser Stelle am Fuß der Mauer rühren zu können. Dann erschütterte ein bedrohliches Geräusch meinen Körper – der Rotorenlärm eines Helikopters, der vom Gelände des Waisenhauses aufstieg. Mein Haar begann zu flattern, als die Maschine über die Mauer aufstieg, ein Rieseninsekt, von dem ich nur den schwarzen Bauch sah.
Mein Überlebensinstinkt erwachte. Ich wirbelte herum und rannte über die Straße, vorbei an einem mit Brettern vernagelten Haus und weiter in eine enge Hintergasse. Schwer atmend drückte ich mich gegen ein graues Garagentor. Der Helikopter des Old Man kehrte zurück und flog eine langsame Schleife.
Hatte er mich gesehen? Sollte ich weiterlaufen? Oder hier abwarten?
Ich wusste, dass sein Pilot in dieser engen Gasse nicht landen konnte, aber angenommen, sie hatten per Funk die Wachtposten verständigt?
Ich beschloss, mich aus der Umgebung des Waisenhauses zu entfernen. Ich lief durch Seitenstraßen und Hinterhöfe. Anwohner sahen mich, aber ich trug immer noch die Gärtnerkluft, mit der mich Sara ausgestattet hatte. O Gott, Sara. Arme Sara. Ich rannte schneller, immer weiter weg vom Waisenhaus.
Solange sich meine Beine bewegten, war ich am Leben.
Das Dröhnen kehrte zurück, verfolgte mich wie ein unerbittliches Insekt. Ich hielt mich im Schatten von Mauern und Bäumen, nutzte jeden Sichtschutz, den ich finden konnte. Ab und zu warf ich einen Blick nach oben. Das Ding gab nicht auf.
Ein paar Straßenblöcke entfernt durchschnitten Leitungsdrähte den Himmel. Ich wandte mich in diese Richtung, hastete von einer Deckung zur nächsten. Das schwarze Insekt blieb auf meiner Fährte. Als ich die U -Bahn-Station erreichte, die von den Leitungen mit Strom versorgt wurde, warf ich mich unter einen geparkten Kleinlaster. Der raue Asphalt schürfte mir die Hände auf. Ich hoffte, dass der Helikopter dieses Gebiet nicht überfliegen konnte. Die Gefahr, die Masten oder Drähte zu streifen, war einfach zu groß.
Ich hörte, wie er abdrehte, eine zornige Wespe, der es nicht gelungen war, mich zu stechen. Vorsichtig kroch ich aus meinem Versteck und atmete tief durch. Die Maschine verschwand in der Ferne.
Ich lief und lief und lief, bis mir die Slipper in Fetzen von den Füßen hingen. Ich zog sie aus und trottete barfuß weiter. Bei jedem Schritt musste ich an Sara denken.
Ich wischte mir mit dem Handrücken die Tränen aus den Augen. Was war geschehen, während ich unter dem Transporter hing? Mein Magen verkrampfte sich, als ich mich bemühte, die Ereignisse in die richtige Reihenfolge zu bringen. Sara musste gesehen haben, dass der Wachtposten am Tor begann, die Unterseite des Transporters zu kontrollieren. Deshalb der tapfere Versuch mit dem Ablenkungsmanöver. Sie war vor den Augen von Mrs. Beatty und der Torwachen zur Leiter gerannt. Sie hatte es für mich getan. Sie hatte sich für mich geopfert.
Und dann hatte der Wachtposten auf sie geschossen.
Als ich Madisons Haus
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