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Starters

Starters

Titel: Starters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa Price
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eingegriffen hätte, wäre der Senator nicht mehr am Leben.
    »Er hätte meine Warnung ernst nehmen sollen.«
    »Ich dachte nicht … dass Sie Ernst machen würden«, stieß der Senator mit schmerzverzerrter Miene hervor.
    In diesem Punkt war ich einer Meinung mit ihm. Mein Herz raste. Ich deutete mit dem Pistolenlauf auf den Senator. »Hilf ihm beim Aufstehen.«
    »Was?«, fragte Blake.
    »Es ist nur eine Fleischwunde. Sieh zu, dass er auf die Beine kommt.«
    Blake hievte seinen Großvater in einen Sessel. Der Senator lehnte sich stöhnend zurück.
    »Ich wollte das nicht. Aber Sie haben mir keine andere Wahl gelassen.« Ich schwenkte die Waffe. »Und damit das alles nicht umsonst war, bringen Sie mich jetzt zum Old Man.«
    Das Gesicht des Senators war bleich. Er steuerte seinen Bentley mit einer Hand. Ich hatte auf dem Beifahrersitz Platz genommen und hielt die Pistole auf ihn gerichtet. Blake saß auf der Rückbank hinter ihm und passte auf, dass er keinen Fluchtversuch unternahm.
    »In welchen Stadtteil fahren wir?«, erkundigte ich mich.
    »Downtown«, sagte der Senator mit zusammengebissenen Zähnen.
    Wir hatten ihm das Jackett wieder angezogen, damit die Wunde nicht sofort ins Auge fiel.
    »Ich bin keine Verbrecherin«, sagte ich. »Aber mein kleiner Bruder ist krank. Ich muss herausfinden, wer ihn entführt hat.«
    »Aber er könnte überall sein.« Das Sprechen fiel dem Senator schwer.
    »Das stimmt. Ich habe keine Ahnung, wo er ist. Deshalb muss ich ihn suchen. Der Old Man ist mein einziger Anhaltspunkt – und bestimmt nicht der schlechteste.«
    »Sie scheinen eine intelligente junge Dame zu sein. Sehr findig. Warum einigen wir uns nicht gütlich? Ich halte an, lasse Sie gehen und melde den Vorfall nicht bei der Polizei.«
    »Sehe ich so aus, als sei ich auf den Kopf gefallen?«
    Er musterte Blake im Rückspiegel. Nun erst fiel mir auf, dass Blake während der ganzen Fahrt sehr still gewesen war. Genau genommen hatte er kein Wort gesagt. Was mochte in ihm vorgehen? Ich hatte ihn vermutlich in eine unmögliche Situation gebracht. Aber als ich mich nach ihm umdrehen wollte, machte der Wagen unvermittelt einen Schlenker. Der Senator gab Vollgas und wendete über sämtliche Fahrspuren hinweg. Auf der anderen Straßenseite rammten wir ein leeres Wartehäuschen.
    Die Airbags explodierten und schlugen mir die Pistole gegen den Kopf.
    Der Wagen kam zum Stillstand, der Airbag vor mir erschlaffte. Mir war schwindlig, und ich sah alles verschwommen. Der Senator riss die hintere Tür auf und zerrte Blake mit dem gesunden Arm ins Freie. Ich konnte nicht sehen, ob er verletzt war.
    Ich bewegte mich wie in Zeitlupe. Eine Seite meines Kopfes fühlte sich feucht an. Ich berührte sie – Blut. Blake und sein Großvater entfernten sich im Laufschritt vom Auto. Ich konnte erkennen, dass der Senator Blake stützte. Blake deutete auf mich und versuchte umzukehren, aber sein Großvater zwang ihn vorwärts.
    Ich musste den Wagen verlassen. Wo war der Entriegelungsknopf? Meine Hand ertastete ihn, drückte ihn nach unten. Die Beifahrertür sprang auf, und ich fiel auf die Straße. Alles drehte sich um mich. Gestalten rannten auf das Auto zu. Das Letzte, was ich sah, bevor mir schwarz vor den Augen wurde, war ein Mann in Uniform.
    Ein Marshal.

kapitel 24
    kapitel 24   Als ich zu mir kam, lag ich auf dem Rücken, unter weißem Licht. Es war so grell, dass ich blinzeln musste. Ein intravenöser Schlauch schlängelte sich von einem Tropf zu meiner Hand.
    »Sie ist wach«, sagte eine brüchige weibliche Stimme.
    »Hallo? Können Sie mich hören?« Eine Männerstimme, die ebenfalls alt klang, schwebte näher.
    »Ich kann Sie hören.« Die Worte drangen mühsam und krächzend aus meinem Mund. »Aber ich kann Sie nicht sehen.«
    »Keine Sorge«, sagte er. »Das ist normal. Lassen Sie sich Zeit. Und halten Sie die Augen geschlossen, wenn das angenehmer für Sie ist. Wir stellen Ihnen nur ein paar Fragen. Okay?«
    Ich nickte. Mein Gehirn fühlte sich dumpf an. Vernebelt. Ich fragte mich, welche Medikamente sie wohl durch diesen IV -Schlauch pumpten.
    »Vorname?«, fragte die Frau.
    »Callie.«
    »Nachname?«
    »Woodland.«
    »Alter?«
    »Sechzehn.«
    »Sind Ihre Eltern noch am Leben?«
    Ihre Stimme kam mir irgendwie bekannt vor.
    »Nein.«
    »Haben Sie Großeltern, oder stehen Sie anderweitig unter Vormundschaft?«
    »Nein.«
    »Dann sind Sie eine minderjährige Waise?«
    Mein Kopf schmerzte. »Wie lange war ich bewusstlos?«
    »Nicht

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