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Steels Duell: Historischer Roman (German Edition)

Steels Duell: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Steels Duell: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Gale
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Schriften steht. Aber was sagt Ihr da, Steel? Ich soll dahinterstecken? Das ist doch widersinnig.«
    »Versucht nicht, Euch herauszureden, Major. Ich habe Euch in jener Nacht in Brüssel gehört. In der Schänke.«
    Frampton funkelte ihn an. »Mich gehört? Was habt Ihr denn gehört?«
    »Ihr wart angetrunken. Ich hörte, wie Ihr Euer Komplott geschmiedet habt.«
    »Ihr könnt nicht beweisen, dass ich es war.«
    »Ihr gebt es also zu?«
    »Habe ich das? Nein, habe ich nicht. Das war nicht ich, wen auch immer Ihr belauscht habt.«
    »Ihr wart es, und da war noch ein anderer Offizier.«
    »Stapleton? Ihn habt Ihr gehört?« Frampton hielt erschrocken inne, als ihm bewusst wurde, was er soeben preisgegeben hatte.
    Steel lächelte breit. »Ihr wärt kein guter Spion, Major. Bleibt lieber Soldat und betet zu Gott, dass Ihr mit einem Kopfschuss endet, ehe Ihr Euch den Rang eines Generals erkauft und noch mehr von Euren eigenen Leuten tötet.«
    »Das habt Ihr nicht gewusst. Oder?«
    »Ich wusste über Euch Bescheid. Und jetzt weiß ich genug.«
    Frampton trat der Schweiß auf die Stirn. »Was habt Ihr jetzt vor? Ihr werdet doch nicht etwa Marlborough davon berichten?« Seine Augen weiteten sich.
    »Wohl nicht.«
    Der Major sah verwirrt aus. »Gott sei Dank. Was habt Ihr dann vor? Was werdet Ihr tun, Steel?«
    Steel legte die Flugschriften auf den Deckel der Truhe und wandte sich halb von Frampton ab. »Ich möchte Euch einen Vorschlag unterbreiten. Zunächst werdet Ihr aufhören, diese Schriften drucken zu lassen. Es mag sein, dass Ihr hinter dem Wortlaut steht, aber ich rate Euch, die Finger davon zu lassen. Marlborough ist gegenwärtig der Einzige, der in der Lage ist, König Ludwig endgültig zu besiegen, und das gelingt ihm am besten hier in Flandern. Sollte mir zu Ohren kommen, dass ein Wort der Aufwieglung über Eure Lippen kommt – ein Wort zugunsten Peterboroughs und des spanischen Abenteuers –, erkläre ich unser Einvernehmen für beendet. Ich würde Euren Part in dieser Affäre unverzüglich dem Herzog berichten. Ich habe die Absicht, die Wahrheit zu Papier zu bringen, Major. Zieht daher nicht in Betracht, mich aus dem Weg räumen zu lassen, sei es während des Gefechts oder später.«
    Er machte eine gewichtige Pause und blickte Frampton durchdringend an. »Zweitens werdet Ihr meine Rechnung für die Messe begleichen und mir nicht wegen meiner Schulden im Nacken sitzen. Keine Sorge, ich will nicht Euren Bankrott. Betrachtet es lediglich als größere Leihsumme. Ich werde all meine Schulden begleichen. Im Übrigen werde ich Euch nicht fallen lassen, Frampton. Die Schlacht steht unmittelbar bevor. Es würde die Männer verunsichern, wenn die Ehre des Regiments auf dem Spiel steht. Auch wenn ich persönlich anders handeln würde. Was diesen Major Stapleton betrifft, das ist wieder eine ganz andere Geschichte. Er ist nicht aus unserer Familie. Soll er doch zum Teufel gehen. Nun, zumindest zu Colonel Hawkins. Aber dort wird er nicht viel besser behandelt.«
    Mit diesen Worten ging er zum Eingang des Zelts. Frampton hockte inzwischen vor seinem kleinen Schreibpult und hatte den Kopf in die Hände gestützt. Steel verzog den Mund zu einem Lächeln. »Oh, und ich rate Euch, mir aus dem Weg zu gehen, Frampton. Sollten wir uns begegnen, so braucht Ihr nicht zu befürchten, dass ich Euch nicht gemäß Eures Rangs anreden werde. Aber vergesst nicht, was ich über Euch weiß. Und denkt daran, nicht überstürzt zu handeln.«
    Steel verließ das Zelt, nahm den Weg, den er gekommen war, vorbei an all den Reihen, und erreichte den Übungsplatz. Slaughter und die Männer waren nach wie vor schwer beschäftigt.
    »Laden!«, hallte Slaughters Stimme über den Platz. »Ladung festrammen. Ladestöcke herausziehen. Fertig machen … Präsentieren … Feuer!«
    Steel zählte stumm die Sekunden ab. Zehn, fünfzehn, zwanzig …
    Mit einem donnernden Krachen eröffnete die Kompanie das Feuer. Eine saubere Salve, die in den Bäumen Blattwerk und kleinere Äste zerfetzte.
    »Gut gemacht, Männer«, rief Steel. »Zwanzig Sekunden. Das wären drei Schuss pro Minute. Wenn wir das beibehalten, verpassen wir denen einen Abreibung, die sie so schnell nicht vergessen werden.«
    Ein Jubel aus rauen Kehlen hob an. Steel grinste. »Den Rum habt ihr euch verdient, Jungs. Holt ihn euch, solange ihr könnt. Major Frampton begleicht die Rechnung zu begleichen.«
***
    Eine Stunde später, im hinteren Bereich des Lagers, wo die breite gestreifte

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